Panikattacken sind eine häufig auftretende Angststörung heutzutage. Wie erkennen Sie eine Panikattacke und was sind die ersten Schritte zur Selbsthilfe?
Eine Panikattacke ist eine abgrenzbare Periode intensiver Angst und großen Unbehagens. Die Situationen, in denen eine Panikattacke auftreten könnte, sind unvorhersagbar. Eine Panikstörung besteht aus wiederholten, spontan und unerwartet auftretenden Panikattacken. Die Furcht vor einer weiteren plötzlich auftretenden Panikattacke führt zu einer großen Erwartungsangst, die sogenannte Angst vor der Angst, welche das ganze Leben negativ beeinflussen kann. Eine Panikattacke ruft körperliche und psychische Symptome hervor.
Die körperlichen Symptome einer Panikattacke
Die körperlichen Symptome einer Panikattacke sind vielfältig. Diejenigen, die am ehesten anzutreffen sind, werden im Folgenden aufgezählt:
- Schwindel und Übelkeit
- Herzrasen
- Hitzewallungen
- Schweißausbrüche und Kälteschauer
- Atemnot
- Ohnmachtsgefühl
Der Mensch wird von diesen Reaktionen des eigenen Körpers meist völlig überrumpelt, da sie in keinem logischen Zusammenhang mit der vorliegenden Situation stehen. Menschen können Panikattacken in der eigenen Wohnung, auf der Arbeit, im Einkaufszentrum, in öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln, in Menschenmengen oder im Alleinsein erleiden.
Die psychischen Symptome einer Panikattacke
Die psychischen Symptome sind sehr viel weitreichender als die körperlichen Symptome, da sie zu einem Misstrauen gegenüber den eigenen Empfindungen und der eigenen Wahrnehmung führen können. Typische psychische Symptome bei einer Panikattacke sind:
- Entfremdungsgefühl gegenüber der eigenen Person (Depersonalisation)
- Gefühl der Unwirklichkeit gegenüber der Umwelt (Derealisation)
- Todesangst, Angst zu sterben
- Angst, verrückt zu werden
- Angst vor einem Herzinfarkt, Schlaganfall, Gehirntumor usw.
- Angst, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden
Gerade die psychischen Symptome einer Panikattacke bewirken, dass das Urvertrauen in das Leben verloren geht. Betroffene neigen danach stark zu einer übermäßigen Vorsicht im täglichen Leben. Sie entwickeln ein extremes Sicherheitsbedürfnis, das risikoscheu macht, und sich äußerst negativ auf ihre Lebensqualität auswirkt. Betroffene neigen dazu, ein Vermeidungsverhalten gegenüber Situationen zu entwickeln, welche die Panikattacke hervorgerufen haben.
Der Auslöser für die erste Panikattacke
Als Auslöser für eine erste Panikattacke wird ein allgemein erhöhtes Stressniveau verantwortlich gemacht. Die erhöhte Stressbelastung kann aus den verschiedenen Lebensbereichen kommen – körperlich, sozial, psychisch, familiär, beruflich oder finanziell. Oft beschäftigen sich die Betroffenen mit der Ursache sehr ausführlich. Dies bringt allerdings keine Erfolge bei der Bewältigung der Angststörung mit sich.
Der Weg zum Psychotherapeuten
Die Psychotherapie mit den meisten Erfolgen bei Panikattacken ist die kognitive Verhaltenstherapie. Sie ist in jedem Fall die bessere Alternative zu Tranquilizern und Antidepressiva, die zu einer Abhängigkeit des Patienten führen können. Eine Verhaltenstherapie bei Panikattacken besteht meistens aus einem theoretischen Teil, welcher ein Erklärungsmodell für Panikattacken liefert (Natur der Angst, Teufelskreis der Angst, Angstverlauf usw.) und einem praktischen Teil, welcher darauf abzielt, das Vermeidungsverhalten des Patienten zu verändern. Dies geschieht durch eine sogenannte Konfrontationstherapie. Unter der Aufsicht des Therapeuten soll der Patient bewusst in die angstmachenden Situationen eintreten, um die Furcht davor zu verlieren. Damit wird der Angst vor der Angst begegnet, welche die eigentliche Einschränkung im Leben des Betroffenen darstellt.
Hilfe zur Selbsthilfe
Falls Sie einige der oben genannten Symptome bei sich beobachten, können Sie davon ausgehen, dass Sie eine Panikattacke erlitten haben. Lernen Sie durch die kognitive Verhaltenstherapie eine neue Art, um mit Ihrer Angst umzugehen. So paradox es auch klingen mag – damit Ihre Symptome nachlassen, müssen Sie lernen, die Angst zuzulassen. Denn der Widerstand, welchen Sie gegen die eigene Angst aufbauen, schaukelt die Panikattacke hoch. Lösen Sie Ihren Widerstand gegen die Angst auf und die Angstsymptome werden sich ebenfalls auflösen.