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Nasensprays mit Xylometazolin helfen gegen Erkältung & Schnupfen

Xylometazolin lässt die Schleimhaut der Nase bei Erwachsenen und Kindern abschwellen: Die Arzneimittelkommission empfiehlt Nasensprays und Nasentropfen.

Manchmal hat man vom Schnupfen einfach die Nase gestrichen voll, manchmal möchte man einfach wieder durch die verstopfte Nase frei durchatmen: Hier helfen salzhaltige Nasensprays mit physiologischer Kochsalzlösung manchmal nur bedingt weiter. Salzhaltige Nasensprays verflüssigen zwar das Nasensekret und erhöhen die Schlagfrequenz der abgesoffenen Flimmerhärchen, den Kochsalzlösungen fehlt aber ein Wirkstoff, um die Schleimhaut der Nase abschwellen zu lassen. Solch ein Wirkstoff ist Xylometazolin – Xylometazolin gehört wie Naphazolin, Oxymetazolin und Tramazolin zu den Imidazol-Derivaten (siehe Bild). Diese lassen die arteriellen Gefäße der Nasenschleimhaut abschwellen. Stiftung Warentest hält Nasensprays mit dem Medikament Xylometazolin für „geeignet“ – auch medizinische Fachgesellschaften empfehlen Xylometazolin.

Gegen Schnupfen-Erreger wie Rhinoviren ist noch kein Kraut gewachsen

Sind wir verschnupft, dann sind wieder einmal Coronaviren, Grippeviren oder Rhinoviren in unsere Nase gehupft: Durch die lokale Immunantwort in unserer Nase schwillt die Schleimhaut während des Schnupfens an. Wir fangen an zu niesen und zu näseln, wir greifen vom Niesen genervt zum Papiertaschentuch. Ein gesundes Immunsystem wird mit der von selbst endenden Erkältung von alleine meist innerhalb einer Woche fertig – gegen die über 200 verschiedenen Schnupfen-Viren ist aber bisher noch kein Kraut gewachsen. Selbst Echinacea-Präparate sehen bisher gegen Rhinoviren alt aus. Der Wirkstoff Xylometazolin in Nasengels, Nasensprays oder Nasentropfen kann bei einer Therapie allerdings nur die Symptome des Schnupfens lindern. Bei der Selbstheilung beseitigen die Immunzellen (siehe Bild) unseres Immunsystems die nervenden Schnupfen-Viren.

Xylometazolin lässt als alpha-Sympathomimetikum die Nasenschleimhaut abschwellen

„In den kommenden Wochen gehört der Erkältungsbereich zu den wichtigsten Umsatzbringern“, schreibt eine Fortbildungszeitschrift für Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) in einem Sonderheft über „Husten, Schnupfen, Heiserkeit“. Der „Umsatzbringer“ Xylometazolin ist eines der am häufigsten verwendeten alpha-Sympathomimetika in Nasengels, Nasensprays oder Nasentropfen. Der sympathische Wirkstoff ahmt die Wirkung des Sympathikus nach. Der Sympathikus ist Teil unseres vegetativen Nervensystems und wird durch Sympathomimetika wie Adrenalin, Ephedrin (Wick MediNait) und Noradrenalin erregt. Erregenderweise bindet Xylometazolin an alpha-Adrenorezeptoren und führt zur Abregung unserer aufgeregten Nasenschleimhäute: Die arteriellen Gefäße in unserer Schleimhaut verengen sich – durch das Abschwellen der Nasenschleimhaut wird die verstopfte Nase wieder frei.

Die Arzneimittelkommission und Stiftung Warentest empfehlen Nasensprays mit Xylometazolin

Kommt man in eine Apotheke, empfehlen Apotheker und PTAs bei normalem Schnupfen eventuell den Umsatzbringer Xylometazolin. Die Empfehlung des Umsatzbringers setzt dann eine Empfehlung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft um: „Bei nicht-eitrigen Sinusitiden ist die mehrfach tägliche Applikation schleimhautabschwellender Nasentropfen oder Nasensprays (z. B. Xylometazolin) indiziert.“ Auch Stiftung Warentest meint, dass uns der Umsatzbringer Xylometazolin nicht gleich umbringt. Die Warentester halten apothekenpflichtige Präparate mit dem Wirkstoff Xylometazolin für die rezeptfreie Behandlung von Schnupfen für „geeignet“. Hier gibt es Medikamente mit verschiedenen Handelsnamen, zum Beispiel GeloNasal, Imidin oder Olynth, von unterschiedlichen Herstellern. Für Kinder, Säuglinge, Schulkinder und Erwachsene kommt der Wirkstoff Xylometazolin in den Arzneimitteln in verschiedenen Konzentrationen vor.

Nasensprays mit Xylometazolin nicht länger als 7 Tage einsetzen

Obwohl Xylometazolin-haltige Medikamente rezeptfrei für die Selbstmedikation angeboten werden, sollte man mit dem Nasenspray die verschnupfte Nase nicht öfter als dreimal täglich und nicht länger als eine Woche belästigen. Schon der Arzt Paracelsus erkannte: „Alle Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding’ kein Gift ist.“ Auch Xylometazolin schädigt vermutlich in höheren Konzentrationen die Nasenschleimhaut: In Versuchen mit Zellkulturen reduzierte sich die Zilienschlagfrequenz (CBF: Ciliary Beat Frequency) des Flimmerepithels. Besonders bei Allergikern und Kindern sollte man bei Nasensprays deshalb auch auf das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid achten.