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Passionsblume: Arzneipflanze des Jahres 2017

Die Passiflora wurde für 2017 wegen ihrer beruhigenden und angstlösenden Wirkung zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Was steckt dahinter?

Im Jahr 1999 wählte der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen“, dem Würzburger Mediziner, Apotheker und Biologen angehören, erstmals die Arzneipflanze des Jahres. Seitdem ist es Tradition, jedes Jahr auf ein Neues eine solche zu bestimmen. Für 2017 wurde die Passionsblume (Passiflora incarnata) erwählt. Der Studienkreis entschied sich für wegen ihrer beruhigenden, angstlösenden Wirkung für die Passiflora. Sie hilft bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafproblemen und nervositätsbedingten Magen-Darm-Problemen. Hoch wirksam ist ein Extrakt, das aus den Blättern gewonnen wird. Die Hinzufügung von Baldrian soll die Wirkung sogar verstärken. Die Wirkungsweise der Passionsblume beeinträchtigt zudem die „Alltagstauglichkeit“ nicht, so dass sie sich auch gut tagsüber anwenden lässt.

Zur Arzneipflanze des Jahres werden nur Pflanzen gewählt, deren Wirkung eindeutig wissenschaftlich erwiesen ist. Die Passionsblume wirkt herzstärkend, krampflösend und beruhigend und birgt somit die ideale Kombination, um nervöse Unruhe und dadurch bedingte Einschlafstörungen zu therapieren. Traditionsgemäß werden Zubereitungen vor allem in Kombination mit anderen Pflanzenextrakten zur Behandlung von nervösen Unruhezuständen und Einschlafstörungen verwendet. Der Aufguss aller Pflanzenteile wirkt als mildes Beruhigungsmittel, bei Schlaflosigkeit und Nervosität. Es sind keine Unverträglichkeiten bekannt, deshalb ist die Passionsblume auch besonders für Kinder geeignet!

Wie gehe ich mit der Passionsblume um?

Die winterhärteste aller Passifloren kommt auch in Deutschland im Freien zurecht: Tiefgründiger, wenn möglich lehmiger Boden sind ideal; sie braucht jedoch einen warmen, geschützten Standort während der Wachstumsperiode.

Passionsblume kann man wahlweise als Tee oder als Tinktur anwenden; die häufigste Art ist jedoch die Nutzung als Tee, häufig auch in Teemischungen. Für einen Passionsblumentee übergießt man ein bis zwei Teelöffel Passionsblume mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen. Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.

Wie bei allen stark wirksamen Heilkräutern sollte man nach sechs Wochen Daueranwendung eine Pause einlegen und vorübergehend einen anderen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken. Anschließend kann man wieder sechs Wochen lang Passionsblume-Tee trinken. Durch die Pause werden eventuelle unerwünschte Langzeitwirkungen verhindert und die erwünschte Passionsblumen-Wirksamkeit bleibt erhalten und lässt nicht durch Gewöhnung nach.

Rezepturen

Um eine Passionsblumentinktur selbst herzustellen, übergießt man Passionsblume in einem Schraubdeckelglas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für zwei bis sechs Wochen ziehen. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen. Von dieser Tinktur nimmt man ein- bis dreimal täglich 10-50 Tropfen ein. Wenn die Tinktur zu stark im Geschmack ist, so kann sie mit Wasser verdünnt werden.

Für eine homöopathische Urtinktur wird die frische Pflanze verwendet, für eine normale Tinktur kann man getrocknete Pflanzenteile verwenden. Beides führt zu einem entspannenden Mittel gegen Schlafstörungen.

Passionsblume kann innerlich als Tee oder Tinktur gegen Schlaflosigkeit eingesetzt werden. Außerdem hilft Passionsblume gegen Nervosität und Unruhe jeder Art. Ein besonderer Aspekt der Passionsblumen-Wirkung ist ihre angstlösende Fähigkeit. Auch nervlich bedingtes Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen werden durch die Passionsblume abgemildert.

Besonders beliebt ist die Passionsblume in den Wechseljahren, weil sie einige Phytohormone enthält, die Wechseljahrsbeschwerden lindern. Da die Wechseljahre oft mit Schlafstörungen und Unruhe einhergehen, passt die Passionsblume hier besonders gut.