Männchen müssen oft raffiniert sein, um an ein Weibchen zu kommen. In der Tierwelt dreht sich alles um Essen und Sex, eben um die Arterhaltung. Um an die Weibchen heranzukommen, lassen sich die Männchen dabei einiges einfallen.
Jedes Jahr, meistens im Frühling, beginnt für Tiere die Suche nach einem oder auch mehreren Partnern. Doch wie findet man diesen, wer ist der oder die Richtige? Verschiedene Tierarten haben sehr unterschiedliche Strategien entwickelt, um das herauszufinden.
Damenwahl oder Herrenwahl?
Manche Tierarten bevorzugen die Damenwahl, andere die Herrenwahl. Vor allem bei Paschagruppen haben eher die Männchen das Sagen. Weibchen dürfen die Gruppe nicht verlassen. Versuchen sie es doch, werden sie notfalls mit Gewalt daran gehindert. Beispiele sind Pferde und Paviane.
Wölfe und Hunde dagegen sind sehr emanzipiert. Die ranghöchsten Tiere eines Rudels sind oft Wölfinnen, und diese haben bei der Partnerwahl das Sagen. Meistens bevorzugen sie den ranghöchsten Rüden. Sowieso müssen sich die männlichen Wölfe von den Wölfinnen alles gefallen lassen.
Weibchen sind wählerischer
Meistens sind die Weibchen bei der Partnerwahl wählerischer als die Männchen. Kein Wunder, ist doch der Elternaufwand pro Nachkommen für sie viel höher als für die Männchen. So müssen sie auf Qualität setzen, während die Männchen oft nach Quantität streben, sich also mit so vielen Weibchen paaren wie möglich. Es gibt aber auch Fälle, in denen Männchen und Weibchen treu ein Leben lang zusammen bleiben, wie man es von den Schwänen kennt.
Kreuzspinnen locken mit einem Liebesfaden
Das Männchen der Kreuzspinne spinnt einen Liebesfaden ans Netz der Angebeteten. Dann setzt es sich an den Netzrand und zupft immer wieder daran, um das Weibchen anzulocken. Kommt das Weibchen endlich angehuscht, kann das tödlich für das Männchen sein. Ist die Dame nämlich noch nicht so weit, sieht sie das Männchen als Beute an und frisst es auf. Das selbe Schicksal kann das Männchen auch nach der Paarung ereilen, doch dann ist wenigstens der Zweck erfüllt: die Weitergabe des eigenen Genmaterials.
Ein wenig besser ergeht es Katern. Sie verfolgen in der Paarungszeit rollige Weibchen tage- und nächtelang, setzen ihre Urinspuren und veranstalten nächtliche Katzenkonzerte. Ist die Katze endlich paarungsbereit, wird sie schnell begattet. Macht der Kater sich danach nicht schnell genug aus dem Staub, bekommt er zum Abschied eine gewischt. Auch Luchs und Fuchs verfolgen ihre Weibchen tagelang, bevor sie zum Zuge kommen.
Orang-Utans erheben Anspruch auf Weibchen, die sich in ihrem Revier befinden
Orang-Utan-Männchen besetzen feste Reviere, die sie gegen Artgenossen verteidigen. Streift ein Weibchen durch das Revier eines Männchens, so leben die beiden ein paar Tage in wilder Ehe zusammen, ehe sie wieder getrennte Wege gehen.
Tiermännchen können grob in drei große Gruppen eingeteilt werden, wenn es darum geht, einem Weibchen zu imponieren oder es in Besitz zu nehmen:
Sie veranstalten Schaukämpfe oder auch Kämpfe bis zum Tod. Wer gewinnt, pflanzt sich fort.
Sie putzen sich fein heraus, legen Duft an und singen ihrer Angebeteten ein Liedchen.
Sie zeigen dem Weibchen, dass sie in der Lage sind, ihr ein gutes Nest und genügend Futter zu bieten.