Informationen und Maßnahmen zur Behandlung der „Mundwüste“.
Unter einem trockenen Mund und dem Bedürfnis, ständig etwas trinken zu müssen, leiden viele Menschen. Für die Mundtrockenheit – medizinisch auch Xerostomie genannt – gibt es viele Ursachen. Von Xerostomie spricht man, wenn von den Speicheldrüsen zu wenig Speichel produziert wird.
Vor allem ältere Menschen leiden unter einem „trockenen Mund“ – unter anderem, weil viele im Alter nicht ausreichend trinken. Über 40 Prozent der Patienten sind älter als 55 Jahre, Frauen sind dabei doppelt so oft betroffen. Darüber hinaus ist die Mundtrockenheit eine der häufigsten unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen, die bei zahlreichen Medikamenten auftritt. Mittel, zum Beispiel gegen Bluthochdruck, Depressionen oder Parkinson sowie Sedativa, Antibiotika oder harntreibende Präparate haben als eine Nebenwirkung „Mundtrockenheit“ – was die wenigsten wissen. Außerdem können Diabetes, bestimmte Autoimmunerkrankungen, Stress und Angst sowie Strahlentherapie an Kopf und Hals bei Krebspatienten zu Xerostomie führen.
Spezielle Feuchtigkeitsprodukte lindern das Gefühl der Mundtrockenheit
Abhängig davon, wie ausgeprägt die Mundtrockenheit ist, haben die Betroffenen häufiger Schwierigkeiten beim Sprechen, Essen und Schmecken – zuweilen stört die Mundtrockenheit auch den Schlaf, da die Patienten auch nachts immer Wasser trinken müssen. Zudem ist der Mund permanent ausgetrocknet, die Lippen spröde, es treten vermehrt Karies, Schleimhautgeschwüre, Mundgeruch sowie Mundpilz auf. Bei Trägern von Zahnprothesen kann es sein, dass durch die Xerostomie die „Dritten“ nicht mehr richtig haften.
Neue Mundpflegeprodukte lindern die Mundtrockenheit, da sie Mund und Zähne befeuchten und dazu anregen, vermehrt Speichel zu bilden. Ideal sind Sprays, die eine milde Apfelsäure enthalten. Denn mehr noch als Zitronensäure sorgt sie dafür, dass sich nach der Anwendung der Speichelfluss sofort spürbar vermehrt. Das gilt aber nur, wenn die Speicheldrüsen noch aktiv sind.
Zahnpasten, die den Wirkstoff Betain in Kombination mit Xylit enthalten, stimulieren ebenfalls den Speichelfluss. Das gilt auch für Xylit-haltige Mundspülungen, die pflegen und befeuchten.
Einfache Maßnahmen zur Behandlung der Xerostomie
Weitere Maßnahmen zur Behandlung von Mundtrockenheit sind regelmäßiges Trinken sowie die Anregung des Speichelflusses zum Beispiel durch Kauen von zuckerfreien Kaugummis sowie das Lutschen von (ebenfalls zuckerfreien) Bonbons. Wichtig ist auch, auf eine gute Mundhygiene zu achten. Je nachdem, wie sehr die Betroffenen unter Mundtrockenheit leiden, sollten sie die Ursachen mit ihrem Arzt abklären. Sind beispielsweise bestimmte Medikamente der Auslöser für die Xerostomie (Pharmakologische Xerostomie), ist zusammen mit dem Arzt zu überlegen, ob das entsprechende Präparat abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden kann. In der Regel werden vom Arzt die Mundhöhle untersucht und die Speichelmenge gemessen beziehungsweise die Speicheldrüsen untersucht.
Man kann selbst einiges tun, um die Speicheldrüsen in Form zu halten. Trinken Sie beispielsweise ausreichend Wasser – am besten in kleinen Schlucken über den Tag verteilt. Oder essen Sie gut gereiften Käse, denn auch er regt die Speichelbildung an und schützt vor Demineralisation. Gemüse vermindert die Ansiedlung von kariogenen (Karies erzeugenden) Streptokokken. Lutschen Sie zuckerfreie Bonbons oder kauen Sie zuckerfreie Kaugummis. Vermeiden Sie trockene, saure, salzige, klebrige sowie zuckerhaltige Nahrungsmittel, Kaffee und Alkohol. Benutzen Sie keine Mundspülungen mit Alkohol, weil er die Mundschleimhaut zusätzlich austrocknet. Und, last but not least: Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt und lassen Sie Ihre Zähne professionell reinigen – dadurch beugen Sie Karies und Zahnfleischerkrankungen vor.