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Renovierung: Wohnung mit ökologischer Lehmfarbe frisch gestalten

Informationen über Besonderheiten von Lehmfarbe und Lehmputz und eine praktische Gebrauchsanleitung, die bei der Renovierung wertvolle Hilfe leisten kann.

Im Frühjahr ist die Zeit um Wohnung oder Haus gründlich zu renovieren. Dann beleben die ersten warmen Sonnenstrahlen und machen Mut zu einem Neuanfang. In einer Zeit, in der viele Menschen sich mit Allergien abplagen, stellt sich die Frage: „Soll ich in meinem Haushalt lieber ökologische Farben für den Anstrich verwenden?“ oder „Wie kann ich ökologische Farben selber machen?“

Viele Verbraucher scheuen den Kontakt mit neuen Materialien weil sie besorgt sind, ob diese ihren Erwartungen entsprechen und unkompliziert in der Anwendung sind. Hier einige Ratschläge und Regeln zum Thema Bauen mit Lehm und Lehmfarben/Lehmputz.

Die Vorzüge von ökologischer Lehmfarbe

Die Anwendung von Lehmfarbe hat eine lange Tradition. Lehmfarben bestehen aus ungiftigen Substanzen:

  • Fein gemahlenes Tonmehl
  • Marmorsand
  • Kreide
  • Cellulose
  • Pflanzenstärke und Farbpigmente

Lehmfarben haben

  • Einen tuchmatten Anstrich
  • Eine hohe Farbsättigung

Lehmfarben sind

  • abriebbeständig
  • diffusionsoffen
  • Einfach zu verarbeiten
  • Beliebig oft zu überarbeiten
  • Unbegrenzt lagerfähig
  • Frei von Dispersionen
  • Ohne oder nur ein geringer Anteil an Konservierungsstoffen

Lehmfarben haben keine großen Ansprüche an den Untergrund

Der Untergrund, auf dem Lehmfarbe aufgebracht werden kann, muss sauber, dauerhaft trocken, tragfähig, frei von Beschädigungen, fest und nicht sandend sein. Die Farbe ist auch für Gipskartonplatten und Raufaser (nicht frisch tapezierte) geeignet.

So wird die Farbe vorbereitet

Die Farbkomponenten werden, je nach Farbwunsch, in den Mischeimer gegeben und trocken gemischt. Dann mit dem Rührquirl kräftig durchrühren.

Dabei gilt folgender Materialverbrauch des Trockenpulvers

  • Mit der Rolle: In der Regel zweimaliger Farbauftrag: 50 bis 90 g/m2 und Lage (ca. 1,25 bis 1,75 Liter Wasser je kg Lehmfarbe)
  • Mit der Lasurbürste: zweimaliger Farbauftrag40 bis 70 g/m2 und Lage (ca. 2,0 bis 2,2 Liter Wasser je kg Lehmfarbe)
  • Spritzen: Je nach gewünschtem Effekt

Wasser in einen zweiten Eimer geben und das gemischte Pulver bei laufendem Rührquirl zugeben. Kräftig durchrühren. Nach 15 bis 30 Minuten Quellzeit nochmals kräftig rühren. Die fertige Farbmischung mit der Rolle oder der Lasurbürste auftragen. Weil Lehmfarbe aus 100 Prozent natürlichem Material besteht, ist es möglich, dass es innerhalb verschiedener Chargen zu Farbunterschieden kommt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, vor Beginn eines jeden Projektes ein Farbmuster anzulegen.

Lehmfarben zum Leuchten bringen

Kritiker bemängeln, dass einige Lehmfarben nicht brillant genug leuchten. Maler Tobias Büttner, Mitglied der Fachwerk.de-Community rät: „Intensivere Farbtöne nehmen oder mit einer brillanteren Lasur überarbeiten.“ Wenn die Farbe glänzen soll empfiehlt er: „Nicht Leinöl zum Überstreichen nehmen, sondern Kasein, Wasserglas oder wasserlösliches Wachs. Diese sperren den Untergrund nicht so stark ab.“

Der Unterschied zwischen Lehmfarbe und Lehmstreichputz

In Bezug auf Raumklima und Wohlbefinden der Bewohner gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Produkten. Sie unterscheiden sich dadurch, dass die Lehmfarbe glatt ist, der Lehmputz eine leichte Körnung hat und die Farbe intensiver ist.

Kreative Verarbeitungstechniken der Lehmfarbe

Lehmputz und Lehmfarbe lassen keine Farbwünsche offen. Ob als Wandfarbe, Lehmstreichputz, oder als Lehmspachtelputz. Sie begeistert in der Anwendung, weil sie so kreativ, auch in der Schablonenmalerei, eingesetzt werden kann.

  1. Unterschiedliche Farben nebeneinander auftragen und dann miteinander vertreiben.
  2. Lehmfarbe auftragen, in die feuchte Farbe einige Farbkleckse malen, die dann mit einem feuchten Malerpinsel vertrieben werden.
  3. Nach Trocknung können mit Hilfe von Schablonen oder Abklebung durch Stupfen Ornamente aufgebracht werden.
  4. Farbkonzentrate lassen sich herstellen, indem Pigmente mit Lehmfarbe angeteigt werden. So kann eine Halblasur hergestellt werden.
  5. Pigmente können auf die noch feuchte Oberfläche aufgebracht (aufstreuen, aufblasen) und danach verrieben werden.
  6. Pigmente können angeteigt und dann mit Wasser verdünnt in die Lehmfarbe eingerührt werden. Somit erweitert sich die Bandbreite der Farben.
  7. Lehmfarbe kann als Untergrund für Lasurtechniken genutzt werden. Es gilt darauf zu achten, dass Lehmfarbe stark saugt, und schnell trocknet. Die Lasuranrührungen müssen wässrig und noch lichter eingestellt werden als auf einem normalen Dispersionsfarbuntergrund.
  8. Der Lehmwandfarbe kann, damit eine raue Oberflächenstruktur entsteht, fünf Prozent Lehmedelputz der gleichen Farbe oder Kaseinstreichputz zugefügt werden.