Parodontitis vorbeugen und behandeln auf Natürlichem Weg

Wie wird parodontitis behandelt? Parodontose behandeln hausmittel? Parodontitis ist unangenehm und zudem ein Risikofaktor für andere Krankheiten. Vitale Ernährung, Kräuter, Öle und Mundhygiene beugen vor, lindern, heilen.

Entzündetes Zahnfleisch (Parodontitis) ist mehr als eine lästige Bagatelle. Es ist (nach Karies) der zweithäufigste Grund für Zahnverluste und auch ein Risikofaktor für Herzkrankheiten, Diabetes, Gelenkentzündungen und andere Krankheiten – wie Studien gezeigt haben. Etwa 28 Prozent der Deutschen leiden an einer ausgeprägten Form der Erkrankung und 40 Prozent an einer beginnenden Parodontitis. Die höchste Erkrankungsrate wird etwa ab dem 50. Lebensjahr erreicht.

Wie entwickelt sich die Parodontitis?

Anfänglich ist oft nur das Zahnfleisch entzündet (Gingivitis), verursacht durch bakterielle Zahnbeläge. Durch das Ablösen des Zahnfleisches vom Zahn bildet sich eine sogenannte Tasche – eine gefährliche Eintrittspforte für Bakterien. Über die Blutbahn können diese Bakterien in den ganzen Körper geschwemmt werden und eine chronische Entzündungsreaktion auslösen.

Schreitet die Entzündung in tiefer gelegene Schichten des Zahnbettes fort, kommt es zur Parodontitis. Wird das Zahnfleisch nicht behandelt, geht es immer weiter zurück und die Zahnhälse werden sichtbar. Auch der Kieferknochen bildet sich zurück. Letztlich verliert der Zahn den festen Halt und fällt aus. Eine beginnende Parodontitis verläuft oft schmerzlos und man merkt wenig davon. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind daher sinnvoll.

Risikofaktoren für eine Parodontitis sind:

  • mangelnde Zahnhygiene
  • familiäre Vorbelastung
  • Rauchen (dadurch wird das Zahnfleisch schlecht durchblutet)
  • Stress
  • Mundatmung
  • chronische Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes
  • vitalstoffarme Ernährung oder chronische Darmerkrankungen (dadurch verringerte Aufnahme der Vitalstoffe)
  • Organtransplantationen (durch Einnahme von immun hemmenden Medikamenten)

Parodontitis biologisch vorbeugen, lindern und beseitigen mit Kräften der Natur

Neben einer sorgfältigen Zahnhygiene gibt es eine große Anzahl Helfer aus der Natur, um eine Zahnfleischentzündung gar nicht erst auftreten zu lassen beziehungsweise sie zu lindern oder sogar zu beseitigen.

  • Vitamin C ist einer der wichtigsten Vitalstoffe für das Zahnfleisch. Früher litten Seefahrer auf langen Fahrten an der gefürchteten Vitamin C- Mangelkrankheit Skorbut, die sich in heftigem Zahnfleischbluten und Zahnausfall äußerte. Vitamin C ist wichtig für die Bildung von Kollagenfasern, die das Bindegewebe festigen, wozu auch das Zahnfleisch gehört. Empfohlene Tagesdosis: 500 bis 1.000 Milligramm.
  • Omega-3-Fettsäuren. Wie eine 5-jährige Studie der Universität Niigate im Jahr 2010 ergab, lassen sich hiermit ebenfalls Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Erfasst wurde die Ernährung von 257 Personen im Durchschnittsalter von 74 Jahre. Bei den Probanden, die täglich weniger als 0,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren verzehrten, verdoppelte sich die Wahrscheinlichkeit für Zahnfleischentzündungen. Gewährleistet wird die Versorgung durch zwei Fischmahlzeiten pro Woche (zum Beispiel Makrele, Lachs, Hering, Sardine, Thunfisch) oder die tägliche Einnahme von Fischölkapseln. Weiterhin enthalten ist die Omega-3-Fettsäure in Leinöl, Sojaöl, Rapsöl, Margarine, Nüssen und Samen. Empfohlene Tagesmenge: 500 bis 1.000 Milligramm.
  • Vitamin D festigt den Kieferknochen. Es findet sich unter anderem in Seefischen, Eigelb, Milch, Butter, Käse. Vitamin D ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst herstellen kann. Dafür benötigt er Sonnenlicht. Dreimal 15 Minuten pro Woche in der frischen Luft sind schon ausreichend. Empfohlene Tagesdosis: 200 bis 1.000 Internationale Einheiten
  • Folsäure regeneriert entzündetes Gewebe. Enthalten ist sie unter anderem in Gemüse, Weizenkeimen, Vollkornprodukten, Nüssen, Milchprodukten, Eiern. Empfohlene Tagesdosis: 400 bis 800 Mikrogramm
  • Kalzium härtet den Zahnschmelz und festigt den Kieferknochen. Enthalten in Nüssen, Getreide, Samen, Bohnen, Obst, Trockenfrüchten, Gemüse, Milchprodukten, aber auch in Hafer, Soja-, Mandel- oder Reisgetränken. Empfohlene Tagesdosis: 600 bis 800 Milligramm
  • Fluor schützt den Zahnschmelz vor Säuren. Zu finden in fluoridiertem Speisesalz oder Mineralwässern und in in speziellen Zahncremes. In geringen Mengen kommen Fluoride auch in Lebensmitteln vor; bekannt geworden als „Fluorid-Bote“ ist der schwarzer Tee. Empfohlene Tagesdosis: 2 bis 4 Milligramm

Weitere Hilfen aus der Natur

In Zahnarztpraxen ist es bis heute Standard, Bakterien ín den Zahnfleischtaschen mit Antibiotika abzutöten. Der Nachteil dabei ist, dass auch die guten Bakterien im Mund-und Darmbereich verringert und dadurch langfristig die Abwehrkräfte geschwächt werden.

Doch es gibt verschiedene pflanzliche ätherische Öle, die in der modernen biologischen Zahnheilkunde erprobt worden sind und die genauso gut wirken wie Antibiotika. Welches am wirkungsvollsten ist, kann der Zahnarzt austesten. Anhand des Befundes wird in der Apotheke ein für den Patienten maßgeschneidertes Mundwasser hergestellt. Monatliche Kosten: zwischen 14 bis 20,– Euro.

Bei leichteren Entzündungen reichen oft pflanzliche Fertigpräparate aus der Apotheke in Form von Gurgellösung, Spray, Gel oder Tinktur. Diese Heilpflanzen wirken gegen Parodontitis:

  • Gewürznelke (zum Beispiel Salviathy-Mol ®, Sedative Bombastus ®)
  • Ratanhiawurzel (zum Beispiel Mundwasser von Weleda, homöopathische Globuli von DHU) oder auch selbst hergestellt: 1 Teelöffel zerkleinerte Ratanhiawurzel aus der Apotheke in 150 Milliliter siedendes Wasser geben und den Ansatz 15 Minuten kochen lassen (erst dann sind genügend antibakterielle und wundschließende Gerbstoffe gelöst), danach abseihen und abkühlen lassen und zwei- bis dreimal täglich zum Spülen des entzündeten Zahnfleisches oder zum Gurgeln verwenden.
  • Thymian (als Tinktur oder als Teeaufguss)
  • Salbei (zum Beispiel Aperisan ®, Curarina ®)
  • Tormentill (zum Beispiel Repha-Os ® Spray)
  • Syzigumrinde (als Teeaufguss)
  • Myrrhe (zum Beispiel Inspirol ® P forte, Myrrhe-Tinktur Hetterich ®)

Ölziehen

Es heißt, dass dieses alte Naturheilverfahren aus dem indischen Ayurveda stammt. Es gibt aber auch Aussagen, dass es seinen Ursprung in der russischen Volksmedizin hat. Egal, woher es stammt, es erzielt auf jeden Fall erstaunliche Wirkungen. Die Ölzieh-Kur, bei der man Sonnenblumen- oder Olivenöl im Mund lange kaut, zieht oder schlürft, ist nicht nur hilfreich bei Entzündungen, sondern wird auch zur Reinigung des gesamten Organismus empfohlen – kurmäßig oder auch während einer Fastenzeit.

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