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Parapsychologie und Aberglaube

Scheinbar unerklärliche Phänomenen beruhen auf Fehlannahmen. Die Parapsychologie ist in den Bereich der Grenzwissenschaften einzuordnen, wobei jedoch benachbarte Wissenschaften mit einbezogen werden.

Parapsychologische Berater werden immer dann gerufen, wenn sich scheinbar unerklärliche Vorgänge ereignen wie etwa Spuk, die Erscheinung des Sensemanns oder von Verstorbenen, geisterhafte Fotomotive, die definitiv nicht abgelichtet wurden und Ähnliches. Hierbei werden vielfach andere wissenschaftliche Disziplinen mit einbezogen wie etwa Kognitions-, Wahrnehmungs- und Emotionspsychologie, Medizin, Physik und vieles mehr.

Der Glaube an Spuk resultiert vielfach aus dem Aberglauben

Es gibt Menschen, die extrem abergläubisch sind – egal, ob der Freitag auf einen 13. fällt, ob vor ihnen eine schwarze Katze von links nach rechts über die Straße läuft oder ob weiße Wäsche über Silvester hängt: Sie glauben fest an das daraus resultierende Pech. Hierbei wird vielfach das Prinzip der Self Fulfilling Prophecy unberücksichtigt gelassen. Gerade in Erwartung dadurch, dass in der Folge irgendetwas Schlimmes passiert, verhalten sich abergläubische Menschen gerade dann dermaßen verkrampft, so dass es tatsächlich in der Folge zu Missgeschicken und kleineren Unfällen kommt. Diese Menschen fühlen sich dann zusätzlich in ihrem Aberglauben bestärkt.

Scheinbar unerklärliche Phänomene

Gerade nach Todesfällen in der eigenen Familie werden nicht nur abergläubische Menschen extrem empfindsam gegenüber bestimmten, scheinbar nicht zu erklärenden Erscheinungen: Kerzen, die plötzlich erlöschen, obwohl gar kein Lufthauch ging, Beleuchtungen, die sich von alleine einschalten, geisterhafte Erscheinungen und Ähnliches.

Der Tod eines nahestehenden Menschen stellt für jeden eine immense psychische Belastung dar, so dass hierdurch oft die Wahrnehmung verzerrt wird, ohne dass ernsthafte Störungen wie Halluzinationen oder Paranoia vorliegen. Bislang gab es jedoch für jedes Phänomen und jeden vermeintlichen Spuk eine logische und plausible Erklärung wie etwa Spannungsunterschiede in der Stromleitung, Sinnestäuschungen und Vergleichbares.

Wenn auf Fotos plötzlich außer dem selbst gewählten Motiv geisterhafte Erscheinungen oder Dinge zu sehen sind, die definitiv nicht da waren – insbesondere auf Friedhöfen und in alten Häusern – gehen viele Menschen davon aus, tatsächlich einen Geist fotografiert zu haben. Auch hierfür gab es jedoch bislang logisch nachvollziehbare Erklärungen wie etwa Lichtspiegelungen, Materialfehler im Film, falsche Belichtung durch den Fotoapparat und Ähnliches. Die Neigung, gerade bei Aufnahmen auf Friedhöfen, die ohnehin teilweise mystifiziert und dämonisiert werden, Geister zu sehen, ist im kollektiven Unterbewusstsein verankert.

Mystifizierung und Dämonisierung

Der Aberglaube resultiert daraus, dass viele alltägliche Dinge mystifiziert und dämonisiert, also mit Tod, Sterben, Unglück und übernatürlichen Phänomenen in Zusammenhang gebracht werden. Der Aberglaube, dass schwarze Katzen Unglück bringen, resultiert aus dem überlieferten Glauben, dass schwarz die Farbe des Todes ist und dass schwarze Tiere grundsätzlich als ungünstig angesehen werden. Es gibt eine Reihe von Menschen, die sich vor dem Vollmond fürchten, weil auch hiermit negative Dinge assoziiert werden wie etwa das Umgehen von Werwölfen in Vollmondnächten. Wölfe, Katzen und Fledermäuse werden seit mehreren Jahrhunderten mit übernatürlichen Erscheinungen und dem Bösen in Verbindung gebracht, da sie angeblich nur Hexen, Vampiren und dem Teufel selbst wohlgesinnt sind.

Wenn Legenden auf fruchtbaren Boden fallen

Um alte Häuser ranken sich oft Legenden und Gruselgeschichten, die gerade den empfindlichen Nerv von abergläubischen Menschen treffen. Wenn beispielsweise ein Nachbar den neuzugezogenen Bewohnern erzählt, dass in dem Haus in den 1930er Jahren ein strenger Mann gewohnt hat, der seine Kinder noch mit der Peitsche zu züchtigen pflegte, so können derartige Erzählungen durchaus den Effekt haben, dass die neuen, abergläubischen Bewohner tatsächlich meinen, um eine bestimmte Zeit eine Peitsche in ihrem Haus knallen zu hören. Die Phantasie spielt den Betroffenen in diesen Fällen einen Streich.

Auch in angstbesetzten Situationen werden eigentlich eindeutige Phänomene umgedeutet. Ein Baum in einem dunklen Park wird dann nicht mehr für das Objekt gehalten, das er tatsächlich ist, sondern vielleicht als bedrohlicher Riese oder Riesen-Spinne wahrgenommen, die bereit ist, sich auf den nächtlichen Spaziergänger zu stürzen. Überhitzte Phantasie – sei es durch einen Todesfall, Angst oder Aberglaube – führt häufig zu Trugschlüssen, die nichts mit Halluzinationen oder Wahnvorstellungen zu tun haben. Solche Irrtümer beruhen auf einer Fehlinterpretation durch das Gehirn, da der Betroffene in angstbesetzten Situationen vielfach nicht mehr in der Lage ist, eine Situation rational zu beurteilen.