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Orchideen richtig vermehren

Drei Methoden für die Zucht von Cattleya, Phalaenopsis, Dendrobium. Die Vermehrung von Orchideen ist nicht besonders kompliziert. Für den garantierten Erfolg sollte man dennoch einige Tipps und Tricks beachten.

Mehr als 30000 Arten umfasst die Familie der Orchideen. Dazu gesellen sich mittlerweile rund 100000 Kreuzungen. Jedes Jahr erblicken Dutzende weitere das Licht der Welt. Sie alle sind wahre Schönheiten der Natur. Hat sich ein Liebhaber dieser Pflanzen erst einmal für ein Exemplar entschieden kommt oft der Wunsch auf diese zu vermehren. Um die Vermehrung richtig angehen zu können gibt es einiges zu beachten.

Die Vermehrung von Orchideen durch Teilung der Pflanze

Orchideen die durch Bildung neuer Bulben wachsen, wie die Cattleya, lassen sich am einfachsten durch Teilung vermehren. Sollte die Orchideenpflanze einmal zu groß für ihren Topf geworden sein ist es zwangsläufig notwendig diese umzutopfen. Dabei ist es auch ein leichtes die Pflanze zu vermehren. Bevor es jedoch so weit ist gibt es noch eines zu bedenken. Je größer die Orchidee ist, desto schöner und kräftiger sind auch ihre Blüten. Für eine erfolgversprechende Teilung sollte die Pflanze allerdings mindestens sechs Bulben haben. Nach dem Entfernen sämtlichen Substrates kommt nun der entscheidende Schnitt. Dieser sollte mit einem Messer durchgeführt werden, das zuvor möglichst in einer Flamme sterilisiert wurde. An jedem Teilstück sollten drei oder mehr Bulben verbleiben. Dazu zählen auch sogenannte Rückbulben. Das sind alte, blattlose Bulben die wieder zum Austreiben gebracht werden können, sollten sie noch Vegetationspunkte haben. Allerdings kann es mehrere Jahre dauern, bis diese wieder zu blühen beginnen. Rückbulben oder Teilstücke ohne funktionierende Wurzeln kann man übrigens auch zu einer wunderschönen neuen Orchidee aufpeppeln. Dafür empfiehlt es sich eine Plastiktüte über den Topf zu ziehen. Wobei man beständig darauf achten sollte, dass sich keine Pilze unter der Haube entwickeln. In diesem Fall hilft dann nur die Tüte wieder zu entfernen.

Die Vermehrung von Orchideen durch Kindel

Einige Orchideen wie die Phalaenopsis – die Schmetterlingsorchidee – bilden an den Blütenständen oder an der Hauptpflanze Kindel aus. Diese Art der Vermehrung ist ideal für besonders seltene Pflanzen, sind diese Kindel doch exakte genetische Kopien der Mutterpflanze. Bevor die Jungpflanze abgetrennt wird sollte man darauf achten, dass die Wurzeln genügend ausgebildet sind. Bei Orchideen der Arten Phalaenopsis und Oncidium empfiehlt es sich den Blütenstiel vor und nach dem Kindel abzutrennen. Bei Dendrobium schneidet man das Kindel mit einem Stück der Bulbe heraus. Die Schnittstellen sollten mit Aktivkohle desinfiziert werden. Anschließend wird die Jungpflanze in Pflanzstoff mit besonders feiner Körnung eingetopft. Da sie bisher von der Mutterpflanze ernährt wurde, muss sie erst ihre Wurzeln an die neuen Verhältnisse anpassen und bedarf daher einer größeren Luftfeuchtigkeit.

Vermehren und züchten von Orchideen durch Samen

Die Vermehrung durch Samen ist um einiges komplizierter und vor allem langatmiger als die zuvor beschriebenen Methoden. Denn Orchideensamen haben einen großen Nachteil gegenüber Samen von beispielsweise Tomaten. Sie besitzen nämlich kein eigenes Nährgewebe. Stattdessen keimen sie in dem sie eine Symbiose mit bestimmten Pilzen eingehen. Diese Pilze sind aber nicht gerade leicht aufzutreiben. Sollte man tatsächlich eigene Samen herangezogen haben empfiehlt es sich daher einfach die Samenkapsel an einen Orchideenzüchter zu geben. Ein bis zwei Jahre dauert es allein bis die Keimlinge erstmals in Orchideensubstrat eingesetzt werden. Erst viele Jahre später werden die Jungpflanzen das erste Mal blühen. Bei Pflanzen der Gattung Paphiopedilum rothschildianum dauert es zum Beispiel 25 Jahre.