Immer häufiger werden in den Stellenanzeigen Bewerbungen online oder per Mail statt per postalischer Unterlagen verlangt. Ein Leitfaden.
Online-Bewerbungen, bei denen man direkt über die Website des Anbieters Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und sonstige Unterlagen hochlädt, sind wie Stellenbewerbungen per Mail sehr praktisch, sparen sie doch viel Geld und Zeit.
Doch Vorsicht: Sie haben auch ihre Tücken. Deswegen gibt es hier praktische Tipps, wie Online-Bewerbung und Bewerbungsmail verfasst werden und wie sie aussehen sollten.
Nehmen Sie sich Zeit!
Sich online oder per Mail zu bewerben, geht schnell – aber nicht zu schnell. Wie die postalische Bewerbung ist auch die Bewerbungsmail das Aushängeschild der Bewerbung und sollte mit ebenso viel Sorgfalt verfasst werden. Was im Folgenden zu Bewerbungsmails gesagt wird, gilt ebenso für die Online-Bewerbungen.
Stil der Bewerbungsmail: Sorgfalt ist Pflicht
Verwenden Sie eine angemessene Sorgfalt auf die Erstellung der Mails. Versenden Sie wichtige Emails niemals sofort, sondern erst, wenn Sie Zeit gefunden haben, noch einmal darüber zu schauen – am besten das Schreiben einen Tag „ruhen“ lassen.
Achten Sie genauso auf richtige Schreibweise, höfliche Ausdrucksformen und einen flüssigen Stil wie bei einem Brief. Nutzen Sie die Programme zur Rechtschreibprüfung, um unnötige Buchstabendreher usw. zu vermeiden. Lassen Sie jemand anderen über die Bewerbung schauen – der Schreibende ist oft „betriebsblind“ und übersieht die auffälligsten Fehler!
Handeln Sie den Kommunikationsstil aus: Schreiben Sie zunächst eher formell, dann so locker oder formell wie Ihr Ansprechpartner beim anbietenden Unternehmen: Wie formell ist seine Anrede, wie ausführlich der Text, wie vertraulich der Stil, wie fehlerfrei die Rechtschreibung?
Im Verlauf der Mail-Kommunikation kann sich dann der spezifische Stil Ihrer Kommunikation mit ihm herausbilden.
Gestaltung der Bewerbungsmail: Weniger ist Mehr
Technische Möglichkeiten und technisch Sinnvolles: Technisch möglich ist bei Emails bereits eine sehr weitgehende Gestaltung. Technisch sinnvoll sind allerdings nur sehr wenige gestalterische Formen. Denn die Möglichkeiten, „schöne“ Emails auch tatsächlich anzuzeigen, sind bei der Vielzahl im Umlauf befindlicher Mail-Clients äußerst unterschiedlich. Formatierte Mails kann man mit einigen Programmen nur schwer lesen.
Mailen Sie in möglichst allgemein lesbarem Format, also keine Spielereien, Hintergrundbilder von Outlook Express, HTML-Mails mit farbiger Schrift oder Fettdruck, „Visitenkarten-Anhang“ usw. Hier werden Formatierungsbefehle oder Dateiformate mit übertragen, die nicht alle Mailclients richtig darstellen. Mittlerweile sind fast alle Mailprogramme in der Lage, mit MIME umzugehen, das heißt formatierte Inhalte und HTML darzustellen. Wenn Sie HTML einsetzen, sollten Sie gestalterisch eher zurückhaltend vorgehen und Abstand von komplexen Layouts oder aufwendiger grafischer Gestaltung nehmen.
Grundsätzlich werden Mails, die größer als 10 MB sind, vom Empfänger nicht positiv aufgenommen, und dies umso mehr, wenn die Mail-Größe sich auf Grafiken zurückführen lässt, die keinerlei Nutzen bieten. Außerdem ist es auch bei Empfängern mit HTML-fähigem Mailclient nicht so, dass die Mail beim Empfänger so dargestellt wird, wie Sie gedacht haben. Die Mailprogramme, die in der Lage sind, HTML darzustellen, interpretieren den HTML-Code äußerst unterschiedlich.
Bevorzugen Sie also „Nur-Text“-Mails. Hübsch Gestaltetes können Sie ja im Anhang beifügen.