Bronchial Thermoplasty – Erleichterung für chronisches Asthma. Die Bronchial Thermoplasty, eine neue, minimal-invasive und non-medikamentelle Therapie, bringt eine durchschlagende Besserung für Patienten mit chronischem Asthma.
Die Bronchial Thermoplasty wird voraussichtlich eine neue, minimal-invasive, non-medikamentelle Therapie für chronische Asthmatiker darstellen. Die Therapie zielt momentan auf hochgradige Asthmatiker, deren persistierende (dauerhafte) Symptome nicht, oder nur schlecht, durch Kortikosteroide oder Langzeit-Bronchospasmolytika kontrolliert werden können. Das Verfahren ist momentan in einer weltweit angelegten, vierten klinischen Versuchsphase mit dreihundert Patienten, geleitet von Dr. Castro. Asthmax Inc., der Entwickler der Bronchial Thermoplasty mit dem Alair(R) System veröffentlichte positive Resultate im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (AJRCCM).
30 Millionen leiden weltweit an Asthma
Laut der Global Initiative of Asthma (GINA) leiden ungefähr 30 Millionen Menschen weltweit an dieser Erkrankung, 6 Millionen in Europa allein. Das Asthma Bronchiale ist eine chronische, entzündliche Überempfindlichkeit der Atemwege. In Anwesenheit von bestimmten ‘Triggern’ (Auslösern) findet, neben vermehrter Schleimproduktion, eine Verengung der Atemwege durch Kontraktion der die Bronchialzweige umgebenden Muskulatur statt. Als Folge entsteht eine Verengung der Atemwege, die zusätzlich durch vermehrte Schleimproduktion und Hypertrophy (Größenzunahme eines Organs oder Gewebes) der Muskulatur noch verschlimmert wird und zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führt. Es kann so schlimm werden, dass Betroffene bei jeder kleinsten Anstrengung sprichwörtlich um Atem ringen. An diesem Punkt setzt die Bronchial Thermoplasty ein.
Die Bronchial Thermoplasty reduziert Muskelgewebe durch Wärme
Die Bronchial Thermoplasty wird mittels eines normalen, flexiblen, in die Atemwege eingeführten Bronchoskops durchgeführt. Durch das Bronchoskop wird der schmale Alar(R) Katheder in die Bronchien eingeführt, die Spitze des Katheders wird dann erweitert, so dass sie mit den Bronchialwänden in Kontakt tritt. Kontrollierte Wärmeenergie mittels Radiofrequenzen wird für ungefähr 10 Sekunden angewendet und so die Muskulatur innerhalb der Bronchialwege nach und nach erwärmt. Durch dieses Verfahren wird die Muskelmasse reduziert, angeblich ohne Narbenbildung oder sonstige Schädigung. Als Resultat wird die Bronchialmuskulatur daran gehindert, sich zu stark zu kontrahieren. Außerdem wird bei diesem Prozess die bei chronischen Asthmatikern oftmals verdickte Muskulatur verringert und so die Blockierung der Atemwege noch mehr reduziert. Es sind drei Behandlungen notwendig, jede dauerte etwa eine Stunde. Diese minimal-invasive Prozedur wird unter leichter Anästhesie durchgeführt und der Patient am selben Tag entlassen.
Ergebnisse sind viel versprechend
Die Ergebnisse bis jetzt sind viel versprechend. Ungefähr 79 Prozent der an der Studie beteiligten Patienten melden eine signifikante Besserung ihrer Lebensqualität und eine deutliche Reduktion der Asthmaanfälle. Patienten, die vor der Behandlung aufgrund der bronchialen Probleme nicht in der Lage waren, einen Spaziergang zu machen, waren danach dazu fähig. Medikamente müssen auch weiterhin genommen werden, aber wo vorher die Luftzufuhr bei den kleinsten physischen Anstrengungen trotz Medikamente und Inhaler aufgrund der Bronchospasmen einfach nicht ausreichte, kann jetzt leichten physischen Betätigungen nachgegangen werden. Langzeitergebnisse liegen noch nicht vor, und es ist noch nicht klar, ob diese Behandlung auch für mittelgradige Asthmatiker anwendbar ist. Bis jetzt scheint die Bronchial Thermoplasty allerdings, wenn auch keine Heilung, eine hochgradige Erleichterung für Patienten zu bringen.