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Praxisanleitung in der Pflege

Qualitätssicherung durch professionelle Anleitung.

In der Einschulung und Anleitung von neuen Pflegemitarbeitern und Auszubildenden sollte der Praxisanleiter seine Begleiterrolle aktiv wahrnehmen.

Das Anleiten von neuen Mitarbeitern sollte keineswegs auf Intuition und Zufall basieren. Der Praxisanleiter spielt dabei eine wesentliche Rolle. Um die Qualität der Pflege für die Zukunft sichern zu können, ist es sinnvoll, eine Einschulung genau strukturiert und durchdacht umzusetzen, damit alle Beteiligten positiv davon profitieren können.

Der Praxisanleiter in der Pflege

Der Praxisanleiter oder Mentor wie er auch genannt wird, ist eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson, die eine Zusatzausbildung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen absolviert hat. In dieser Funktion ist diese Pflegeperson nun der Hauptansprechpartner für alle Auszubildenden, für neue Mitarbeiter oder für Wiedereinsteiger. Er übernimmt die Planung der Einschulung, überwacht und überprüft regelmäßig den Erfolg dieser. Der Praxisanleiter ist jedoch nicht alleine für die Anleitung zuständig. Er übt vielmehr eine übergeordnete Kontrollfunktion aus und lenkt so die Ausbildung in die richtigen Bahnen. Grundsätzlich sind jedoch alle diplomierten Pflegekräfte für die richtige und sinnvolle Anleitung von neuen Mitarbeitern verantwortlich.

Einschulung in die Pflege in drei Phasen

Dem neuen Mitarbeiter wird durch eine Einschulung in drei Phasen die Möglichkeit gegeben, sich in einem angemessenem Tempo an den neuen Arbeitsplatz und die damit verbundenen neuen (Umgebungs-) Bedingungen zu gewöhnen. Aus Sicht des Praxisanleiters bietet diese Methode die Möglichkeit, den Wissens- und Könnensstand des Mitarbeiters jederzeit zu überprüfen.

1. Die Adaptationsphase (Eingewöhnungsphase)

Diese Phase dient der räumlichen, zeitlichen, fachlichen und personenbezogenen Orientierung des Mitarbeiters. In dieser Phase hat er die Möglichkeit, bei sämtlichen pflegerischen und organisatorischen Handlungen zuzusehen und sich so an den neuen Arbeitsbereich heranzutasten. Es ist die Phase des Einstiegs in bisher unbekanntes pflegerisches Können, in der er die Möglichkeit hat, sich mit den auftretenden Fragen auseinanderzusetzen und diese abzuklären. Zur Beantwortung der Fragen stehen sowohl der Praxisanleiter als auch alle anderen Teammitglieder zur Verfügung, andererseits ist der Mitarbeiter auch selbst dafür verantwortlich, selbstständig Fragen abzuklären und Wissen zu erlangen.

2. Die Profilierungsphase (Beweisphase)

In dieser Phase beginnt der Mitarbeiter, aktiv tätig zu werden. Unter Anleitung und unter Aufsicht führt er die notwendigen Maßnahmen durch, wobei auftretende Fragen und Unklarheiten oft unmittelbar geklärt werden können. Es ist die Phase des Übens, des Verstehens und des Begreifens. Ist er in der Profilierungsphase gefestigt, folgt schließlich die dritte Phase.

3. Die Reifephase

In der Reifephase hat sich der neue Mitarbeiter so weit entwickelt, dass er Tätigkeiten selbstständig übernehmen kann. Durch das eigenständige Arbeiten werden die letzten Unsicherheiten und Unklarheiten abgebaut und das Wissen und Können nochmals gefestigt. In dieser Phase ist der Mitarbeiter eingearbeitet und kann, bei Schülern je nach Ausbildungsstand, alle Aufgaben eigenständig durchführen.

Die laufende Beurteilung

Die Dauer der drei Phasen kann natürlich unterschiedlich lang sein, da nicht jeder Mensch in der gleichen Geschwindigkeit lernt. Bei Schülern ist es sinnvoll, eine laufenden Beurteilung zu führen, damit alle Teammitglieder darüber informiert sind, wie weit der Auszubildende bereits ist, und wo noch Defizite bestehen. Diese laufende Beurteilung besteht aus einem einfachen Blatt Papier mit dem Namen der Ausbildungsstätte und des Schülers. Jedes Teammitglied wird dazu angehalten, Gelerntes darauf zu dokumentieren. Am Ende des Praktikums, wenn der Schüler vom Praxisanleiter beurteilt wird, dient diese Mitschrift als wichtiges Beurteilungskriterium. Der Schüler hat seinerseits jederzeit die Möglichkeit, die laufende Beurteilung einzusehen und erhält diese, zusammen mit der Endbeurteilung am Ende des Praktikums.