Über Risiken und Folgeerscheinungen der Verhütungsmittel. Viele Ausführungen der Antibabypille überfluten den Markt.
In Bezug auf die Empfängnisverhütung gelten sie als sicher, doch sie bergen auch gesundheitliche Risiken. Statistisch betrachtet verwendet hierzulande jede vierte Frau im gebärfähigen Alter die „Pille“. Wurden im Jahr 1991 „nur“ 20 Millionen Packungen gekauft, waren es 2003 bereits 27 Millionen.
Da eine Arzneimittelwirkung immer auch mit einer oder mehreren Nebenwirkungen einhergeht, ist es für Frauen, welche die Antibabypille verwenden, ratsam, sich mit den möglichen Folgeerscheinungen auszukennen. Manche sind ungefährlich, aber störend, wogegen andere mögliche Nebenwirkungen der „Pille“ regelrecht als gesundheitsgefährdend angesehen werden müssen.
Grundsätzliche Risiken der Anti-Baby-Pille
Verwenderinnen der Pille tragen ein wissenschaftlich belegtes höheres Risiko, an einer oder mehrerer der folgenden Nebenwirkungen zu „erkranken“:
- Verlust der Libido (Freude am Sex)
- Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmungen
- Kopfschmerzen und/oder Migräne
- Akne und Pigmentveränderungen (Chloasma= dunkle Flecken, meist im Gesicht)
- Haarausfall
- Müdigkeit, Nervosität
- Herz- und Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck
- Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit oder Durchfall
- Gewichtszunahme
- Brustschmerzen (Spannungsgefühl)
- Schädigungen der Leber
- irreguläre Zwischenblutungen
- Pilzerkrankungen der Scheide
Kombinations- und Phasenpräparate
Einphasenpräparate und Zweiphasen-/Zweistufenpräparate und Dreistufen-/Dreiphasenpräparate gelten in Bezug auf die Empfängnisverhütung als sehr sicher. Doch auch sie bergen ein gewisses Risiko. So weisen klinische Studien auf ein erhöhtes Risiko hin, an tiefer Beinvenenthrombose sowie Lungenembolien zu erkranken.
Die Dreimonatsspritze
Bei der vierteljährlich verabreichten Dreimonatsspritze werden große Mengen eines Langzeit-Gestagens injiziert, wodurch eine Empfängnis zuverlässig verhütet wird. Häufig beobachtete Nebenwirkungen reichen von Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit über Gewichtszunahme und Verminderung der Libido bis hin zu Stimmungsveränderungen.
Mikropillen
Verwenderinnen der so genannten „Mikropillen“, welche einen niedrigen Östrogengehalt aufweisen und das Gestagen „Desogestrel“ oder auch Gestoden enthalten, gehen ein möglicherweise erhöhtes Risiko ein, an Lungenembolien oder Venenthrombosen zu erkranken.
Minipille
Diese besondere Form der Pille zeichnet sich dadurch aus, dass sie nur geringe Mengen an dem Hormon Gestagen besitzt. Die Minipille blockiert den Eisprung nicht, jedoch sorgt sie dafür, den Gebärmutterhals-Schleim derart zu verdichten, dass Samenfäden nicht hindurchtreten können. Die Minipille gilt als weniger sicher im Vergleich zur „normalen“ Pille. Als Folgeerscheinungen sind länger andauernde Schmierblutungen bekannt sowie Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen im Gewebe.
Die Pille danach
Diese Pille verhindert die Einnistung durch vorzeitiges Ausstoßen der Gebärmutterschleimhaut. Als Nebenwirkungen werden sehr häufig beobachtet:
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Spannungen im Brustbereich
- Blutungen außerhalb der Regel
Die „Pille danach“ bietet einen bis zu 98 prozentigen Empfängnis-Schutz, jedoch soll auch nicht verschwiegen werden, dass bei einem Versagen dieser Art der Empfängnisverhütung eine Schädigung des Embryos nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Abtreibungspille
Die Pille zur Abtreibung kann gewöhnlich bis zum 49. Tag nach der letzten Regelblutung eingesetzt werden. Als Nebenwirkungen bekannt geworden sind länger als eine Woche anhaltende Blutungen, Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sowie Müdigkeit und Schwindelgefühle.
Gleichzeitige Einnahme von Pille und Medikamenten/Nahrungsmitteln
Nach heutigem Wissensstand wird die empfängnisverhütende Wirkung der Pille wenig bis stark beeinträchtigt, wenn zeitnah auch Medikamente beziehungsweise bestimmte Lebensmittel eingenommen werden.
Dazu zählen bestimmte:
- Rheumamittel
- Medikamente gegen Epilepsie
- Antibiotika
- Schlafmittel-Präparate
Vorsicht auch bei Johanniskraut: Das pflanzliche Mittel Johanniskraut wird häufig zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen verschrieben. Jedoch wurde in Studien festgestellt, dass Johanniskraut die Wirkung der Antibabypille stark herabsetzen kann. So kann der in der Pflanze enthaltene Stoff „Hyperforin“ die Wirkstoffe der Pille schneller abbauen als sie wirken können.
Die Kombination von Lakritze und Pille ist ebenfalls nicht ungefährlich
Die gleichzeitige Einnahme erhöht den Blutdruck und kann zu Ödemen und Kaliummangel führen. Falls Pille-einnehmende Frauen ohnehin unter hohem Blutdruck leiden, kann bei fortwährender Lakritze-Nascherei sogar das Herz geschädigt werden.