Für viele Nachtspeicherheizungen gibt es noch eine „Schonfrist“. Der hohe Stromverbrauch macht jedoch einen früheren Heizungswechsel interessant.
Elektrische Speicherheizungen werden nachts aufgeheizt. Dafür verbrauchen sie Strom. Tagsüber geben sie die Wärme wieder ab. Das war in der die Zeit, als die Nachtspeicherheizungen eingeführt wurden, sowohl für die Nutzer als auch die Hersteller von Strom eine interessante Lösung. Die allgemein üblichen Kohlekraftwerke waren auf einen kontinuierlichen Betrieb ausgerichtet, um ökonomisch betrieben werden zu können. Das ist heute nicht anders und das trifft auch auf Atomkraftwerke zu.
Um nachts den produzierten Strom absetzen zu können, musste ein Anreiz her. Demzufolge boten die Kraftwerke den Strom zu besonders günstigen Tarifen an. Das ist dann der „Nachtstrom“ und die Geburtsstunde der Nachtspeicherheizungen. Für die Anwender war das recht interessant, lösten sie doch die Kohleheizungen mit ihrer Schmutzentwicklung und ihrer körperlichen Belastung durch Kohleschleppen und Asche wegbringen ab. Damit ging allerdings auch die wohltuende Strahlungswärme der Kachelöfen verloren. Nachspeicherheizungen haben sowohl Wärmestrahlung als auch die ungünstige Konvektion (Luftumwälzung). Auf jeden Fall war der finanzielle Vorteil durch die Nachtstromtarife recht groß.
Über Modernisierung der Heizung nachdenken
Doch Nachtspeicherheizungen können sich zu einer regelrechten Kostenfalle entwickeln, wenn die Nachtstromtarife wegfallen oder wenn tagsüber nachgeheizt werden muss. Besonders die vergangenen Winter haben für Besitzer von Nachtspeicherheizungen deutlich höhere Kosten verursacht. Vielfach musste auch tagsüber nachgeheizt werden. Das war besonders an Tagen mit sehr tiefen Temperaturen erforderlich. Ein gewaltiger Nachteil von Speicherheizungen ist, dass Speicherheizungen auf plötzlichen Temperaturwechsel träge reagieren. Entweder ist es dann zu kalt oder zu warm. Auch wenn einige Nachtspeicherheizungen noch eine „Schonfrist“ haben, sollte einmal nachgerechnet werden, ob sich ein Wechsel zu einer anderen Heizung lohnt.
Infrarotheizungen der neuesten Generation sind effektiver
Elektrische Direktheizungen werden weitgehend als unökonomisch dargestellt. Das ist zum Teil auch so. Das hängt von der Art der Heizung ab. Infrarotheizungen der neuesten Generation brauchen so wenig Strom wie eine Wärmepumpenheizung auch brauchen würde. Dazu kommt noch, dass die Kosten für die Investition für so eine Infrarotheizung weniger als ein Drittel der Investition für eine Wärmepumpe beträgt. Infrarotheizungen mit Stahlblechheizkörpern reagieren auch auf schnelle Temperaturwechsel. Scheint zum Beispiel im Winter die tief stehende Sonne in einen Raum, steigt in diesem Raum sofort die Temperatur. Eine Infrarotheizung mit Stahlblechheizkörpern reagiert praktisch ohne Zeitverzug und der Thermostat schaltet die Heizkörper aus. Mit einer Speicherheizung geht das nicht. Übrigens betrifft das auch Fußbodenheizungen und auch Heizungen in der Wand. Diese sind ebenso träge und damit sind sie in solchen Situationen unökonomisch.
Zu Gas-, Öl- oder Pelletsheizung wird oft geraten
Der Heizungsbauer rät oft zu Gas-, Öl- oder Pelletsheizung. Doch sind das wirklich gute Alternativen? Die Preise für Gas und Öl steigen ständig. Außerdem sind wir von Importen abhängig. Pellets sind zurzeit recht günstig zu haben. Zumal der Mehrwertsteuersatz derzeit bei nur 7% liegt. Im Zuge der Sparmaßnahmen wird wohl dieser günstige Steuersatz nicht mehr lange bestehen bleiben. Lagerräume mit Pellets sollten grundsätzlich nur mit Atemschutz betreten werden, da Pellets Träger von Schimmelpilzsporen sind. Ein Test in einer leicht feuchten Umgebung beweist das schnell. Dann sind diese Heizungen allesamt Konvektionsheizungen. Also ungesund für unsere Lungen.