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Rezepte mit Lindenblüten – Grießauflauf und Sirup

Schon bei den Germanen wurde die Linde als heiliger Baum verehrt.

Die Linde (botanischer Name: Tilia) kommt in rund 30 Variationen vor, von denen die meisten in subtropischen Gebieten gedeihen. In Deutschland sind lediglich die Sommer- und die Winterlinde heimisch. Diese rasch wachsenden Bäume können im Laufe ihres sehr langen Lebens – bis zu 1200 Jahre sind möglich – stattliche Ausmaße erreichen. Deshalb wurden sie auch an markanten Punkten eines Dorfes, zum Beispiel am Brunnen, vor Rathäusern oder Kirchen gepflanzt.

Schon die alten Germanen verehrten die Linde als heiligen Baum. Die Göttin Freya soll in ihr ihren Wohnsitz gehabt haben, Elfen tanzten nachts unter ihr Ringelreihen.

Aber nicht nur Elfen schwangen unter ihr das Tanzbein. Auch sommerliche Tanzveranstaltungen wurden gern unter ihrem üppigen Blätterdach abgehalten, wo kurze Regenschauer dank des dichten Blätterwerks nicht störten.

Viel bedeutsamer war allerdings der Platz unter der Linde für Gerichtsverhandlungen, die stets öffentlich abgehalten werden mussten. In vielen Ortschaften findet man noch heute uralte Bäume, die den Titel „Gerichtslinde“ tragen. Auch die Versammlungsstätten der Germanen, die so genannten „Thing-Plätze“ waren von Linden umstanden.

Die Linde in der Kräuterheilkunde

Die Kräuterheilkunde widmet der Linde sehr viel Aufmerksamkeit. Sebastian Kneipp setzte Lindenblütentee bei allen Krankheiten des Halses und der Lunge wie Heiserkeit, Husten und Verschleimungen, ein. Bei Grippe wird dieser Tee auch für Schwitzkuren angewandt.

Weniger bekannt ist, dass das Öl der Linde, welches aus ihren winzigen Früchten gewonnen wird, sowie die Holzkohle aus Lindenholz bei Erkrankungen des Magen-Darmtraktes verordnet werden.

Heute auch sehr beliebt ist der Lindenblütenhonig. Der wundervolle süße Duft der Lindenblüten regt dazu an, die folgenden Anwendungsmöglichkeiten auszuprobieren.

Lindenblüten-Grießauflauf für 4 Personen

Zutaten:

  • 400 Milliliter Milch
  • 30 Gramm Lindenblüten
  • 100 Gramm Weizengrieß
  • 8 Eier (getrennt)
  • 100 Gramm Lindenblütenhonig
  • 100 Gramm Butter

Zubereitung des Lindenblüten-Grießauflaufs:

Los geht es: Die Milch wird mit den Lindenblüten aufgekocht und zu Abkühlen stehen gelassen, danach durchseihen. Die Milch wird erneut erhitzt und der Grieß wird eingerührt, 30 Minuten zum Ausquellen stehen lassen. Jetzt die Butter, den Honig und die Eigelbe einrühren. Die Eiweiße steif schlagen und unterheben. Eine Auflaufform ausbuttern, die Masse einfüllen und bei 125 Grad Celcius rund 40 Minuten lang backen. Frische Früchte oder ein Kompott aus Erdbeeren, Aprikose oder anderes Obst schmecken sehr gut dazu.

Lindenblütensirup

Zutaten:

  • 4 Handvoll Lindenblüten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Kilogramm Zucker
  • 10 Gramm Zitronensäure

Zubereitung des Lindenblütensirups:

Den Zucker mit dem Wasser aufkochen, die Blüten und die Zitronensäure hinzu geben und vier Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Öfter umrühren, danach abseihen und in kleine Flaschen füllen.

Der Sirup wird für Eis, Sorbet und Cremes verwendet. Mit Mineralwasser verdünnt ergibt er ein köstliches Getränk.