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Naturerlebnisraum am Eutiner Vogelberg – Ein Rundweg erschließt Entdeckenswertes in Eutin

Ein Niedrigseilgarten wie eine Wasserstation sind die besonderen Attraktionen im neu geschaffenen Erlebnisraum „ERNA“ im Norden Eutins.

Ostholstein ist um einen Naturerlebnisraum reicher. Das als Vogelbergniederung bekannte Urstromtal hat sich rund um einen Zufluss zum Kellersee entwickelt, der heute kaum mehr sichtbar ist. Das Gebiet erhielt nun die offizielle Anerkennung des Schleswig-Holsteinischen Umweltschutzministerium mit dem dazu gehörigen Schild mit der Eule. Der seit 2004 bestehende Verein Erlebnis Natur – der seinen Sitz bezeichnender Weise auf dem Gelände des örtlichen Tierheims hat – hat in dieser langen Zeit eine große Zahl von Naturattraktionen geschaffen:

  • eine Naturmauer auf dem Gelände des Tierheims
  • einen Niedrigseilgarten im Eingangsbereich des Beuthiner Gehölzes
  • einen Knüppeldamm
  • das renaturierte Elfenmoor
  • eine Wasserstation am Ehmbruchgraben
  • alte Torfstiche
  • Bruchwälder

Zwei Kilometer langer Naturerlebnispfad

Das ganze wird durch einen rund zwei Kilometer langen Naturerlebnispfad als Rundweg erschlossen. Der nimmt seinen Ausgang am Schützenplatz. Aber auch vom Beuthiner Gehölz ist der Weg zugängig. Die umfangreichen Maßnahmen haben rund 150.000 Euro gekostet. Gut angelegtes Geld, wie alle Redner bei der Eröffnungsfeier betonten. Und die nicht müde wurden, den großen Anteil des früheren Tierarztes Dr. Werner Sach an der Verwirklichung seiner Ideen zu betonen.

Und die darüber hinaus den pädagogischen Impetus des Vereins und seines „spiritus rectors“ heraus strichen. In gut erreichbarer Nähe zum Naturerlebnisraum liegen Kindergärten und Schulen, denen hier Wissen über die Natur vermittelt werden kann.

So bietet denn der Verein Erlebnis Natur (ERNA) schon länger eine Fülle von naturnahen Gestaltungsmöglichkeiten: Die reichen von Kindergeburtstagen über Projekttage und Führungen bis hin zu romantischen Übernachtungen in zwar nicht ganz, aber fast unberührter Natur. Und hier lernen Kinder – natürlich auch Erwachsene – Bemerkenswertes über die eiszeitliche Entstehungsgeschichte dieses Raumes, die lange zum Torfstechen genutzten Moore am Vogelberg, die Forstwirtschaft im angrenzenden Beuthiner Gehölz, aber auch über Ausgleichsflächen. Denn ein Teil dieses Raumes diente zum Naturausgleich für die Eingriffe beim Bau der Westumgehung und der hier den ERNA-Raum unmittelbar berührenden neuen Zufahrt zur Eutiner Innenstadt. Das alles hat viel Geld gekostet – eben rund 150.000 Euro, zu denen die Umweltlotterie BINGO einen gehörigen Batzen beigetragen hat.

Frieden mit den Nachbarn

Mit etlichen Nachbarn musste der Verein übrigens seinen Frieden machen – darunter mit den Schützen der Eutiner Traditionsgilde. Wie schon zuvor die westliche Umgehungsstraße liegt der gesamte Erlebnisraum im Streubereich des Vogelschießens – aber das sind ja nur zwei Tage im Jahr.

Über den Naturschutzaspekt hinaus setzt das Eutiner Stadtmarketing auf die Bedeutung des neuen Angebotes für den Tourismus. Gerade junge Familien finden hier vielfältige Möglichkeiten zu einer witterungsunabhängigen Beschäftigung ihrer Kinder. Und wenn das Endlosprojekt der neuen Zufahrt zur Landstraße erst einmal fertig sein wird, ist der Naturerlebnisraum auch verkehrlich gut erschlossen Auf dem Schützenplatz – auf dem sich freilich jetzt noch Berge von Baumaterial und ungezählte Maschinen tummeln – steht auch nahezu unbegrenzt Parkraum zur Verfügung.