Agnus Castus lindert Symptome vor der Regel
Studien zeigen: Mönchspfeffer lindert die Beschwerden des prämenstruellen Syndroms (PMS).
Der Mönchspfeffer (Vitex agnus castus), auch Keuschlamm genannt, gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Er verkörperte im Altertum das Sinnbild der Keuschheit. Im Mittelalter wurde er von Mönchen benutzt, um das Zölibat einzuhalten. Aber auch bei Unterleibsbeschwerden und Menstruationsstörungen hat der Mönchspfeffer schon eine lange Anwendungstradition. Der Mönchspfeffer gilt heutzutage als sehr gut wissenschaftliches untersuchtes Pflanzenheilmittel. Die Kommission E schreibt dem Keuschlamm Wirksamkeiten beim Prämenstruellen Syndrom (PMS), bei Mastodynie (schmerzhaft geschwollene Brust vor der Regel) und bei Unregelmäßigkeiten der Periode zu. Zum Einsatz kommen die getrockneten Früchte, welche die wirksamkeitsbestimmenden Substanzen enthalten.
Inhaltsstoffe des Keuschlamms
Die Früchte des Mönchspfeffers enthalten ätherisches Öl (Pinen, Limonen, 1,8-Cineol), Bitterstoffe (Agnusid) und Flavonoide. Aufgrund seines leicht bitteren und scharfen Aromas wurde er im Mittelalter auch als Pfefferersatz benutzt.
Symptome des Prämenstruellen Syndroms
Viele Frauen vor allem ab dem 30. Lebensjahr leiden vor dem Einsetzen der Periode an charakteristischen körperlichen und psychischen Beschwerden. Dazu gehören Brustspannen, Gereiztheit, Ödeme (Wassereinlagerungen), Kopfschmerzen, Ängste, um nur einige zu nennen. Das Einsetzen dieser Beschwerden kann sich bereits zwei Wochen vor der Regelblutung zeigen. Als Ursache für diese Symptomatik gilt eine stressbedingte Erhöhung des Prolaktinspiegels. Prolaktin ist ein Hormon, welches aus der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird und für die Milchproduktion der Brustdrüsen verantwortlich ist.
Mönchspfeffer hilft gegen PMS und Spannungsgefühl in der Brust
In einer Studie der Universitäts-Frauenklinik Gießen konnte gezeigt werden: Prämenstruellen Beschwerden können bereits nach dreimonatiger Einnahme eines Mönchspefferextraktes reduziert werden. Dabei verbesserten sich die Symptome bei mehr als 50% der Frauen um 50%.
Weitere Studien zeigen, dass die charakteristischen Brustschmerzen vor der Regel deutlich abnehmen. Schuld für das lästige Spannungsgefühl in der Brust vor den Tagen ist, wie für alle Symptome des PMS, eine vermehrte Ausschüttung des milchbildenden Prolaktins. Die Wirkstoffe des Mönchspfefferextraktes normalisieren die Ausschüttung des Prolaktins durch Freisetzung des Neurotransmitters Dopamin. Dopamin gilt als Gegenspieler zu Prolaktin.
Mönchspfeffer – der Keuschlamm hilft bei Zyklusunregelmäßigkeiten
Neben den charakteristischen Schmerzen der weiblichen Brust vor der Regel, ist ein erhöhter Prolaktinspiegel auch Ursache für die sogenannte Gelbkörperschwäche, die als mögliche Ursache für Zyklusstörungen angesehen wird. Weiterhin steuert der Mönchspfeffer durch seine gestagenartige Wirkung dieser Schwäche entgegen.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Mönchspeffer
Bei der Einnahme von Mönchspfefferextrakt wurde gelegentlich von juckenden Hautausschlägen berichtet.
Extrakte aus Mönchspfeffer sollten nicht während der Pubertät, Schwangerschaft sowie während der Stillzeit eingesetzt werden. Vorsicht auch bei Krankheiten, die mit Sexualhormonen in Verbindung stehen. Dazu gehören beispielsweise Brustkrebs und Gebärmutterkrebs.
Wechselwirkungen mit Mönschpfeffer und Neuroleptika
Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Neuroleptika. Neuroleptika sind Arzneimittel, die gegen Erbrechen und Psychosen verschrieben werden. Die Wirkstoffe des Mönchspfefferextraktes können die Wirkung dieser Arzneimittel abschwächen.
Extrakt des Mönchspfeffer ist deutlich besser als ein Teeaufguss
Nicht empfehlenswert ist die Zubereitung eines Teeaufgusses aus Mönchspfeffer, denn nur mit Hilfe von alkoholischen Auszugsmitteln ist es möglich, die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe aus den Früchten herauszulösen.
Auf ausreichende Dosierung von Mönchspfeffer und Einnahmedauer achten
Außerdem sollte auf eine ausreichende Dosierung geachtet werden. Die Kommission E empfiehlt eine Tagesdosis von 30-40 mg Trockenextrakt pro Tag. Da die Wirkung von Mönchspfeffer nur langsam einsetzt, sollte auf eine ausreichend lange Dauer der Einnahme geachtet werden. Studien zeigen eine mindestens dreimonatige lange Einnahmedauer beim prämenstruellen Syndrom.