Anleitung und Zubehör für perfekte Gelnägel. Schöne und robuste Kunstnägel bekommt man nicht nur im Nagelstudio, sondern kann man mit ein wenig Übung und einer UV-Lampe auch günstig selbst machen.
Gepflegte Frauen setzen immer mehr auf Gelnägel, da sie wochenlang schöne lange Fingernägel ohne großen Pflegeaufwand ermöglichen. Doch der Besuch im Nagelstudio ist teuer. Und nicht immer ist man mit dem Ergebnis auch wirklich wochenlang zufrieden. Mit einer Grundausstattung, die im Internet in Nageldesign-Shops bestellt werden kann, und einer Anleitung kann man die kleinen Kunstwerke auch selbst gestalten.
Die Grundausstattung für das Do-it-yourself-Nagelstudio
Unverzichtbar ist die UV-Lampe mit vier 9-Watt-Lampen. Ein zwei-Minuten-Timer der Lampe stellt eine zusätzliche Hilfestellung dar, es geht jedoch auch ohne. Weiters benötigt man üblicherweise drei verschiedene Sorten Gel:
- ein Aufbaugel (Builder-Gel): klar oder rosé
- ein weißes French-Gel
- ein klares Versiegelungsgel
Für jede Sorte sollte ein eigener Gelpinsel vorhanden sein, damit man nicht zwischendurch permanent den Pinsel reinigen muss. Breite Pinsel eignen sich für das Builder-, und das Versiegelungsgel; für French-Design gibt es eigene Pinselformen.
Buffer, Feilen, Rosenholzstäbchen, und Hufeisenstäbchen werden für die Bearbeitung der Nägel benötigt. Weiters empfiehlt sich die Verwendung von Primern/Haftvermittlern für bessere Haltbarkeit. French-Schablonen sorgen für eine perfekte Linie, und mit Hilfe von Goldschablonen oder Tips lassen sich die Nägel beliebig verlängern. Die Verwendung von Tips erfordert auch Tipkleber und Tipzange. Zur Reinigung der Nägel und Arbeitsmaterialien benötigt man Pinselreiniger und Cleaner (Isopropanol). Fusselfreie Zelletten erleichtern die Reinigung. Für spezielles Design sind Farbgele, Farbstifte, Sticker und Strasssteine erforderlich.
Preis und Qualität von Gelnagel-Zubehör
Diese Grundausstattung klingt umfangreich und teuer, bewegt sich jedoch preislich im Rahmen von etwa 100 bis 150 Euro – je nach Anbieter und Qualität – und macht weitere finanzielle Aufwendungen für mindestens ein halbes Jahr lang unnötig. Somit liegt sie preislich deutlich unter der permanenten Betreuung durch ein Nagelstudio. Bei dem Gel sollte man keinesfalls das billigste nehmen, da hier gravierende Nachteile für die Verarbeitung und Haltbarkeit auftreten können. Auf die Attribute „glattziehend“, „mit Honey-Effekt“, und „läuft nicht in Nagelränder“ ist bei der Beschreibung des Gels größten Wert zu legen.
Step-by-step-Anleitung für die Modellage von Gelnägeln
Zuerst müssen die Naturnägel vorbereitet werden: die Oberfläche wird mit dem Buffer sanft angeraut, und die Nagelhaut mit dem Hufeisenstäbchen zurückgeschoben. Anschließend wischt man den Schleifstaub mit cleanergetränkten Zelletten ab, und trägt eine Schicht Primer/Haftvermittler auf.
Bei der Verwendung von Tips sucht man nun für jeden Nagel eine passende Größe aus, und klebt den Tip auf den Naturnagel. Die Einkerbung des Tips sollte hierbei bündig mit der Nagelspitze abschließen. Anschließend wird der Tip mit der Tipzange gekürzt und etwa in die gewünschte Form gefeilt. Die Kante zwischen Naturnagel und Tip muss nun so glattgefeilt werden, dass sie nachher weder sicht- noch tastbar ist. Darauf folgt eine dicke Schicht Aufbaugel, die in der Lampe zwei Minuten lang aushärten muss.
Bei der Verwendung von Goldschablonen zur Nagelverlängerung klebt man die Schablonen laut Packungsbeilage auf den Finger, trägt direkt darauf großzügig das Aufbaugel auf, und lässt es in der Lampe aushärten. Anschließend kann man die Schablone einfach wieder abziehen, und übrig bleibt nur die Gel-Verlängerung.
Je nach gewünschter Dicke und Form wird nun noch eine Schicht Aufbaugel aufgetragen und gehärtet. Anschließend wischt man mit Cleaner-Zelletten die Schwitzschicht ab, und feilt diese Nagel-Basis in die richtige Form. Achtung: zwischen Gel und Nagelhaut muss ein kleiner Abstand bestehen, andernfalls ist die Haltbarkeit gefährdet.
Der Schleifstaub wird nun wieder mit Cleaner abgewischt. Nun klebt man die French-Schablonen auf den Gelnagel, und trägt French-Gel auf die Nagelspitze auf. Erneut aushärten lassen. Wer möchte, kann nun die Nägel auch mit Stickern, Steinen, und Farbgelen verzieren. Abschließend folgt eine Schicht Versiegelungsgel, die zwei Minuten in der UV-Lampe aushärtet, und noch eine Schicht Versiegelungsgel, die vier Minuten aushärtet. Die letzte Schwitzschicht wird mit Cleaner, Nagelöl, oder mit acetonfreiem Nagellackentferner abgewischt, und fertig sind die Gelnägel!
Dauer der Modellage und spätere Auffüllungen
Ohne Übung nimmt die Neuanlage von Gelnägeln eventuell bis zu drei Stunden in Anspruch. Auch wird der erste Versuch nicht gleich das perfekteste Ergebnis liefern, schon gar nicht auf der rechten, bzw. bei Linkshändern linken Hand. Geduld, Ausdauer und Lernfähigkeit sind gefragt. Eine Tandem-Modellage mit der besten Freundin erleichtert die Sache und lässt die Zeit schneller vergehen.
Je nach Haltbarkeit und Geschwindigkeit des Nagelwachstums müssen die Nägel nach etwa zwei bis drei Wochen aufgefüllt werden. Das bedeutet, dass die obersten Schichten des Gelnagels abgeschliffen, und anschließend mit Aufbau-, French-, und Versiegelungsgel neu gestaltet werden.
Gutes Gelingen!