Bewegung ist wichtig und sollte auf jeden Fall gefördert werden. Durch Bewegung alles um sich herum erforschen, dazu ist ein normales Kind schon von Anfang an in der Lage.
Von Anfang an erschließt sich ein Kind durch Bewegung seine Umwelt. Es nimmt sie dadurch wahr. Bewegung und Wahrnehmung eines Kindes sind vom Denken und von seinen Gefühlen nicht zu trennen. Mit der Motopädagogik wird eine enge Verbindung von Körper, Seele, sprich Psyche, Bewegung und Umwelt hergestellt. Motopädagogik ist dann Lernen und Entwicklung durch Bewegung, Spiel und Handlung. Sie ist demnach ganzheitlich orientiert. Also alle Entwicklungsbereiche werden in die Förderung mit einbezogen.
Was ist Motopädagogik?
Der Körper und der Geist sowie die Seele sind als funktionale Einheit zu sehen. Die Beziehung zum Menschen dient als Grundlage. Motopädagogik arbeitet handlungs-, erlebnis- und konfliktorientiert. Dabei wird ein positives Selbstkonzept geformt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Die Motopädagogik arbeitet auch unter Berücksichtigung systematischer Faktoren. Es geht hierbei um die Auseinandersetzung des Menschen oder des Kindes mit seinem Körper sowie mit dem materiellen und sozialen Umfeld.
Wie wird Motopädagogik angewendet?
Motopädagogik kann mit einzelnen Kindern oder auch in der Gruppe stattfinden. Die Größe einer Gruppe richtet sich hier nach dem Alter der Kinder. Idealerweise finden diese Anwendungen in einer Turnhalle statt. Aber auch einzelne Gymnastikräume sind ausreichend. Die Motopädagogik wird nicht nur in der Frühförderung von Kindern angewendet, sondern auch bei Kindern die bereits im Kindergarten oder in der Schule sind. Das Ziel ist es die Handlungs- und Kommunikationsebene des einzelnen Kindes durch die Steigerung seiner Ich-, Sach- und Sozialkompetenz zu verbessern.
Ziele der Motopädagogik
Das Kind soll sich und seinen Körper wahrnehmen und durch Bewegung verändern. Das Kind soll aber auch Gegenstände seiner Umwelt bewusst wahrnehmen lernen. Des weiteren soll es auch mit diesen Gegenständen umzugehen lernen. In dieser Therapieform werden keine Bewegungsabläufe vorgegeben oder fest trainiert, im Gegenteil, die Spielsituationen werden so gestaltet, dass die Kinder zum selbständigen Handeln angeregt werden. Ein sehr wichtiger pädagogischer Grundsatz in der Mototherapie oder Motopädagogik ist: Es gibt kein falsches oder richtiges Handeln, keine falsche Handhabung von Materialien und somit auch keine negativen Wertungen durch einen Erwachsenen und nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr durch die anderen Kinder.
Angstfreie Lernsituationen schaffen
Hiermit soll eine angstfreie Lernsituation geschaffen werden. Die Kinder werden eben so angenommen, wie sie sind, mit all den Schwächen und Besonderheiten. Es soll eine vertrauensvolle Ebene mit mindestens einer Bezugsperson entstehen. Angesetzt werden hierbei die besonderen Stärken, die ein Kind bereits mitbringt. Durch eben solche Erfolgserlebnisse kann ein Kind auch die schwächeren Sachen leichter und mit einer Förderung lernen. Ein ganz großes Ziel ist ein möglichst großes Gemeinschaftsgefühl, in dem auch Individuelles und Dickköpfiges seinen Platz haben darf. Die Selbstbeherrschung ist im Kindesalter am ehesten durch die Bewegung zu erlernen.