Ein Baby zu stillen bringt für Mutter und Kind viele Vorteile. Bei Milchstau, entzündeten Brustwarzen oder beim Abstillen helfen homöopathische Mittel.
In der Muttermilch befindet sich alles, was ein Baby in den ersten sechs Monaten zum Gedeihen benötigt und das Stillen schafft Nähe zwischen Mutter und Kind. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ausschließliches Stillen für diese Zeit. Bei den unterschiedlichen Beschwerden, die in diesem Zusammenhang auftreten können, hat sich die sanfte Methode der Homöopathie bewährt. Natürlich wäre es von Vorteil bei einer Selbstbehandlung mit der Hebamme zusammenzuarbeiten. Wenn bei den nachfolgenden Störungen nicht anders angegeben, wählt man als Potenz D4, die 3 bis 4 Mal täglich genommen wird. Die Globuli sollen im Mund zergehen, da sich die Wirkung schon über die Mundschleimhäute entfaltet. Dies ist auch der Grund, warum vorher und nachher mindestens 10 min lang nichts gegessen oder getrunken werden sollte.
Phytolacca D4
Ein homöopathisches Mittel, welches sich bei allen Beschwerden rund ums Stillen besonders bewährt hat. Das Mittel ist hilfreich bei fehlender Milch genauso wie beim Abstillen. Es hilft bei Milchstau oder wenn die Brustwarzen beim Stillen schmerzen. Die Schmerzen sind schneidend und gehen durch den ganzen Körper. Es können Risse und kleine Geschwüre rund um die Brustwarze auftreten. Begleitend zur ärztlichen Behandlung kann Phytolacca auch als Akutmittel bei Mastitis eingesetzt werden. Hierbei ist die Brust hart, es bestehen Rückenschmerzen, Frost und Fieber.
Homöopathische Hilfe bei Milchmangel
- Lac canium – Milch fehlt ohne vernünftigen Grund. Die Brustwarzen sind überempfindlich, die Brüste schmerzen bei Berührung.
- Urtica urens D2 – die Brennnessel in tiefer Potenz. Auch Brennnesseltee trinken hilft. Ein Grund für den Milchmangel ist nicht erkennbar.
- Agnus castus – die Mütter sind ruhig und apathisch.
Was tun bei Milchstau
- Phellandrium – dieses Mittel ist hilfreich bei schmerzhaftem Milchstau und schmerzenden Brustwarzen. Die Schmerzen sind stechend und bessern sich beim Stillen.
- Pulsatilla D30 1xtgl. – bei leicht depressiven Müttern, die sich viele Sorgen machen und häufig grundlos weinen.
Homöopathie beim Abstillen
- Lac caninum – bei Brustbeschwerden während des Abstillens.
- Bryonia – bei Brustspannungen, evtl. im Wechsel mit Phytolacca.
Schmerzende Brustwarzen beim Stillen
- Phellandrium – ein stechender Schmerz, der durch die Brüste bis zum Rücken zieht, kann auftreten. Die Schmerzen bessern sich beim Stillen.
- Croton – Schmerzen beim Stillen durch Schrunden um die Brustwarzen
- Nux vomica – ein neuralgischer, ziehender Schmerz. Die Mütter sind häufig nervös, reizbar und mürrisch.
Mastitis, Symptome und Behandlung
Die Brustentzündung gehört in die Hand des Arztes und sollte nur begleitend homöopathisch behandelt werden. Die Brust rötet sich stark, fühlt sich heiß und entzündlich an. Häufig tritt Fieber auf. Trotzdem sollte möglichst nicht auf das Stillen verzichtet werden. Alternativ kann die Milch abgepumpt werden.
- Belladonna – Akutmittel. Die ganze Brust ist heiß und rot. Es besteht Fieber.
- Bryonia – Akutmittel. Die Brust spannt sehr stark. Die Stillende möchte nicht angesprochen werden.
- Lac caninum – Akutmittel. Brustschmerzen treten besonders bei Berührung und Erschütterung auf.
- Mercurius solubilis – wird bei drohender Eiterung eingesetzt. Fieber und Frost wechseln sich ab. Alles wird schlimmer durch Temperaturextreme.
- Hepar sulfuris – die Frau reagiert hypersensibel auf Berührung. Um die Eiterungsprozesse zur Reifung zu bringen, werden niedrige Potenzen in D4 und D6 eingesetzt. Um Eiterungen zu verhindern, müssen Potenzen ab D12 benutzt werden.
- Silicea – die Frau ist andauernd mit ihren Beschwerden beschäftigt. Sie ist schüchtern und sensibel. Beim Stillen treten zu den Brustbeschwerden Rückenschmerzen auf.