Sie ist ähnlich schmerzhaft wie eine Mandelentzündung, jedoch nicht ganz so gefährlich: die Rachenentzündung. Das Wichtigste zu Symptomen und Heilmitteln.
Eine Rachentzündung (Pharyngitis) ist eine schmerzhafte Sache, insbesondere für Kinder: Der Hals ist geschwollen, gerötet und entzündet, sprechen und essen schmerzt, man fühlt sich schlapp und krank. Bei einer Pharyngitis ist die Schleimhaut des Rachens (Pharynx = Rachen) entzündet. Hierbei gibt es zwei Formen: Zum einen die akute (tritt unvermittelt auf, verläuft heftig, ist sehr ansteckend), zum anderen die chronische (dauerhaft, bedingt durch äußere Einflüsse, wie z.B. Rauchen).
Die akute Infektion wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das heißt über Speichelkontakt (Küssen, Trinken aus einem Glas), Sekrettröpfchen in der Atemluft o. ä.
Die akute Rachenentzündung
Meist beginnt alles mit einem kratzigen Hals, schnell folgt Unwohlsein und spätestens am nächsten Morgen schmerzt und brennt der Hals nicht nur beim Schlucken, sondern beinahe durchgehend. Meist kommt ein hartnäckiger Schnupfen dazu, da die Schleimhäute von Nase und Kehlkopf oft gleichzeitig entzündet sind. Auch geschwollene Lymphknoten im Kieferbereich und körperliches Unwohlsein gehören zum Krankheitsbild. Je nach Intensität der Krankheit folgen Fieber (meist bei bakterieller Infektion) und starke Kopfschmerzen. Manchmal treten bei einer akuten Rachenentzündung auch Husten und andere Erkältungsanzeichen, wie Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis) oder Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) auf.
Die hintere Rachenschleimhaut ist bei einer Entzündung gerötet, weißlich belegt und angeschwollen. Wenn sich auf den Seitensträngen weißliche „Stippchen“ (stecknadelkopfgroße Erhebungen) bilden, könnte es sich um eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris) handeln.
Sollten die lymphatischen Seitenstränge betroffen sein, kann sich aus einer einfachen Rachenentzündung auch schnell eine Mittelohrentzündung entwickeln.
Beim Arzt
Der Arzt stellt seine Diagnose durch einen Blick in den Rachen und anhand der typischen Beschwerden. Sollte der Verdacht auf eine bakterielle Infektion bestehen, wird ein Abstrich des Rachens gemacht, der Aufschluss über die Art der Infektion und die weitere Behandlung gibt. So kann u. a. auch die infektiöse Mononukleose (das „Pfeiffersche Drüsenfieber“), die ebenfalls mit einer Mandel- oder Rachenentzündung beginnt, ausgeschlossen werden.
Diagnose
Eine akute Pharyngitis wird meist von Viren ausgelöst und entsteht durch Erreger der Grippe oder der grippeähnlichen Parainfluenza. Virusinfektionen können jedoch zu Folge- bzw. Sekundärinfektionen mit Bakterien führen.
Eine bakterielle Infektion wird meist von Streptokokken (Erreger von Scharlach), Pneumokokken oder dem Bakterium „Haemophilus influenzae“ verursacht.
Unterscheidung: Viral – Bakteriell
Die Unterscheidung zwischen den beiden Infektionsmöglichkeiten lässt sich sehr sachlich erläutern: Eine virale Infektion lässt sich nicht medikamentös behandeln – hier gilt im wahrsten Sinne des Wortes „abwarten und Tee trinken“.
Eine bakterielle, weitaus gefährlichere Infektion, behandelt der Arzt dagegen mit Antibiotikum. Erkennen lässt sich der Unterschied daran, dass eine bakterielle Entzündung weitaus schmerzlicher ist (auch wenn man sich das als Betroffener meist schwer vorstellen kann) und das Fieber höher steigt als bei einer durch Viren hervorgerufenen Entzündung.
Behandlung
Gegen die akute virale Rachenentzündung sind Rachenspülungen, kalte oder warme Halswickel sowie schmerzhemmende, desinfizierende Lutschtabletten die beste Methode. Außerdem ist es von Vorteil, viele warme Getränke zu sich zu nehmen, zum Beispiel in Form von Brühe und Tee. Gegen das Fieber sollten fiebersenkende Medikamente eingenommen werden, gegen Schnupfen helfen Nasentropfen.
Bei einer bakteriellen Infektion wird eine Antibiotikatherapie angewendet, die zwischen sieben und zehn Tagen dauert. Antibiotika sollten immer so lange eingenommen werden, wie vom Arzt verordnet, auch wenn die Schmerzen bereits nachgelassen haben.
Heilmittel
Hilfreiche Tipps im Kampf gegen die Rachenentzündung sind:
- Salbeitee (antibakteriell)
- Kamilletee (entzündungshemmend)
- Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser (alternativ auch Salbei- oder Kamilletee)
- Halswickel mit Quark oder zerdrückten heißen Kartoffeln
- Honig (im Tee oder auf der Zunge zergehen lassen)
- heiße Hühnerbrühe
- Eis (je nach persönlichem Empfinden) – dient jedoch nur der Schmerzlinderung, nicht dem Heilungsprozess
Dauer
Die virale Rachenentzündung heilt nach einer Dauer von ein paar Tagen meist wieder ab. Sollte sich in dieser Zeit nichts am Gesundheitszustand ändern, muss ein Arzt aufgesucht werden, um eine bakterielle Infektion auszuschließen bzw. diese mit Antibiotikum zu behandeln. Bei einer bakteriellen Infektion sollte man mit einer Dauer von sieben bis zehn Tagen ab Einnahme des Antibiotikums rechnen.
Die chronische Rachenentzündung
Die Symptome der chronischen Pharyngitis zeigen sich erst nach längerem Kontakt der Rachenschleimhäute mit reizenden Stoffen: Trockenheitsgefühl, ständiges Räuspern, Reizhusten, Fremdkörpergefühl im Hals. Ein erster Schritt zur Besserung besteht in der Vermeidung der auslösenden äußeren Einflüsse, z.B. dem Rauchen. Zudem helfen Inhalationen (mit Salbei, Kamille oder Salzwasser), Luftbefeuchter und Lutschtabletten, um die Atemwege feucht zu halten. Bei richtiger Behandlung und vor allem der Vermeidung der auslösenden äußeren Einflüsse, lässt sich auch eine chronische Rachenentzündung rasch bessern.