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Priapismus: Ursachen der Dauererektion des Penis und Behandlung

Priapismus

Wenn Männer unter Erektionsstörungen leiden, dann wird darunter in der Regel eine nicht ausreichende oder fehlende Potenz verstanden. Eine andauernde Erektion kann aber auch eine Erektionsstörung sein. Priapismus ist dabei aber nicht das Gegenteil, denn potenter wird ein Mann durch dieses Phänomen nicht – es geht nicht mit einer sexuellen Erregung einher. Stattdessen scheint sich das „Beste Stück“ unbeabsichtigt selbständig zu machen. Sehr zum Ärgernis der Besitzer, denn eine andauernde Erektion ist nicht nur peinlich und störend, sie verursacht auch Schmerzen und kann Folgeschäden nach sich ziehen. Daher ist eine Notfallbehandlung nötig. Doch was sind die Ursachen von Priapismus und was kann dagegen getan werden?

Ein Enzym trägt offenbar Schuld an der Erektionsstörung

Durch einen Zufallsfund konnten Wissenschaftler aus den USA einen möglichen Urheber für das Phänomen dingfest machen. Bei einer Untersuchung genetisch manipulierter Mäuse fanden sie heraus, dass das Enzym Adenosin bei den Mäusen fehlte, deren männliche Exemplare eine permanente Erektion zeigten. Adenosin sorgt für die Entspannung der Blutgefäße und damit für das Abschwellen des Schwellkörpers im Penis. Um die Hypothese zu überprüfen, gaben die Wissenschaftler den Versuchstieren das Enzym in die Blutbahn. Die Erektionen verschwanden und das Ergebnis ihrer Experimente wurde im „Journal of Clinical Investigation“ veröffentlicht. Es gibt aber weitere Erkrankungen, die für das schmerzhafte Phänomen in Frage kommen.

Weitere mögliche Ursachen des Priapismus

Bisher waren vor allem Erkrankungen wie Leukämie und Prostatakrebs mit dem Priapismus in Verbindung gebracht worden. Aber auch Sichelzellenanämie und Entzündungen sowie bestimmte Medikamente, darunter bestimmte Antidepressiva, sind als Auslöser bekannt. Ebenso kommen Nervenerkrankungen, Diabetes und Alkoholmissbrauch in Frage. Eine eindeutige Diagnose zu stellen ist daher im Einzelfall sehr schwierig. Eine sexuelle Erregung ist in keinem Fall der Urheber des Problems. Eine schwerwiegende Folge der Dauererektion ist eine anhaltende Schädigung des Penis und auf lange Sicht auch der Erektionsfähigkeit.

Schnelle Behandlung erforderlich

Das akute Auftreten der Dauererektion erfordert aufgrund der zu erwartenden Defekte ein umgehendes therapeutisches Eingreifen, möglichst innerhalb der ersten Stunden nach dem ersten Erscheinen der Störung. Zu Beginn wird der Arzt das Blut des Penis untersuchen und gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Dann wird versucht, die Schwellung zum Abklingen zu bringen. Dazu stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, aber auch Bewegung kann helfen. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr wird angeraten. Helfen diese Sofortmaßnahmen nicht, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. In der überwiegenden Zahl der Fälle führen jedoch die konservativen Therapiemethoden bereits zum Erfolg und damit zum Abschwellen des Penis.