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Planet X – Zerstörer aus dem All

Marshall Masters und sein Endzeitszenario. Marshall Masters, ehemaliger CNN-Mitarbeiter, und der niederländische Physiker Jacco van der Worp folgen den Spuren eines Planeten, der eine reale Bedrohung darstellt.

Er geistert schon eine ganze Weile durch die Astronomie, genauer gesagt seit 1846, dem Jahr, in dem der französische Mathematiker Urbain Le Verrier von einem Störfaktor sprach, der die Umlaufbahn des Neptun beeinflusst – Planet X. Seither fahndet die Astronomie nach dem Störenfried, gefunden aber hat sie ihn noch nicht.

In den letzten Jahren verdichteten sich die Hinweise darauf, dass etwas Großes nicht nur Neptuns Umlaufbahn, sondern unser gesamtes Sonnensystem beeinflusst – nicht nur auf der Erde, sondern auch auf anderen Planeten erwärmt sich das Klima, und die Sonne ist aktiv wie nie zuvor. Ein Störfaktor also, doch seine Identität ist noch nicht geklärt. Marshall Masters, Autor und ehemaliger CNN-Nachrichtenproduzent, hat sich zusammen mit dem niederländischen Physiker Jacco van der Worp auf die Suche nach dem berüchtigten Planeten X gemacht.

Eine reale Bedrohung

In seinem Buch „Das Planet-X-Survival-Handbuch“, erschienen im Mosquito-Verlag, beschreibt Masters, warum davon auszugehen ist, dass das unbekannte Objekt sich der Erde nähert, und welche Veränderungen und Katastrophen damit einhergehen könnten.

Die historischen Hinweise auf ein solches, periodisch alle 3.600 Jahre in unser Sonnensystem eindringendes Objekt reichen weit in die Vergangenheit zurück, sagt Masters im Telefoninterview. „Die sumerische Kultur kannte es als Nibiru“, sagt er. „Bei den Ägyptern hieß es Zerstörer, und im keltischen Raum war es als der Schreckensbringer bekannt.“

Ein Brauner Zwerg

In einer Pressemitteilung der NASA von 1992 ist von „unerklärlichen Abweichungen“ in der Umlaufbahn von Uranus und Neptun die Rede, die „auf einen großen Körper außerhalb unseres Sonnensystems hinweisen“. Marshall Masters und Jacco van der Worp, der als Koautor am Planet-X-Survival-Handbuch mitgewirkt hat, gehen davon aus, dass es sich bei diesem unbekannten Körper um einen Braunen Zwerg handelt, der einer elliptischen, senkrecht zur Ekliptik verlaufenden Umlaufbahn folgt.

Als Argument für ein periodisches Wiederkehren des Planeten führen Masters und Van der Worp unter anderem das regelmäßig auf der Erde auftretenden Massenaussterben an, dessen Ursache noch ungeklärt ist. Ein Planet würde in ihren Augen die Regelmäßigkeit des Ereignisses wie auch das immense Ausmaß erklären.

Wechselwirkungen zwischen Planet X und Sonne

Laut Masters lassen sich die Auswirkungen schon heute erkennen: „Nicht nur unsere Erde ist von einer Klimaerwärmung betroffen – schmelzende Polkappen und steigende Temperaturen sind auch auf Mars, Jupiter und Pluto beobachtet worden“, sagt er. Und „die Sonne ist laut dem Max-Planck-Institut in München seit 1940 so aktiv wie noch nie“.

Eine direkte Kollision zwischen Planet X und Erde oder Sonne ist laut Masters nicht zu befürchten. Der Planet wird die Ekliptikebene kreuzen und unser Sonnensystem dann wieder verlassen, um sich in etwa 3.600 Jahren erneut zu nähern. Doch während seines Vorbeiflugs, dessen Höhepunkt Masters und Van der Worp für 2012/13 erwarten, wird der Planet X unsere Sonne massiv stören. Sonnenwinde und -eruptionen werden um ein Vielfaches an Heftigkeit zunehmen, und auch mit einem erhöhten Maß an Strahlung ist zu rechnen, so Masters.

Endzeitszenario

Was Masters beschreibt, lässt sich durchaus als Endzeitszenario bezeichnen. Welch verheerende Katastrophen die gesteigerte Sonnenaktivität zeitigen wird, bleibt laut Masters Spekulation – die Skala seiner Schätzungen reicht von „Überflutungen über Erdbeben bis hin zu Vulkanausbrüchen und Polsprüngen“. In Wetterphänomenen wie El Niño sieht er die ersten konkreten Vorboten.

Wie geht man damit um, jeden Morgen mit der Überzeugung aufzuwachen, dass der Weltuntergang stetig näher rückt? „Well“, sagt er mit breitem Texaner Akzent, „Man hält innerlich Distanz, wie ein Arzt in der Notaufnahme.“

Hinzu kommt, dass er optimistisch in die Zukunft blickt, trotz des Unheils, das er auf die Menschheit zukommen sieht. „Das Ereignis wird ganz neue Qualitäten im Menschen fordern“, sagt er. „Im Hinblick auf die spirituelle Entwicklung jedenfalls bedeutet es einen Quantensprung.“