Gesundheits- und Pflegezentrum Goldenherz in Berlin. Mehr Lebensqualität für Patienten bei gleichzeitiger Einsparung von Kosten: Berliner Gesundheits- und Pflegezentrum Goldenherz hält angestellte Mediziner bereit.
Jedes Pflegeheim soll einen Arzt bereithalten: Dieser Ruf ist mit dem sogenannten Berliner Modellprojekt laut geworden. Das, was zukünftig die Qualität der Versorgung nachhaltig verbessern soll, ist im Berliner Gesundheits- und Pflegezentrum Goldenherz bereits jetzt Wirklichkeit. Obwohl das Haus kein Partner des Berliner Modells ist – also für zusätzliche Leistungen nicht extra honoriert wird, waren von Anfang an drei angestellte Allgemeinmediziner im Ende 2008 eröffneten Haus für die Patienten da. Partnerärzte wie ein Urologe, Onkologe und Orthopäde kommen mindestens einmal wöchentlich – im Einzelfall auch häufiger – zu den chronisch Kranken und Patienten mit Demenz. Mit allen Facharztbereichen gibt es Kooperationsverträge.
„Drehtüreffekt“vermeiden
„Durch die Präsenz der Mediziner werden nachweislich Kosten eingespart“, weiß Reinhold Pulcher, Direktor des Hauses im Bezirk Wedding. „Einweisungen ins Krankenhaus erfolgen bei uns nur in wirklich erforderlichen Fällen. Wir können damit den so genannten Drehtüreffekt vermeiden.“ Das Bild beschreibt die Einweisung ins Krankenhaus durch den Notarzt in Fällen, wo niemand weiß, warum es einem zu Hause lebenden oder ambulant gepflegten Patienten nicht gut geht. Oft wird der Patient nach wenigen Tagen wieder entlassen und vielleicht nach kurzer Zeit erneut ins Krankenhaus überwiesen.
Pflegeweiterentwicklungsgesetz schreibt Heimarzt-Verordnung vor
„In dem seit 2009 geltenden Pflegeweiterentwicklungsgesetz ist die Heimarzt-Verordnung gesetzlich verankert. Eine Umsetzung ist derzeit aber noch nicht in Sicht. Dass unser Haus erfahrene Mediziner vor Ort hat, ist also eine freiwillige Leistung, weil dies nach unserer Einsicht unbedingt zu einer qualifizierten Versorgung gehört“, hebt der Direktor hervor.
Viele kranke und alte Menschen, die zu Goldenherz kommen, haben von verschiedenen Ärzten eine Vielzahl von Medikamenten verschrieben bekommen. „Manche nehmen zwölf, dreizehn oder noch mehr Präparate ein. Da wir schnell reagieren können, erhalten die Patienten bei uns nur das erforderliche Muss an Medikamenten. Das ermöglicht dem Einzelnen, wieder normale körperliche Reaktionen zu zeigen, und trägt dazu bei, die Kosten für Arzneimittel erheblich zu senken“, erklärt Pulcher. „Wir können zudem individuell auf den einzelnen Menschen eingehen. Spezielle Trainings – zum Beispiel Schlucktraining oder Toilettentraining – tragen dazu bei, dass der Patient wieder essen kann und keine spezielle Sondennahrung mehr braucht oder teures Inkontinenzmaterial überflüssig wird.“
Seniorengerechte Ernährung und Bewegungstraining zur Sturzprophylaxe
In dem Gesundheits- und Pflegezentrum wird neben der medizinischen Präsenz zudem Wert auf eine seniorengerechte Ernährung und ein ausgewogenes Bewegungstraining gelegt. Diätassistenten begutachten bei Goldenherz jeden Patienten individuell und entwickeln dann einen genau auf seinen Bedarf abgestimmten Ernährungsplan.
Sehr gut angenommen wird auch das Angebot der Ergo- und Physiotherapeuten. „Bewegung, Muskelaufbau und Gelenktraining fördern die Durchblutung und steigern das allgemeine Wohlbefinden sowie die Mobilität. Außerdem wird dadurch ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Stürzen geleistet“, so Pulcher.
Kompetenzzentrum Geriatrie in Pirna
Professionelle Pflege und familiäre Betreuung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen ist eines der Ziele von Goldenherz. Zukünftig sollen Wohn- und Betreuungsangebote entwickelt werden, die noch spezifischer auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten sind. In Pirna ist deshalb ein Kompetenzzentrum Geriatrie geplant, in dem ab 2011 parallel betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften und stationäre Pflege möglich sind. In Zusammenarbeit mit Universitäten sollen die Angebote wissenschaftlich begleitet und analysiert werden.
Das Resümee von Reinhold Pulcher: „Mit unserem aktuellen Pflegekonzept sichern wir die Qualität der Versorgung unserer Patienten, sparen im Vergleich zu Häusern ohne Heimärzte einen wesentlichen Anteil an Kosten ein und bieten den Bewohnern ein hohes Maß an Lebensqualität. Die Bilanz zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit unseren geplanten Projekten werden wir auch zukünftig modernsten Standards entsprechen und zukunftsweisende Konzepte realisieren.“