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Mythen rund um die vegane Ernährung

Immer mehr Menschen entschließen sich zu einer veganen Lebensweise. Moderne Ernährungsmythen ranken sich dennoch um diese Entscheidung.

Jahrzehntelang als weltfremde Askese verschrien, ist die vegane Lebensweise heute in zunehmendem Maß in den Medien präsent. Nichtsdestotrotz begegnen viele Menschen Veganern mit Vorurteilen und Halbwissen über die Ausgewogenheit dieser Ernährung.

Was macht Veganismus aus?

Die vegane Lebensweise zeichnet sich durch einen kompletten Verzicht auf tierische Produkte aus. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, für die meisten Veganer jedoch sind es vor allem ethische Bedenken die sie zu diesem Schritt bewogen haben. Veganer lehnen die moderne Massentierhaltung ab und verweisen auf Untersuchungen, die auch Tieren eine hohe Intelligenz und Sozialverhalten attestiert. Zudem gilt eine vegane Ernährung als weitaus umweltschonender im Vergleich zu einer fleischbasierten.

Kritische Nähr- und Mineralstoffe

Trotz all der naheliegenden Gründe setzt die vegane Grundkenntnisse voraus. So hält beispielsweise das Schweizer Gesundheitsamt eine gesunde vegane Ernährung für durchaus möglich, wenn ein entsprechendes Ernährungswissen vorhanden sei.

Nach wie vor halten sich jedoch Mythen was die Gefahr einer unzureichenden Zufuhr von Eiweiß, Eisen, Calcium und B12 angeht.

Auch als Veganer genügend Eiweiß zu sich zu nehmen, ist relativ einfach: Mittlerweile gibt es Tofu, Soja und Seitan in den verschiedensten Geschmacks- und Zubereitungsvarianten, durch die der individuelle Eiweißbedarf gedeckt werden kann.

Richtig ist, dass die Eisenwerte von Veganern deutlich unter denen von fleischessenden Menschen liegen. Studien haben jedoch gezeigt, dass dies nicht nur keinen gesundheitsschädigenden Effekt hat, sondern sich ganz im Gegenteil positiv auf den Organismus auswirkt. So sind Veganer unter Anderem weniger anfällig für Infektionen.

Kritischer gestaltet sich die Versorgung mit Vitamin B12, welches ausschließlich in tierischen Produkten vorhanden ist. Aufgrund der langen Speicherzeit des Vitamins bleibt ein Mangel lange unerkannt und kann im schlimmsten Fall zu schweren Nervenschäden führen. Mittlerweile gibt es jedoch neben mit B12-angereicherten Lebensmitteln auch mehrere Präparate, die speziell auf die Bedürfnisse von Veganern zugeschnitten sind.

Veganer und Calciummangel- ein Irrglaube

Die am häufigsten angeführte Kritik ist jedoch die angeblich unzureichende Calcium-Aufnahme und daraus angeblich resultierende Osteoporose. Tatsache ist jedoch, dass nicht allein die Aufnahme von Calcium entscheidend ist, sondern das Verhältnis zur Menge an aufgenommenen Eiweißen, da eine hohe Eiweißzufuhr die Calcium-Ausscheidung über die Nieren erhöht. Da Nicht-Veganer sich in der Regel sehr viel eiweißlastiger ernähren, ist ihr Calciumbedarf um ein Vielfaches höher, kann jedoch oft nicht gedeckt werden. Studien zeigen, dass in Ländern mit einer geringen Calciumaufnahme in Verbindung mit einer ebenso geringen Aufnahme von fleischlichem Eiweiß die Zahl der Osteoporose-Erkrankungen deutlich niedriger ist als in anderen Ländern, in denen mehr Calcium und Eiweiß konsumiert wird.

Vegan- gesund, wenn…

Veganer, die auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Nüssen und beispielsweise calciumangereichertem Wasser achten, gehen kein gesundheitliches Risiko ein. Ganz im Gegenteil, sie erkranken weitaus seltener an Zivilisationskrankheiten. Zwar halt die DGE einen veganen Lebensstil nur für Erwachsene unbedenklich, ihre amerikanische Schwestern-Organisation hingegen hat sie bereits vor mehreren Jahren als uneingeschränkt geeignet bezeichnet. Nicht zuletzt der Erfolg von Büchern wie „Eating Animals“ von Jonathan Safran Froer zeigt, dass Veganer eine immer größer werdende Gruppe innerhalb der Bevölkerung werden. Somit ist anzunehmen, dass auch die beschriebenen Vorurteile gegenüber ihrer Lebensweise nach und nach entkräftet werden.