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Neue Therapie bei Makulaödem

Der Verschluss eines Nebenastes der Netzhautvene hat fatale Folgen. Die Makula schwillt an und verdickt sich. Das Sehen verschlechtert sich nachhaltig.

Wie ein deutsches Pharmaunternehmen berichtet, zeichnen sich für Patienten, bei denen sich infolge eines Verschlusses eines Seitenastes der Netzhautvene (retinaler Venenastverschluss) ein Makulaödem gebildet hat, neue Behandlungsmöglichkeiten ab. Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat zur Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersbedingten Makuladegeneration (AMD) den Wirkstoff Ranibizumab zugelassen. Der hat sich bei der Verbesserung und Erhaltung der Sehschärfe als sehr wirksam erwiesen. Diesen Wirkstoff haben amerikanische Ärzte nun auch in einem groß angelegten Versuch bei dem beschriebenen Makulaödem eingesetzt.

Studie über zwölf Monate

In einer über zwölf Monate laufenden Studie mit 397 Teilnehmern wurden ein Drittel (265) mit dem unter dem Handelsnamen Lucentis eingeführten Wirkstoff behandelt. Dabei erhielten diese Probanden 0,3 beziehungsweise 0,5 Milligramm des Wirkstoffes. Ein Drittel (132) der Probanden erhielten Scheininjektionen. Beide Verabreichungen liefen über jeweils sechs Monate. Danach wurden die Probanden beobachtet und erhielten bei Bedarf den Wirkstoff.

Nach weiteren sechs Monaten wurden die Ergebnisse überprüft. Dabei wurden bei beiden Wirkstoffmengen gegenüber den Scheininjektionen „eine statistisch signifikante Verbesserung der bestkorrigierten Sehschärfe verzeichnet“ – unabhängig ob mit Brille oder Kontaktlinsen. Die Ergebnisse sollen Ende September 2009 über einem Retina-Kongress in New York vorgestellt werden. Vorsorglich muss darauf hingewiesen werden, dass diese Therapie zur Zeit weder in den USA noch in der Europäischen Union zugelassen ist. Daher wird sich vorerst auch keine Gesetzliche Krankenkasse finden, die diese bezahlt.

Wachstum der Blutgefäße wird gehemmt

Der Wirkstoff Ranibizumab bindet an den so genannten vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VGEF-A). Dieser wird gehemmt. VGEF-A ein Protein, dem eine entscheidende Rolle bei der Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) und der übermäßigen Durchlässigkeit (Hyperpermeabilität) der Gefäße zugeschrieben wird. Ein retinaler Venenastverschluss entsteht, wenn einer der Seitenäste der zentralen Hauptvene des Auges etwa durch ein Blutgerinnsel blockiert wird. Die Makula schwillt an und wird verdickt. Es entsteht ein Ödem am Punkt des schärfsten Sehens und es kommt zu Blutungen in der Netzhaut. Im Ergebnis sieht der Patient nur noch verschwommen und die Sehschärfe auf dem betroffenen Auge lässt stark nach.

Keine Alterserscheinung

Ein Netzhautvenenverschluss kann in – im Gegensatz zur altersbedingten Makuladegeneration (AMD) – in jedem Alter auftreten. Gegen diese Alterserscheinung wird schon länger Ranibizumab angewandt und hat sich bei bis zu 41 Prozent der Patienten sehr bewährt. Die altersbedingte Makuladegeneration war lange Zeit einer der gefürchtsten Augenerkrankungen älterer Menschen überhaupt. Rechtzeitig behandelt hat sie inzwischen viel von ihren einstigen Schrecken verloren. Hier wie für alle anderen Arten von Erkrankungen des Auges gilt: Vorsorge ist äußerst wichtig. Deshalb sollte jeder, der Veränderungen seiner Sehschärfe bemerkt, sofort einen Facharzt aufsuchen.