Informationen zu Symptomen und Früherkennung bei einem bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse, auch Prostatakarzinom- oder -krebs genannt.
Bei Männern ist das Prostatakarzinom in Deutschland die häufigste Krebserkrankung. Laut Robert Koch-Institut wird jedes Jahr bei fast 50.000 Männern ein Prostatakarzinom festgestellt. Bei frühzeitiger Entdeckung sind die Erfolgsaussichten der Therapie am besten. Dennoch sterben mehr als 10.000 Männer pro Jahr an dieser Krebserkrankung.
Symptome von Prostatakrebs treten nicht selten erst spät auf
Typische Symptome, die eindeutig und frühzeitig auf einen bösartigen Prostata-Tumor hinweisen, gibt es nicht, allerdings gibt es Warnzeichen, die meist eher im späteren Verlauf auftreten können. Denn das Prostatakarzinom wächst oftmals sehr langsam und die Beschwerden treten meist erst dann auf, wenn der Tumor sich vergrößert oder ausgebreitet hat. Dann kann es zu Potenzstörungen, Blut in der Samenflüssigkeit oder im Urin sowie Schmerzen und Problemen beim Wasserlassen kommen.
Da diese Beschwerden auch bei Erkrankungen der Harnwege auftreten können, sollte ein Mediziner aufgesucht werden, da nur ein Arzt darüber entscheiden kann, ob es Anlass für weitere Untersuchungen gibt oder ob eine harmlose Erkrankung vorliegt.
Krebsfrüherkennung für Männer: Tastuntersuchung und PSA-Test
Für Männer ab 45 Jahren ist einmal im Jahr eine Tastuntersuchung der Prostata vorgesehen, die im Rahmen des deutschen Krebs-Früherkennungsprogramms von den Krankenkassen bezahlt wird.
Der so genannte PSA-Test ist eine Blutprobe, bei der das Prostataspezifische Antigen gemessen wird. Eine Erhöhung dieses Wertes kann jedoch nicht nur aufgrund eines vorliegenden bösartigen Tumors vorkommen, sondern es kann auch andere Ursachen, wie etwa eine Prostatitis oder eine gutartige Prostatavergrößerung, für einen erhöhten PSA-Wert geben. Männern, die erblich vorbelastet sind, wird diese Variante der Früherkennung schon vor dem 45. Lebensjahr empfohlen.
Beide Arten der Früherkennung sind nicht völlig unumstritten. So wird nicht unbedingt jedes Karzinom bei der Tastuntersuchung erkannt und auch ein erhöhter PSA-Wert ist nicht als sicherer Hinweis auf Krebs zu deuten. Männer können zudem auch ein Prostatakarzinom haben und ihr PSA-Wert ist dabei nicht erhöht.
Biopsie bringt Gewissheit, ob Tumor vorliegt oder nicht
Liegt ein begründeter Verdacht auf ein Prostatakarzinom vor, bringt eine Biopsie Gewissheit darüber, ob es sich um einen Tumor handelt oder nicht. Eine Biopsie ist die Entnahme von Gewebe. Wenn ein Tumor festgestellt wurde, werden weitere diagnostische Maßnahmen ergriffen, mit denen wichtige Informationen über den Tumor erlangt werden können. Diese werden dann für die Therapieplanung benötigt. Mehr Informationen zu den Therapieformen bei Prostatakrebs.
Diagnostische Maßnahmen für die Therapieplanung bei einem Prostatakarzinom
Um eine möglichst optimale Therapieform wählen zu können, muss der Tumor mit weiteren diagnostischen Maßnahmen wie Bluttests, Skelett-Szintigraphien oder transrektalen Ultraschalluntersuchungen näher untersucht werden. Es wird etwa festgestellt, wie weit er sich schon ausgebreitet hat und wie bösartig er ist. Drei verschiedene Systeme werden bei der Tumor-Einteilung verwendet. Dies sind Grading, Gleason-Score und TNM-Bewertung.
TNM-Bewertung, Gleason-Score und Grading
Bei der TNM-Bewertung geht es um die Tumorgröße (T), den Lymphknotenbefall (N) und Metastasen (M). Für (T) sind dabei Werte von 1 bis 4, für (N) 0 bis 3 und für (M) 0 oder 1 vorgesehen. 0 bedeutet dabei, dass kein Lymphknotenbefall oder keine Metastasen vorliegen.
Unter Gleason-Score ist eine nach dem Arzt Donald Gleason benannte Skala zu verstehen, die bei der Beschreibung der Bösartigkeit einer Tumorzelle hilfreich ist. Die Skala reicht von 1 bis 5, wobei 5 für vergleichsweise sehr bösartige Zellen steht.
Beim Grading wird festgestellt, wie sehr sich die Tumorzellen von normalen Zellen unterscheiden. Es gibt hierbei vier Stufen (G1 bis G4). Bei G4 liegen besonders aggressive und schnell wachsende Tumorzellen vor.