Im Single-Haushalt fallen oft kleine Essensreste an. Mit mutiger Kombination lassen sich daraus interessante Rezepte kreieren. Probieren statt Studieren.
Sie sind Single. Manchmal haben Sie Gäste, häufig gehen Sie zum Essen in die Mensa, die Kantine oder ins Restaurant. Hin und wieder kaufen Sie so richtig gut ein, Fleisch, frisches Gemüse, Milchprodukte und für den Notfall die eine oder andere Konserve. Ihr Wunsch und Ziel: auch mal wieder selbst am Herd zu stehen. Irgendwann gucken Sie hungrig in den inzwischen wieder fast leeren Kühlschrank. Sie sind zu müde, um noch aus dem Haus zu gehen. Ihnen ist kalt. Irgendeine warme Mahlzeit sollte es schon sein. Sie öffnen das Tiefkühlfach und finden statt Ihres geliebten Chinagemüses mit Hühnerbrudemst und Reis nur Eiswürfel und eine Packung Maracuja-Eis. Dabei ist Ihnen doch schon kalt. – Keine Panik! Es wird schon gehen.
Den Kühlschrank nach Resten durchforsten und den Status Quo der Single-Küche feststellen
Sehen Sie erst einmal nach, was überhaupt da ist. Stellen Sie sich vor, Sie finden eine nicht gerade ermutigende Auswahl vor.
- Im Gemüsefach liegen ein paar ehemals frische Rote Beete, die schon leicht wellig geworden sind.
- Im Seitenfach des Kühlschranks finden Sie ein halbes Töpfchen Cottage Cheese. Den haben Sie erst vor ein paar Tagen geöffnet. Sie schnuppern dran, probieren. Schmeckt. Geht noch.
- Vorgestern hatten Sie Steak mit Champignons, Kroketten und einer rahmigen Pfeffersoße. Da Ihre Mutter Sie dazu angehalten hat, nichts umkommen zu lassen, haben Sie den Soßenrest in eine Tupperdose gefüllt und kalt gestellt.
- Bereit seit Tagen sind Sie nicht zum Einkaufen gekommen. Gestern Nacht hatten Sie nach Stunden am Schreibtisch noch einmal Appetit und haben sich eine Dose Linseneintopf warm gemacht. Es war einer von den teuren und der schmeckte gar nicht mal so übel. Also blieb auch davon ein kleiner Rest, der zu schade zum Wegwerfen war und in die zweite Tupperdose wanderte.
- Auf der Küchenfensterbank steht ein Töpfchen mit frischem Basilikum. Viele Blätter haben Sie schon abgezupft. Das hat die Pflanze geschwächt und es ist an der Zeit, die restlichen Gewürzblätter zu nutzen und den Topf zu entsorgen.
- Ihr Gewürzregal ist gut gefüllt.
- Sie haben in letzter Zeit viel Fleisch gegessen und eine vegetarische Mahlzeit wäre ein guter Ausgleich.
Kreativ eine warme Mahlzeit aus Resten zaubern – Linsen, Rote Beete, Hüttenkäse, Rahmsoße
Und daraus sollen Sie nun eine warme Mahlzeit zaubern, bei deren Anblick Ihnen nicht übel werden soll? Na und ob. So geht’s:
- Waschen Sie die Rote-Beete-Knollen und schneiden Sie die Endstücke ab. Benutzen Sie am besten Einmalhandschuhe, damit sich Ihre Fingerspitzen nicht verfärben.
- Schneiden Sie die Knollen in Viertel.
- Nehmen Sie in einem ausreichend großen Topf zwei fingerbreit heißes Wasser (aus dem Wasserkocher) und lassen Sie die Knollen darin bei geschlossenem Deckel garen.
- Schneiden Sie sie danach direkt im Topf mit einem großen, scharfen Messer in kleinere Stücke.
- Probieren Sie die granatrote Flüssigkeit. Hm. Schmeckt schon süß. Aber das gewisse Etwas fehlt.
- Dazu haben Sie ja Ihre Pfefferrahmsoße. Rühren Sie sie unter.
- Nun kommt der Linsenrest dazu. Heben Sie die Linsen unter. Das macht die schöne rote Flüssigkeit ein wenig fester, nahrhafter. Außerdem hat Ihre Mahlzeit jetzt eine zusätzliche Portion an Proteinen bekommen. Probieren Sie. Hm, das schmeckt ja.
- Da Eiweiß gut sättigt, können Sie noch mehr davon gebrauchen. Sie erinnern sich an den Cottage Cheese. Geben Sie Ihren Rote-Beete-Linsen-Eintopf in einen weißen, tiefen Teller. Das ist ein schöner Kontrast. Nun geben Sie den Cottage Cheese obenauf. Na, das sieht doch prima aus.
- Aber Sie haben ein anspruchsvolles, an Schönheit gewöhntes Auge. Da geht doch noch mehr. Ach ja, der Basilikumtopf. Schneiden Sie mit einer Schere die verbliebenen Stiele und Blätter ab. Schneiden Sie sie auf einem Holzbrett mit einem scharfen Messer klein und geben Sie das frische Grün zum prächtigen Rot. Komplementärfarben, die einander zum Leuchten bringen. Dazu das frische Weiß – einfach göttlich.
- Und nun schreiten Sie zum Gewürzregal. Das Gericht schmeckt eigentlich schon so, wie es ist. Aber ein Tüpfelchen auf dem I könnte nicht schaden. Sie entdecken Schwarzkümmel. Wunderbar! Der ist ausgesprochen gesund, hat eine feine Schärfe und wird Ihrem Single-Essen den letzten Pfiff geben. Streuen Sie den Schwarzkümmel – Kreuzkümmel wäre eine brauchbare Alternative – über den Hüttenkäse und krönen Sie damit Ihr Resteessen.
Im Lieblingssessel mit einer alten Langspielplatte kreatives Reste-Fast-Food genießen
Nun begeben Sie sich in Ihren Lieblingssessel, legen die Füße hoch, lauschen einer alten Langspielplatte oder einer neuen CD und genießen bei einer schnell gemachten heißen Mahlzeit Ihre Kreativität und Ihr Single-Leben. Bon Appetit!