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Pädagogik und Sozialpädagogik im Vergleich – Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Studiengänge

Obwohl das Studium der Diplom-Pädagogik mehr berufliche Einsatzmöglichkeiten bietet als das Studium der Sozialpädagogik, ist letzteres meist die bevorzugte Wahl.

Pädagogik kann sowohl auf Diplom (neuerdings: Bachelor/Master) oder auf Lehramt studiert werden, auch als Fach innerhalb der Lehrerausbildung für die Sekundarstufe II. Während es sich bei Pädagogik um einen reinen Universitätsstudiengang handelt, kann Sozialpädagogik, genau wie der Studiengang Sozialarbeit, auch an Fachhochschulen und Berufsakademien studiert werden.

Mehr Praxisphasen innerhalb des Studiums

Studierwillige, die sich für den Studiengang Sozialpädagogik interessieren, müssen bereits vor Beginn des Studiums ein mindestens dreimonatiges Praktikum in einer Einrichtung des Bildungs- oder Sozialwesens abgeleistet haben (Vorpraktikum). Im Studium selbst schließen sich das Grund- und Fachpraktikum an, am Ende des Studiums folgt das Anerkennungsjahr.

Angehende Diplom-Pädagogen können ohne ein vorher abgeleistetes Praktikum studieren. Im Rahmen des Studiums werden zwei sechs- bis achtwöchige Praktika abgeleistet – eins im Grund-, eins im Hauptstudium. Auch wenn im Rahmen dieses Studiengangs lediglich zwei Praktika verlangt werden, ist es ratsam, beispielsweise ehrenamtlich in einer Einrichtung des Bildungs- oder Sozialwesens kontinuierlich mitzuarbeiten bzw. ein weiteres Studienfach dazu zu wählen.

Gründe für die Bevorzugung des Studiengangs Sozialpädagogik

Obwohl Sozialpädagogen zumindest rein theoretisch schlechter bezahlt werden als Diplom-Pädagogen, wählen viele Studierwillige die Sozialpädagogik als Studienfach, unter anderem auch wegen des größeren Praxisbezugs innerhalb des Studiums. Das Studium der Erziehungswissenschaften erscheint vielen zu theoretisch und praxisfern. Es hängt jedoch vom einzelnen Studierenden ab, wie praxisnah er sein eigenes Diplom-Pädagogik-Studium gestaltet.

Hinzu kommt, dass im Rahmen des Sozialpädagogik-Studiums relevante gesetzliche Grundlagen praxisnah und detailliert vermittelt werden. Studierende der Diplom-Pädagogik kommen hiermit lediglich während ihrer Praxisphasen in Kontakt oder wenn sie auf freiwilliger Basis Vorlesungen und Seminare hierzu besuchen, die ursprünglich eigentlich für Studierende der Sozialpädagogik und Sozialarbeit gedacht sind.

Berufsfelder für Sozial- und Diplom-Pädagogen

Teilweise überschneiden sich die Tätigkeitsfelder von Absolventen beider Studiengänge erheblich, unter anderem in der Bildungsbetreuung, Straffälligenhilfe, Erziehungsberatung, Suchtberatung etc. Aufgrund des höheren Praxisbezuges, der exakteren Vermittlung von gesetzlichen Grundlagen für die soziale Arbeit und der geringeren Entlohung wird jedoch gerade im Sozialwesen Sozialpädagogen und Sozialarbeitern bei der Besetzung einer offenen Stelle der Vorzug gegeben.

Gerne werden Diplom-Pädagogen in staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen, in der Personalentwicklung, in den Bereichen Journalismus/Publizistik und Assistenz/Sekretariat eingestellt. Sie müssen jedoch oft mit Absolventen anderer Studien- und Ausbildungsgänge um offene Stellen konkurrieren.

Zusammenfassung von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in einem Studiengang

Gerade an Fachhochschulen ist es mittlerweile gang und gäbe, nicht mehr zwischen Sozialarbeitern und Sozialpädagogen zu differenzieren, oft werden Studierwillige beider Fachrichtungen im Studiengang „Sozialwesen“ zusammengefasst.

Studienabschlüsse, die dem des Diplom-Pädagogen ähneln

Hierzu zählen neben dem Diplom-Sozialpädagogen vor allem der Diplom-Sozialwissenschaftler und der Diplom-Soziologe.

Wie ersichtlich ist, gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Studiengängen im Bildungs- und Sozialwesen, wobei die Überschneidungen vielfältig sind. Diese starke Differenzierung ohne exakt definierten Hintergrund ist tatsächlich eine deutsche Spezialität. Im angloamerikanischen Raum beispielsweise gibt es die Differenzierung zwischen Sozialpädagoge und Sozialarbeiter nicht, dort gibt es lediglich den „Social Worker“.

Um die nicht immer nachvollziehbare Differenzierung zwischen den einzelnen Studiengängen des Bildungs- und Sozialwesens aufzuheben, wurde mittlerweile der Studiengang „Master of Social Sciences“ eingeführt.