Viele Meinungen gibt es zum Thema Stillen – und ebenso viele Mythen. Hier eine Liste der geläufigsten Stillmythen.
Ebenso wie etwa bei Themen rund um die Fruchtbarkeit und Schwangerschaft, ranken sich viele Mythen um das Stillen. Ob eine Frau stillt oder nicht, sollte ihre persönliche Entscheidung sein. Schade wäre es aber, wenn sie sich aufgrund falscher Informationen dagegen entscheiden würde. Deshalb werden im Folgenden die geläufigsten Stillmythen näher beleuchtet.
Stillen schadet dem Busen
Die Brust wird durch das Stillen nicht verändert. Vielmehr sind Veränderungen der Brust schwangerschaftsbedingt, und brauchen einige Zeit um sich zurückzubilden. Frauen mit schwachem Bindegewebe werden wahrscheinlich größere Veränderungen feststellen. Wer also nicht möchte, dass der Busen sich verändert, darf nicht schwanger werden. Mit dem Stillen hat dies nichts zu tun!
Stillpausen von zwei Stunden
Untersuchungen haben ergeben, dass das Stillen in geringeren Abständen weder Bauchweh noch Blähungen verursacht. Im Gegenteil: heute weiß man, dass ein Baby nach Bedarf gestillt werden sollte, ohne Zeitdruck und ständigen Blick auf die Uhr.
Muttermilch ist nicht sättigend genug
Oft haben Mütter Angst, ihre Milch sei zu dünn und deshalb nicht sättigend genug für ihr Baby. Dies stimmt aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Muttermilch enthält genau das, was Babys brauchen. Der Bedarf an Flüssigkeit, Fett, Milchzucker, Eiweiß und anderen Nährstoffen wird optimal gedeckt – und zwar für jedes Alter des Babys, denn die Milch verändert ihre Zusammensetzung mit der Zeit. Braucht das Baby mehr, wird es mehr trinken, etwa bei einem Wachstumsschub.
Milchprodukte sind milchbildend
Die Menge der Muttermilch kann nicht durch Milchprodukte wie etwa Joghurt oder Quark beeinflusst werden! Hier kommt es in erster Linie auf die Stillfrequenz an. Je öfter das Baby angelegt wird – etwa in Zeiten eines Wachtumsschubs, wenn es häufiger Hunger hat – desto mehr Milch wird produziert. Dabei sollten die Stillmahlzeiten ausreichend lang sein. Außerdem ist es evtl. sinnvoll, das Baby abwechselnd an der linken oder rechten Brust anzulegen, da so die Milchmenge gleichmäßig in beiden Brüsten erhöht wird.
Abnehmen durch Stillen
Die Gewichtsreduktion kann durch das Stillen beschleunigt werden. Dieser Effekt wird allerdings vor allem dann erreicht, wenn die Mutter mindestens drei Monate und voll stillt. Es darauf anzulegen, möglichst schnell und viel nach der Geburt abzunehmen ist nicht sinnvoll. Solange die Mutter stillt, sollte sie weiterhin auf eine gesunde ausgewogene Ernährung achten, denn bei einer Diät während der Stillzeit werden die Depots angegriffen, was auf Dauer zu einem Nährstoffmangel führt. Außerdem werden dabei Umweltgifte, welche sich im Fettgewebe der Mutter abgelagert haben, beim Stillen an das Kind weitergegeben. Geben Sie ihrem Körper deshalb die Zeit, die er braucht, um zu seiner alten Form zurückzufinden. Ganz nach der alten Hebammenweisheit: Neun Monate kommt der Bauch, neun Monate geht er!
Ob eine Mutter nun also stillt oder nicht, sollte ganz ihr überlassen werden. Wichtig ist dabei nur, dass sie sich nicht durch falsche Weisheiten verunsichern lässt.