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    Categories: Technik

PC selber zusammenbauen

Der Eigenbaucomputer schlägt das Fertigbaugerät in Preis und Leistung. Hier ein Überblick über die wichtigsten Fakten, die Sie zum Selberbauen benötigen.

Viele Menschen denken gar nicht daran, einen PC selbst zu bauen. Für sie ist der Computer ein unerklärliches Stück Technik – und das obwohl sie teilweise den ganzen Tag damit arbeiten! Und dabei ist das ganze relativ einfach. Ein wertvoller Baukasten für Erwachsene sozusagen.

Die Komponenten

Grundsätzlich benötigt man für einen funktionierenden Computer folgende Komponenten: Gehäuse, Mainboard, Prozessor, Speichermodule, Netzteil und Festplatte. Diese Teile allein würden ausreichen, um ein Gerät zusammenzuschrauben (oder gar nur zusammenzustecken), das auch wirklich funktioniert. Allerdings werden für einen vernünftigen Computer weitere Teile gebraucht. Wer DVDs oder CDs lesen will, benötigt zumindest ein DVD-Laufwerk und wer anspruchsvollere Software wie z.B. Spiele oder Grafikprogramme verwenden möchte, kommt um eine leistungsstarke Grafikkarte nicht herum.

Das Gehäuse

Beim Gehäuse zahlen Sie für Optik und Komfort beim Ein- bzw. Ausbau. Generell gilt: Je teurer, desto weniger Schrauben werden benötigt, desto mehr Platz für Komponenten ist vorhanden und desto besser ist die Kühlleistung.

Ein billiges Gehäuse ist schon ab 20-30€ zu haben, für optimalen Komfort können Sie aber mit rund 100€ rechnen. Je höher der Preis, desto aufwändiger wird auch die Optik und Seitenfenster aus Plexiglas und Beleuchtungen werden immer beliebter.

Mainboard & Prozessor

Das Mainboard (auch Motherboard) bildet das Herzstück eines Computers. Über diese ca. DINA4 große Platine sind alle anderen Komponenten miteinander verbunden und auf ihr befinden sich sämtliche Ein- & Ausgänge für die sogenannte „Peripherie“ des Computers (Laufwerke, Festplatten, etc.).

Auf dem Mainboard befindet sich der Sockel für den Prozessor (die CPU). Hierbei ist beim Kauf darauf zu achten, dass der Sockel des Motherboards und die CPU kompatibel sind. Derzeit sind hauptsächlich Prozessoren der Marken Intel und AMD am Markt verbreitet.

Die Leistung einer CPU wird in Gigahertz (GHz) angegeben. Weiters ist auf die Anzahl der Prozessorenkerne zu achten. Ein leistungsstarker Prozessor besitzt im Moment rund 3GHz und 4 Kerne (Quadcore). Bei solchen High-End-Komponenten ist über die Anschaffung eines eigenen CPU-Kühlers nachzudenken, denn die dazugelieferten Modelle sind meist nicht in der Lage, so eine CPU mit genug Kaltluft zu versorgen.

Speichermodule (Arbeitsspeicher)

Der Arbeitsspeicher besteht aus 1-6 sogenannten RAM-Riegeln (Speichermodulen). Dorthin werden während des Betriebs Arbeitsdaten gespeichert, also z.B. Dateien und Programme mit denen gerade aktiv oder passiv gearbeitet wird. Hier handelt es sich allerdings um einen momentanen Speicher – bei jedem Ausschalten des Computers werden also alle Daten gelöscht.

Im Moment sind noch Modelle des Typs DDR-2 gängig, aber es ist ratsam, bei einem Neukauf schon auf die nächste Generation DDR-3 umzusteigen. RAM-Riegel sind eher kostengünstige Teile und werden in der Regel in 2er- (bei DDR-2) bzw. in 3er-Paketen (bei DDR-3) verbaut. Auch hier ist wieder auf die Kompatibilität mit dem Mainboard zu achten, da der Arbeitsspeicher weder auf- noch abwärtskompatibel ist.

Für eine starke Leistung sind 4-6 GB zu empfehlen, allerdings muss dabei beachtet werden, dass nur 64bit-Betriebssysteme mehr als 3 GB unterstützen!

Das Netzteil

Das Netzteil ist vergleichbar mit dem Motor eines Computers. Es versorgt alle Teile (von Mainboard bis Gehäuselüfter) mit Strom. Achten Sie auch hier darauf, dass das Netzteil über genügend Anschlüsse (z.B. für die Grafikkarte) verfügt, um sich lästige Adapterbasteleien zu ersparen. Bei der Wahl eines Netzteiles sind seine Leistung (Watt) und seine Lautstärke (dB) ausschlaggebend. Für einen einfachen Office-PC sind Netzteile um 300W vollkommen ausreichend, bei High-End-Rechnern mit einer Leistungsstarken Grafikkarte sollen sie mindestens 500W oder mehr verbauen, da es bei einer zu schwachen Stromversorgung zu Leistungsverlust kommt.

Festplatten & Laufwerke

Die Festplatte bildet den physikalischen Speicher des Computers und im Gegensatz zum Arbeitsspeicher bleiben die Daten hier auch nach dem Herunterfahren erhalten. Allgemein gibt es Festplatten (HDDs) in 2,5″- und 3,5″-Ausführungen, wobei 3,5″-HDDs günstiger sind und deshalb in Desktop-PCs häufiger eingesetzt werden.

Physikalische Speicher wie Festplatten oder USB-Flashspeicher sind in den letzten Jahren drastisch im Preis gesunken und werden dies weiterhin tun. Investieren sie also nicht allzu viel Geld in eine HDD, denn diese sind leicht nachzurüsten und außerdem sehr Fehleranfällig, können also von einem Moment auf den Nächsten defekt werden. Mit einer 500gb Platte sind Sie derzeit gut ausgerüstet, es ist jedoch ratsam eine 2. (eventuell externe) Festplatte zu kaufen. Damit können Sie eine Sicherung (Backup) ihrer primären Festplatte erstellen und so den Verlust von wichtigen Daten verhindern.

Auch bei DVD-Laufwerken gilt es nicht zu viel Geld auszugeben. Ein DVD-Brenner ist schon ab 20-30€ erhältlich und das Speichermedium DVD bzw. CD verliert sowieso immer mehr an Bedeutung.

Die Grafikkarte

Grafikkarten sind die kostspieligsten Bauteile eines Computers. Darum sollten Sie sich genau überlegen, was Sie überhaupt benötigen. Wenn Sie ihren PC nur zur Arbeit und für einfache Office-Anwendungen benützen, kommen Sie locker ohne eine eigene Grafikkarte aus, da auf jedem Mainboard schon ein (schwacher) Grafikchip verbaut ist. Wollen Sie aber in den Genuss von maximalen Grafikdetails bei aktuellen Spielen kommen, müssen Sie schon tief in die Tasche greifen. 150-200€ sind in diesem Fall eine gute Investition.

Wie auch bei den Prozessoren gibt es auch hier hauptsächlich 2 Konzerne, die um die Vorherrschaft auf dem Grafikkartenmarkt kämpfen. Die Rede ist von Nvidia und AMD (bzw. ATI). Wie bei den Prozessoren ist es so, dass AMD die günstigeren Modelle anbietet, es allerdings schlußendlich eine Glaubensfrage ist, für welche Marke Sie sich entscheiden.

Grafikkarten werden in der Regel über einen PCI-Express-Slot mit dem Mainboard verbunden und können in in SLI- (bei Nvidia) bzw. Crossfireverbänden (bei ATI) mit bis zu 3 weiteren Karten des gleichen Modells zusammengeschlossen werden, um so eine größere Leistung zu erzielen. Für zuhause ist eine Karte aber mehr als ausreichend.

Der Einbau

Der Zusammenbau eines PCs basiert auf einem einfachen Steckprinzip und es gilt: Alles passt nur dort, wo es passen soll. Und bei einem guten Gehäuse brauchen Sie nicht einmal eine einzige Schraube. Bevor Sie anfangen, sollten Sie sich erden, da die empfindliche Elektronik ansonsten durch eine kleine, körpereigene Spannung zerstört werden kann.

Beginnen Sie am besten mit dem Einbau des Prozessors. Dazu einfach den Prozessor vorsichtig aus der Verpackung nehmen und in den Sockel legen (achten Sie auf die richtige Ausrichtung). Anschließend etwas Wärmeleitpaste auftragen und den Prozessorkühler befestigen.

Die RAM-Riegel lassen sich einfach in die vorgesehenen Slots stecken (immer in 2 oder 3 jeweils gleichfarbige). Dann können Sie das Mainboard einfach im Gehäuse montieren (falls Sie das noch nicht gemacht haben). Dabei benötigen Sie meist die einzigen Schrauben.

Sitzt das Mainboard, können Sie die restlichen Komponenten installieren. Dazu einfach die Grafikkarte in ihren Slot stecken, die Festplatte und die Laufwerke in ihre dazu vorgesehenen Fächer oder Rahmen und das Netzteil an seinen Platz, meist hinten oben oder unten im Gehäuse.

Anschließend müssen Sie nurmehr die Kabel des Netzteiles mit allen Teilen verbinden und die Laufwerke und Festplatten (meist via S-ATA) an das Motherboard anschließen. Vergessen Sie nicht eventuelle Lüfter an die Stromversorgung oder an das Mainboard anzuschließen!

Falls Sie Anleitungen oder Beschreibungen für bestimmte Spezialteile suchen, so finden sich diese überall im Web, z.B. finden Sie auf YouTube eine lange Liste an Videotutorials. Damit sollte das Zusammenbauen zu einem Kinderspiel werden.