Münzen mit den Motiven einzelner Euroländer und antike Münzen werden gern gesammelt. Wer es ausgefallener mag, kauft Münzen mit Perlen oder Heilwasser.
Münzen sind offizielle Zahlungsmittel eines Landes. Ihre Form, Metallgehalt und Nennwert werden vom Staat festgelegt. Es gibt neben den einfachen Kursmünzen (normales Kleingeld) noch Gedenkmünzen, die zu besonderen Anlässe herausgegeben werden. Diese können Städte, herausragende historische Persönlichkeiten oder Erfindungen als Bildmotiv haben. Seit 2004 gibt es auch Gedenkmünzen, die in den Geldumlauf kommen, das sind die 2 Euro-Gedenkmünzen. Den Anfang machte Griechenland mit einer Gedenkmünze zu den Olympischen Spielen in Athen. Ansonsten werden Gedenkmünzen nur zwischen Sammlern gehandelt.
Die Münzsammler teilen die Münzen in drei übergeordneten Kategorien: Themen, Länder und historische Münzen. Am weitesten verbreitet ist das Sammeln nach Themen. Die Sammelmöglichkeiten hierfür sind fast unbegrenzt. Es gibt Münzen mit den Themen Tiere, Autos, Fußball oder herausragende Bauwerke. Liebhaber ausgefallener Stücke können Münzen mit eingearbeiteten Zusätzen kaufen. Dazu gehören echte Perlen, Vulkangestein oder Wasser aus dem Loudres.
Sammlermünzen mit außergewöhnlichen Einsätzen
Wer nicht nur Münzen, sondern auch Perlen sammeln möchte, kann mit den Münzen aus Palau beides tun. In jede Münze ist auch eine echte Süßwasserperle eingearbeitet. In diesem Jahr liegt die Auflage bei 2500 Stück und die Exemplare durften schnell ausverkauft sein. Im vergangenen Jahr hatte die Republik Silbermünzen mit blauen Süßwasserperlen herausgebracht und diese innerhalb weniger Monate verkauft. Die Republik Palau ist für Liebhaber außergewöhnlicher Münzen interessant, weil sie regelmäßig solche Raritäten herausgibt. Hierzu gehört 2011 die „Glücksmünze“ mit einem echten vierblättrigen Kleeblatt. Am Rand rund um das Kleeblatt ist folgender Spruch eingestanzt: „Better an ounce of luck than a pound of gold“ (Lieber eine Unze Glück als ein Pfund Gold). Ob die Kleeblattmünze mehr Glück bringt als ein einfaches Kleeblatt, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um einen Glücksbringer, den man lieber nicht in seiner Hosentasche mitträgt.
Eine weitere Rarität von Palau hat etwas mit dem Ursprung des Landes zu tun. Palau ist eine Republik, die aus acht Hauptinseln und etwa 220 kleineren Inseln im Nordpazifik südöstlich der Philippinen liegt. Die meisten dieser Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Deshalb gab es im Jahr 2008 Münzen mit echtem Vulkangestein. Das Bildmotiv zeigt eine Vulkaneruption, als Symbol für die Entstehung Palaus aus dem Ozean.
Münzen mit Wasser aus Loudres und weitere religiöse Motive
Der Ort Loudres in Frankreich ist ein beliebter Pilgerort. Er gehört zu den größten Marienwallfahrtsorten auf der Welt. Tausende von Menschen pilgern jährlich dahin, um das Quellwasser zu trinken oder darin zu baden. Sie glauben, dass ihre Krankheiten dadurch geheilt werden. In den Jahren 2007 und 2008 wurden Münzen mit Quellwasser aus dem Loudres herausgegeben. Die Herstellung dieser Silbermünzen gilt als technisch anspruchsvoll und hat ihren Preis. Sammler sparen sich dafür die Reise nach Loudres und helfen mit ihrem Kauf anderen Menschen. Ein Teil des Erlöses geht nämlich an eine Hilfsorganisation, die kranken Menschen hilft, eine Reise nach Loudres zu finanzieren. Wer nach weiteren Münzen mit religiösen Motiven sucht, stößt sogar auf das Turiner Grabtuch. Als Hologramm ziert es eine Silbermünze, die im Jahr 2010 von Kamerun herausgegeben wurde. Es gibt sogar Münzen, die bei Berührung nach Weihrauch duften.
Münzen von den Cookinseln
Genau wie die Republik Palau sind die Cookinseln für Sammler besonderer Münzen eine wahre Fundgrube. Rechtzeitig zur Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton erschien zum Beispiel die Westminster Abbey-Münze. In das reine Silber wurde eine Nachbildung der Kirchenfenster eingegossen und zwar aus echtem Glas. Auf der Vorderseite der Münze ist ein Fenster mit Engelsmotiv zu sehen, dazu der Grundriss der Kirche und eine Zeichnung des Haupteingangs. Eingeprägt sind der Titel der Serie „Windows of heaven“ sowie London Westminster Abbey und das Prägejahr 2011. Auf der Rückseite ist zusätzlich zum Fenster das Konterfei der Königin Elisabeth II. zu sehen. Als Prägeland sind die Cookinseln angegeben und der Nennwert der Münze: 10 Dollar. Zu den Motiven der Serie „Windows of heaven“ gehören weiterhin die Notre Dame-Kathedrale in Paris und die Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien. Beide Münzen haben Glaseinsätze, die Kirchenfenster nachbilden.
Eine weitere Serie ist für Kunstliebhaber interessant: The Masterpieces of Art. Gemälde bekannter Maler wie Rembrandt oder Van Gooh sind farb- und detailgetreu auf einzelnen Münzen zu bewundern. Da die Originalgemälde entweder unverkäuflich oder unbezahlbar sind, stellen diese Münzen mit einem Ausgabepreis von etwa 400 Dollar eine preiswerte Alternative dar. Bis jetzt gibt es sechs verschiedene Motive, in streng limitierten Auflagen.
Solche ungewöhnliche Münzen polarisieren. Viele Sammler kritisieren den Trend zu immer spektakuläreren Exemplaren: Die Staaten, die solche Münzen ausgeben, würden das nur aus Profit machen. Bei den limitierten Stückzahlen und den daraus resultierenden hohen Ausgabepreisen ist das Argument nicht von der Hand zu weisen. Andererseits gibt es genügend Sammler, die auf Kuriositäten spezialisiert sind und die neuen Entwicklungen als eine Bereicherung empfinden.