Pfefferminzöl – Ein Mittel gegen Kopfschmerzen

Das ätherisches Öl der Mentha piperita hilft bei Cephalgien

Studien beweisen: Pfefferminzöl hilft ebenso gut gegen leicht- bis mittelschwere Kopfschmerzen wie die gängigen Schmerzmittel Paracetamol und Acetylsalicylsäure.

Spannungskopfschmerzen sind die mit Abstand häufigste Kopfschmerzform. Wissenschaftliche Erhebungen zeigen, dass 54 Prozent aller Cephalgien Kopfschmerzen vom Spannungstyp sind, 38 Prozent werden der Migräne zugeordnet und nur acht Prozent haben andere Ursachen. Der Spannungskopfschmerz ist ein dumpfer, drückender bis ziehender Kopfschmerz, der von den Betroffenen oft wie ein einengender Ring um den Kopf empfunden wird. Selten werden sie so stark, dass sie den Leidenden außer Gefecht setzen, wie dies bei der Migräne oft der Fall ist; sie sind eher mit einer ständigen, quälenden Störquelle im Hintergrund vergleichbar.

Pfefferminzöl – ein Kopfschmerzmittel aus der Natur

In naturheilkundlich orientierten Kreisen ist schon lange bekannt, das Pfefferminzöl eine schmerzlindernde Wirkung insbesondere bei Spannungskopfschmerzen hat. Seit geraumer Zeit häufen sich nun auch die positiven Erfahrungsberichte aus der Schulmedizin. So berichtete beispielsweise das Deutsche Ärzteblatt, das offizielle Organ der Bundesärztekammer, welches jeder Arzt automatisch zugesandt bekommt und das nicht gerade im Ruf steht, der Naturheilkunde besonders nah zu sein, schon vor einigen Jahren über eine Studie, bei der Kopfschmerzpatienten mit Pfefferminzöl, Placebo oder den sonst üblichen Medikamenten behandelt worden waren. Das Ergebnis entsprach der Erfahrungsheilkunde: Pfefferminzöl war genauso effektiv, wie die konventionellen Schmerzmittel – allerdings mit weitaus weniger Nebenwirkungen.

Wirkung von Pfefferminzöl

Pfefferminzöl ist ein ätherisches Öl, das durch Wasserdampf aus der Pfefferminze gewonnen wird. Es besteht aus einer Vielzahl von Einzelsubstanzen, von denen das kühlende Menthol am bekanntesten sein dürfte. Schon bei geringen Mengen lokaler Anwendung von Pfefferminzöl auf der Haut werden Kälte- und Druckrezeptoren aktiviert, in hohen Konzentrationen auch Wärme- und Schmerzrezeptoren. Das Menthol bewirkt eine Änderung der Zellmembran und erhöht die elektrische Aktivität. Weiterhin kann das Öl die Schmerz-Nerven-Botenstoffe Serotonin und Substanz-P hemmen, die beide bei der Entstehung von Kopfschmerzen eine wichtige Rolle spielen.

Klinische Studien beweisen Wirksamkeit

In einer vom Bundesforschungsministerium geförderten streng kontrollierten klinischen Studie wurden in 164 Kopfschmerzepisoden das Schmerzmittel Paracetamol, ein Placebo sowie Pfefferminzöl eingesetzt. Die Probanden, die das Pfefferminzöl bekamen, verrieben es großflächig auf Stirn und Schläfen. Diese Einreibung erfolgte zweimal im Abstand von einer viertel Stunde. Im Vergleich zu dem Placebopräparat erzielte das Pfefferminzöl bereits nach 15 Minuten eine Reduktion der Kopfschmerzen, welche sich im Verlauf einer Stunde weiter reduzierte. Es bestand kein Unterschied bezüglich der Wirksamkeit von dem Schmerzmittel Paracetamol und Pfefferminzöl. Mit Acetylsalicylsäure wurden vergleichbare Studien gemacht, die ähnliche Ergebnisse erzielten.

Auch Kinder leiden schon unter Kopfschmerzen, hier sollte jedoch auf das ansonsten gut verträgliche und nebenwirkungsfreie Pfefferminzöl verzichtet werden, da es bei Kleinkindern einen Stimmritzenkrampf auslösen kann.

Alternative zu ätherischem Pfefferminzöl – der Pfefferminzölauszug

Pfefferminzöl guter Qualität ist für wenig Geld in Apotheken, Reformhäusern oder Drogerien erhältlich.Wer gerne pflanzliche Mixturen selbst herstellen und den Pfefferminzstrauch im eigenen Garten nutzen möchte, kann einen aromatischen Ölauszug herstellen, der auch in der Küche eingesetzt werden kann und auch als Massageöl bei Muskelverspannungen gute Dienste leistet.

Pfefferminzölauszug:

2 Handvoll frische Pfefferminzblätter in ½ l gutes Pflanzenöl geben, in eine Flasche füllen und 6 Wochen an einen warmen Platz stellen, danach abseihen, die Rückstände gut auspressen und in einer dunklen Flasche aufbewahren.

Schmerzmittelkopfschmerz bei übermäßigem Schmerzmittelgebrauch

Wer oft unter Kopfschmerzen leidet und bisher immer Schmerzmittel eingenommen hat, sollte in Zukunft den Einsatz von Pfefferminzöl in Erwägung ziehen. Übermäßiger Gebrauch von Analgetika schädigt nicht nur Leber und Nieren, sondern kann paradoxerweise auch einen Schmerzmittelkopfschmerz auslösen. Als Faustregel gilt, dass nicht mehr als zehn bis zwölfmal im Monat Analgetika eingenommen werden sollten.

Wichtiger Hinweis:

Wenn erstmalig plötzlich übermäßig starke Kopfschmerzen auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da es sich hier um ein sofort behandlungsbedürftiges Krankheitsbild handeln könnte. Auch chronischen Kopfschmerzen, zu denen plötzlich atypische Symptome hinzukommen, sollten unverzüglich medizinisch abgeklärt werden.

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