Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Erektionsstörungen. Stress, Krankheiten oder auch Medikamente können Potenzstörungen verursachen. Pflanzliche Mittel können helfen.
In Deutschland leiden etwa 8 Millionen Männer an Potenzstörungen, auch als erektile Dysfunktion bezeichnet. Die Betroffenen sind nicht in der Lage, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrecht zu erhalten. Zu 50-80 Prozent ist das Problem organisch – also krankheitsbedingt. So führen Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, ein Nierenleiden oder eine Schilddrüsenfehlfunktion durchaus zu Potenzstörungen.
Was viele Menschen nicht wissen: Auch Medikamente verursachen als Nebenwirkung Erektionsstörungen. Häufig ist das bei harntreibenden Mitteln, Bluthochdruck-Medikamenten, Psychopharmaka, Schmerzmitteln (Analgetika), Cortison, Cholesterin-Senkern oder Beruhigungsmitteln (Sedativa) der Fall. Bei etwa 30 Prozent der betroffenen Männer ist die Störung allerdings nicht organisch, sondern psychisch: Finanzielle Probleme, Stress bei der Arbeit oder Selbstzweifel belasten die Seele. Aber ebenso unrealistische Vorstellungen über die Wünsche und Bedürfnisse der Partnerin erschweren das Liebesleben. Häufig hilft hier eine Sexualtherapie.
Pflanzliche Mittel – Alternative Behandlungsmöglichkeiten?
Die meisten Männer mit Erektionsstörungen wollen eine schnelle und unkomplizierte Lösung dieses Problems, und probieren es deshalb mit Potenzpillen. Die bekanntesten Mittel sind wohl Viagra® – gefolgt von Cialis® oder Levitra®. Ein Blick ins Internet reicht aus, um fündig zu werden.
Doch um die zahlreichen Nebenwirkungen der synthetischen Mittel zu vermeiden, greifen einige lieber zu natürlichen Alternativen. So wie zu dem Alkaloid Yohimbin aus der Rinde des westafrikanischen Yohimbe-Baumes. Yohimbin wirkt gefäßerweiternd und anregend auf die Psyche. Die Wirkung dieses natürlichen Mittels konnte bereits 1997 in einer Studie der finnischen Universität von Oulu wissenschaftlich bestätigt werden. 29 Männer, die mindestens ein halbes Jahr von Impotenz betroffen waren (Durchschnittsalter 51 Jahre) erhielten für 25 Tage entweder täglich 3×6 mg Yohimbin oder ein Scheinpräparat. Das Ergebnis: In der Yohimbin-Gruppe verbesserte sich die Erektionsfähigkeit um 30 Prozent.
Auch die Knolle des Kreuzblütengewäches Maca (Lepidium meyenii) gilt als potenzsteigernd. Im Jahr 2002 verabreichten Wissenschaftler der Universität von Lima in Peru 30 Männern im Alter zwischen 21 und 56 Jahren täglich 1,5 g Maca-Extrakt oder ein Scheinpräparat. Das Ergebnis: Die Männer aus der Maca-Gruppe verspürten nach 8 Wochen einen größeren Drang zum Sex. Allerdings besitzt Maca nur eine psychische Wirkung und kann körperliche Erektionsschwächen nicht ausgleichen. Ebenfalls bei psychisch bedingten Erektionsstörungen soll das Potenzholz Muira puama helfen. Im Jahr 1995 wurden im Institut für Sexualforschung der Universität von Paris 262 Männer mit vermindertem Sexualtrieb und Erektionsstörung mit 1 bis 2,5 g Muira-Extrakt pro Tag behandelt. Bereits nach 2 Wochen berichteten 51 Prozent der Männer von einem Rückgang der Erektionsstörungen.
Tee soll sexuelles Verlangen steigern
Übrigens nutzten Indianer im brasilianischen Regenwald zur Steigerung des sexuellen Verlangens einen Tee aus der Rinde des Catuaba-Strauches. Dazu köchelt man 1 Teelöffel Rinde (in Naturkostläden erhältlich; 100 g für etwa 2 Euro) für 5 Minuten in 1/4 l Wasser. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass dieses Gewächs tatsächlich potenzsteigernd ist. Es müssen also nicht immer Wundermittel aus der Pharma-Küche sein. Betroffenen stehen durchaus pflanzliche Alternativen zur Verfügung.