Warum eine Photovoltaik-Anlage trotz sinkender Vergütungen immer noch interessant ist. Doch es gilt einiges zu beachten.
Die neue Energiepolitik in der BRD aufgrund der Atomkatastrophe im AKW Fukushima ist durch die Abschaltung mehrerer Atomkraftwerke und den geplanten Ausstieg aus der Stromerzeugung in Atom-Kraftwerken wieder in das Interesse der breiten Öffentlichkeit gerückt. Trotzdem oder gerade jetzt sollte die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage genau geprüft werden. Doch gibt es einiges zu beachten.
Stromertrag sinkt bei hohen Temperaturen
Bei Laien herrscht der Glaube vor, dass eine Photovoltaik-Anlage mehr Strom erzeugt, je mehr die Sonne scheint. Das ist nur zum Teil richtig. Eine Photovoltaik-Anlage bringt schon Strom, wenn es hell ist. Doch bei Sonnenlicht, also wenn es heller ist, ist der Stromertrag höher. So weit so gut. Doch nun kommt der Fehler in der Betrachtung. Bei sehr starker Sonneneinstrahlung sinkt durch die Temperaturerhöhung der PV-Module der Ertrag. Nun gab es Versuche, diese erhöhten Temperaturen gleich zweifach zu nutzen. Unter den PV-Modulen wurden Röhrchen angebracht, durch die eine Flüssigkeit zirkuliert. Diese Flüssigkeit sollte die Module kühlen und die abgeführte Wärme wurde gespeichert und für die Warmwasserversorgung des Hauses verwendet. Doch der Aufwand hat sich nicht gelohnt. Bereits die verschiedenen Materialien haben unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten. Die Warmwasserausbeute war zu gering. Die Kosten der Module waren durch die Kühlung deutlich höher als ungekühlte Module.
Gekühlte PV-Module bringen bis zu 30% mehr Ertrag
30% sind schon beachtlich. Mit der Wasserkühlung sind die Modulkosten aber so hoch, dass es sich nicht lohnt. Was also tun? Findige Köpfe haben nun herausgefunden, dass zumindest bei Schrägdächern zwischen Dachhaut und PV-Modul ein Sog durch einen Kamineffekt entsteht. Dieser Luftzug kühlt nun die PV-Module, so dass sich wieder ein höherer Stromertrag einstellt. Die Montagebetriebe haben nun unterschiedliche Zwischenräume erprobt. Sogar eine zusätzliche Luftzufuhr vom Keller aus wurde mit Erfolg eingesetzt.
Fazit: Luftkühlung ist zurzeit die beste Möglichkeit für höhere Stromerträge aus PV-Anlagen. Demzufolge sind PV-Anlagen im Dach nicht zu empfehlen, sondern nur Anlagen auf dem Dach. Ähnlich sieht das bei Freiland-Anlagen aus.
Richtige Bemessung und richtige Installation
Eine Photovoltaik-Anlage kann bei einer falschen Bemessung und einer fehlerhaften Installation zum Albtraum werden. Das beginnt schon bei der Beschattung durch Schornsteine, Dachgauben, Bäume, Nachbargrundstücke und vieles mehr. Deshalb sollte ein guter Fachbetrieb diese Gegebenheiten mit berücksichtigen. Dazu ist dringend zu empfehlen, mehrere Fachbetriebe zu befragen. Da stellt sich schnell heraus, ob ein „schwarzes Schaf“ bei der Beratung nur seine Verkaufszahlen im Kopf hatte. Letztendlich ist für den Ertrag und die Haltbarkeit der PV-Anlage auch die Qualität der Installation von ausschlaggebender Bedeutung.
Eigenverbrauch vor Netzeinspeisung für PV-Anlagen am oder auf dem Haus
Die Vergütung für den Eigenverbrauch ist zwar niedriger als die Vergütung für die Netzeinspeisung. Doch ist der Eigenverbrauch lukrativer, weil der selbst verbrauchte Strom aus der Photovoltaik-Anlage einen Bezug von Strom aus dem öffentlichen Netz deutlich verringert. Also braucht dieser Strom nicht gekauft zu werden. Wenn der Preis für die kWh aus dem Netz mit der Vergütung für die selbst genutzte kWh addiert wird, kommt ein deutlich höherer Betrag heraus als für eine kWh eingespeisten Stroms. Dabei ist zu beachten, dass die Vergütung bei einem Eigenverbrauch von über 30% höher ist.