Lassen Sie sich Ihren Urlaub nicht durch einen Darminfekt vermiesen.
Zwei von drei Touristen bekommen während eines zweiwöchigen Aufenthalts in den Tropen oder Subtropen Durchfall. Eine solche Darmgrippe (Reisediarrhoe) kann einem den ganzen Urlaub vermiesen. Durchfallerkrankungen lassen sich nicht mit vollkommener Sicherheit vorbeugen. Es gibt jedoch einige simple Vorsorgemaßnahmen im Umgang mit Speisen und Getränken, die das Risiko einer Infektion stark einschränken:
- Handeln Sie stets nach der altbekannten Devise „Cook it, boil it, peel it or forget it“. D.h. verzichten Sie auf den Verzehr von Obst- und Gemüsearten, die nicht entweder geschält oder gegart werden können. Also auch auf Salate! Sie könnten nämlich mit menschlichen Fäkalien gedüngt und auf diesem Weg mit Krankheitserregern verunreinigt sein. Durchfall ist oftmals die Folge. Durch das Abwaschen mit Wasser alleine lassen sich die Krankheitserreger nicht von den Nahrungsmitteln entfernen!
- Trinken Sie kein Leitungswasser, da dieses ebenfalls oft mit Keimen belastet ist und Durchfall auslösen kann. Auch Getränke mit Eiswürfeln sollten tabu für Sie sein. Erlaubt sind Getränke, bei denen das Wasser vorher gekocht wurde, oder in Flaschen abgefülltes Mineralwasser. Bevorzugen Sie grundsätzlich Getränke aus Flaschen mit Originalverschluss.
- Essen Sie möglichst nur Gekochtes und Gebratenes. Verzichten Sie auf Eier oder mit Eiern zubereitete Speisen (Mayonnaise!), auf Speiseeis, Rohmilch und auf Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte, die nicht vollständig durchgegart sind. Auch damit können Sie Reisedurchfall vorbeugen.
- Setzen Sie schon vor der Reise auf sanfte Medizin zur Vorbeugung von Darminfekten. Aufbereitete Darmbakterien z. B. unterstützen Ihre Darmflora und machen Sie widerstandsfähiger gegen die Bakterien des Gastlandes. Auch medizinische Kohle, Heilerde und das Homöopathikum Okoubaka (D 6) wirken vorbeugend. Von den Medikamenten können Saccharomyces-boulardii-Präparate (natürliche Probiotika) zur Vorbeugung von Reisedurchfall eingenommen werden.
Was tun bei Reisediarrhoe?
Ein „normaler“ Reisedurchfall wird genauso behandelt wie eine Darmgrippe in heimischen Gefilden: nämlich durch Fasten und Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts. Ideal sind Kamille- oder Pfefferminztee in kleinen Portionen über den Tag verteilt. Medizinische Kohle, Heilerde und/oder Bittersalz können unterstützend wirken. Als Medikamente bei Reisedurchfall kommen Saccharomyces-boulardii-Präparate, Tannin-Präparate (Gerbsäure), homöopathische Arzneien oder bei starkem Durchfall Loperamid (Opioid, das hauptsächlich zentral im Darm wirkt) in Frage.
Wann zum Arzt bei Durchfall im Urlaub?
Ein einfacher Durchfall sollte sich spätestens am dritten Tag deutlich gebessert haben. Wenn der Hunger sich wieder meldet: Langsamer Kostaufbau, auf alles Rohe verzichten! Bei massivem Durchfall und/oder Erbrechen, Blut im Stuhl, hohem oder anhaltendem Fieber oder Austrocknungsgefahr muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden! Ass.-Prof. Dr. Hubert Schwaighofer, Abt. f. Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen Universität Graz: „In schweren Fällen ist hier eine ärztliche, z. B. antibiotische, Behandlung notwendig!“ Kommen zu heftigen Durchfällen Bauchkrämpfe und hohes Fieber hinzu, müssen beim bzw. nach dem Urlaub in Risikogebieten auch Krankheiten wie Typhus oder Cholera ausgeschlossen werden. Bei der Cholera beträgt der Zeitabstand zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit (=Inkubationszeit) nur 1-2 Tage, bei Typhus 1-3 Wochen.
Wie erkenne ich eine Hepatitis-A-Infektion?
Nicht unbedingt mit Durchfall, aber mit einem veränderten Stuhl und mit Übelkeit können Hepatitis-A-Infektionen einhergehen. In zwei Drittel der Fälle verlaufen sie allerdings ohne Symptome. Wenn sich unspezifische Erkrankungszeichen entwickeln, treten diese 2-7 Wochen nach der Infektion mit den Hepatitis-Viren auf. Etwa eine Woche später verfärbt sich die Haut gelblich, der Urin wird dunkel und der Stuhl hell. Eine Hepatitis-A verläuft in der Regel als milde Erkrankung. Trotzdem sollten Sie bei Verdacht auf Hepatitis unbedingt einen Arzt aufsuchen!