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Panik und Angst im Schlaf

Nächtliches Aufwachen mit Angstzuständen ist ein Anzeichen für eine Angsterkrankung. Regelmäßige Schlafstörungen durch Ängste sind behandlungsbedürftig.

Viele Menschen in Deutschland leiden unter einer Angststörung. Aufgrund von mangelndem Wissen und Scham dauert es bei vielen von ihnen Jahre, bis sie einen Facharzt aufsuchen. Je nach Form der Angsterkrankung ist das alltägliche Leben mal mehr, mal weniger eingeschränkt. Einen großen Leidensdruck empfinden jedoch alle Betroffene gleichermaßen.

Angst vor dem Einschlafen

Angstpatienten berichten, dass sie häufig Angst vor dem Einschlafen haben: Denn die Panikattacke kommt häufig auch kurz vor dem Einschlafen, in manchen Fällen sogar während des Schlafens selbst. Das einmalige Auftreten dieses Erlebnisses steigert die nervöse Erwartung vor der nächsten „Horrornacht“, was wiederum die Angst vor dem Ereignis erhöht. Und diese Angst ist schließlich der Auslöser für die nächste Panikattacke. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis, wie er für Angsterkrankungen typisch ist. Doch warum entsteht Angst gerade dann, wenn wir einschlafen wollen, uns also entspannen?

Panikattacken und Alpträume

Die Menschen neigen dazu, ihre Ängste zu rationalisieren, um sie damit etwas abzuschwächen. Doch wer oft schweißgebadet aufwacht, an Herzrasen, Desorientierung und einer unerklärlichen Panik leidet, wird sich nicht immer mit der Erklärung des Alptraums zufrieden geben können. Zudem gelten Alpträume unter bestimmten Umständen auch als Ausdruck pathologischer Angst, die möglicherweise durch das Absetzen von Beruhigungsmitteln oder durch depressive Erkrankungen ausgelöst wurden. Mehr als zwei Drittel von Panikattacken, die beim Schlaf auftreten, entstehen nicht in der Tiefschlafphase, und können mit Träumen daher nicht erklärt werden. Man geht davon aus, dass die Entspannungsgefühle, die beim Einschlafen erlebt werden, den Betroffenen verängstigen können, da sie dieser gedanklich für unglaubwürdig hält. Vorstellung, das Herz könne aufhören zu schlagen, oder ein Schlaganfall stehe unmittelbar bevor sind in diesem Kontext nicht selten. Die folgenden körperlichen Erregungssymptome bestätigen seine Befürchtungen scheinbar, so dass die Angst ausbricht – eine Panikattacke entsteht.

Der Leidensdruck nimmt zu

Durch das Erlebte wird der Schlaf unterbrochen und auch verkürzt. Daraus ergibt sich eine größere Müdigkeit und Erschöpfung sowie eine geringere Leistungsfähigkeit. Die Betroffenen müssen zudem noch ständig befürchten, in der nächsten Nacht wieder aufzuschrecken oder nicht durchzuschlafen. Diese Belastung ist auf Dauer nicht zu ertragen – der Weg zum Arzt gebietet sich jedoch schon dadurch, dass sich Angststörungen unbehandelt in der Regel verschlimmern.

Je früher der Fachmann aufgesucht wird, desto besser. Schlafanstoßende Medikamente können helfen, die akuten Angstzustände beim Einschlafen zu überwinden und den Patienten zu stabilisieren. Langfristig wird der Arzt eine Therapie empfehlen, um den Ursachen der Angst auf den Grund zu gehen.