Auch das Gehirn ist nur „ein Mensch“. Es braucht Nahrung, Bewegung und Schlaf. Und es hat seinen ganz eigenen Rhythmus.
Wer kennt das nicht? Manchmal hat man eine regelrechte Mattscheibe. Zu viel Stress, zu viel Hitze, aber auch Kummer und Sorgen, andauernde Existenzangst oder aufwühlende Ereignisse können dafür verantwortlich sein, dass das Gehirn die Dienste verweigert. Dahinter stecken nicht selten Durchblutungsstörungen. Immer sollten Veränderungen, besonders wenn sie über einen längeren Zeitraum andauern, ärztlich abgecheckt werden. Wenn sich hinter einer vorübergehenden geistigen Ermüdung keine ernsthaften Ursachen verbergen, kann man sich gut mit Naturmedizin über die Runden helfen. Stichwort: Ginkgo.
Wenn das Gehirn auf Stur schaltet: „Hallo, Herr…?“
Der Ginkgo-Baum gilt als ältester Baum der Welt. In der Medizin wird der Extrakt aus den Blättern des Ginkgo-Baums seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Der Wirkstoff regeneriert blockierte Blutgefäße und fördert eine gesunde Durchblutung. Das hilft vor allem bei Menschen, die das 50. Lebensjahr überschritten haben und langsam aber sicher die Erfahrung machen (müssen), dass das Gedächtnis nachlässt. Wer kennt nicht die Fernsehwerbung mit den beiden Geschäftsmännern, denen das Namensgedächtnis einen Streich spielt: „Hallo, Herr…!?“
Soja fürs Gehirn – nicht nur in den Wechseljahren
Um die Leistungsfähigkeit des Gehirns möglichst lange in einem guten Zustand zu erhalten, hat sich auch der Einsatz von Naturlecithin aus der Sojabohne bewährt. Lecithin ist eine lebenswichtige Substanz fürs Gehirn, das nur arbeiten kann, wenn es ständig mit Cholin versorgt wird. Aus Cholin wird der Botenstoff Acetylcholin erzeugt und ohne diesen läuft im Gehirn rein gar nichts. Der beste Lieferant für Cholin ist das Lecithin aus der Sojabohne. Auch das wird nicht ohne Grund Menschen – und hier insbesondere Frauen – jenseits des 50. Lebensjahres empfohlen, oft Frauen im Klimakterium.
Das Gehirn hat seinen eigenen Rhythmus
Das menschliche Gehirn kann zu bestimmten Tageszeitungen mehr leisten als zu anderen. Genau deshalb sollte man seinen Denkapparat rationell einsetzen. Wer beispielsweise für eine Prüfung lernt und das antrainierte Wissen nur für einen bestimmten Zeitraum aktivieren muss, der sollte am Morgen lernen, denn da wird das Kurzzeitgedächtnis animiert. Wer Gelerntes über einen längeren Zeitraum behalten will, sollte am Nachmittag lernen. Das ist die beste Zeit fürs Langzeit-Gedächtnis.
Auch das Gehirn braucht eine Mütze Schlaf
Aber nicht nur die Tagphasen sind wichtig fürs Gehirn, sondern auch die Nacht- und Ruhezeiten. Schlaf ist deshalb nicht nur wichtig, weil sich nachts der gesamte Organismus regeneriert und neue Energien für den nächsten Tag aufbaut, sondern der Schlaf ist auch wichtig, um seelische Probleme im Unterbewusstsein aufzuarbeiten. Das Gehirn nutzt die Zeit des Schlafs, um alle Eindrücke und Erlebnisse des Tages analysieren und bewältigen zu können. Dazu braucht das Gehirn mindestens fünf Stunden ungestörten Schlaf. Ist dieser Schlaf nicht garantiert, dann geht viel erlerntes Wissen verloren. Es ist daher nicht sehr vernünftig, wenn man abends vor einer Prüfung bis spät nachts lernt und sich erst in den Morgenstunden zu Bett begibt. Nach jeder Lernphase braucht das Gehirn eine ausreichende Schlafphase.
Worauf das Gehirn gern verzichten kann
Wer raucht, um seine Konzentration zu steigern, liegt falsch. Rauchen wirkt nur in den ersten Minuten, weil Nikotin die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausschaltet. Dann aber nimmt das Nikotin dem Hirn sehr viel Sauerstoff und blockiert es. Auch Traubenzucker funktioniert nicht. Die erhöhten Blutzuckerwerte alarmieren die Bauchspeicheldrüse. Sie schüttet Insulin aus, stürzt sich auf die Glukose und der Blutzuckerspiegel sinkt rapide. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns lässt dementsprechend nach. Auch Kaffee hilft nicht. Ohne eine vorhergehende Mahlzeit macht er müde. Und von Alkohol sollte man am besten ganz die Finger lassen, denn Alkohol schadet den grauen Zellen mehr als manchem Zeitgenossen lieb ist.
Methoden für erfolgreiches Gedächtnis-Training
- Gehen Sie ohne Einkaufszettel in den Supermarkt und vergleichen Sie dann zu Hause, ob sie etwas vergessen haben.
- Weichen Sie neuen geistigen Herausforderungen – etwa dem Umgang mit einem Computer – nicht aus.
- Lernen Sie Fremdsprachen
- Unternehmen Sie Reisen und lernen Sie andere Länder und Kulturen kennen
- Lernen Sie Gedichte auswendig
- Rechnen Sie im Kopf, statt gleich zum Taschenrechner zu greifen
- Lösen Sie Kreuzworträtsel
- Pflegen Sie regen Kontakt zu anderen Menschen
- Hören Sie regelmäßig Musik, besuchen Sie ein Konzert oder noch besser: Singen und/oder musizieren Sie selbst
- Treiben Sie in jedem Alter mindestens leichten Ausdauersport
- Denken Sie positiv
Fordern Sie Ihr Gehirn: Versuchen Sie, auf einem Blatt Papier den gestrigen Tag in allen Einzelheiten zu rekonstruieren. Eine tolle Methode ist auch diese: Schreiben Sie einen Brief an sich selbst. Notieren Sie darin, wie Ihre Gefühlslage gerade ist, was Sie beruflich tun oder zu tun gedenken. Schreiben Sie auf, was Sie in den letzten Ferien gemacht haben, wem Sie wann eine Freude bereitet oder selbst eine Überraschung erlebt haben. Schreiben Sie, was Sie glücklich oder traurig macht. Und heben Sie den Brief an einem sicheren Ort auf. Drei Jahre, fünf Jahre, zehn Jahre. Wenn Sie ihn mit etwas Abstand wieder lesen, werden Sie merken, was Sie alles noch erinnern – oder auch nicht. Und Sie werden erfahren, wie schnell sich Erinnerungen ins Gedächtnis zurückholen lassen. Es ist in jedem Falle spannend.
Und noch ein paar Konzentrationsübungen für die geistige Fitness
Chinesische Finger-Gymnastik: Locker hinstellen oder setzen. Arme von sich strecken, Handflächen nach oben. Daumen 10 Mal zur Handfläche beugen. Danach jeweils 10 Mal jeden Finger der Hand. Augen ganz auf die Finger konzentrieren.
Akupressur: Punkt LG 20. Liegt an der höchsten Stelle am Kopf auf der Schädeldecke. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand Druck ausüben, kreisend massieren. 1 bis 2 Minuten. Pausen machen. Wiederholen.
Kinesiologie: Das Gehirn wird mit einfachen Fingerübungen aktiviert. Denkmütze: Massieren Sie mit Daumen und Zeigefinger an beiden Händen die Ränder der Ohren, von oben nach unten. Wiederholen. Mit den Zeigefingern das Stirnbein genau in der Mitte über den Augen massieren.