Unterschiede zwischen moderierten Diskussionen und Webforen. Häufig kommt es vor, dass User einer Online Community die dortige Moderation mit einer geführten Diskussion verwechseln. Dies führt nicht selten zu Missverständnissen.
Damit die Unterschiede zwischen den Aufgabenbereichen der Moderation von Gruppendiskussion und der Moderation von Webcommunities deutlicher wird, stellen wir nunmehr die beiden Moderationstypen vor und vergleichen sie miteinander.
Die moderierte Gruppendiskussion
In einer Gruppendiskussion ist es die Aufgabe eines Moderators, auf die jeweiligen Teilnehmer individuell einzuwirken. Die eher stillen Diskussionsteilnehmer müssen gefördert, oft sogar dazu animiert werden, Beiträge zu leisten. Im Gegensatz dazu stehen diejenigen, die viel und lange reden. Diese Teilnehmer müssen vielmehr ausgebremst werden, damit schwächere Diskutanten ebenfalls zu Wort kommen können. Hier müssen klare Regeln festgesetzt werden, wann welcher Teilnehmer seinen Beitrag leisten darf. Es ist also die Aufgabe eines Moderators, die Diskussion zu leiten und deren Ablauf zu regeln, sodass die Teilnehmer gleichberechtigt zu Wort kommen können.
In einer moderierten Gruppendiskussion ist es häufig der Fall, dass die jeweiligen Teilnehmer gleiche oder zumindest ähnliche Hintergründe haben. Dies kann ein gemeinsamer gesellschaftlicher Hintergrund sein (zum Beispiel bei Diskussionen innerhalb von Parteien) oder ein gemeinsamer Bildungsabschluss (beispielsweise bei Podiumsdiskussionen zu wissenschaftlichen Theorien) oder auch nur ein gemeinsames Interesse (Buchbesprechungen oder ähnliches).
Webmoderation
Bei der Moderation von Webforen geht es allerdings um etwas vollkommen Anderes. Die Moderation von Webforen wird zumeist vom Betreiber eines Forums eingesetzt, um die veröffentlichten Inhalte zu überprüfen. Es geht also zunächst um eine reine Inhaltskontrolle, denn die Themen, über die diskutiert werden kann, sind nicht zwingend vorgegeben (höchstens Kategorien, damit sich die entsprechenden Themen auch wiederfinden lassen). Ebenso ist die Gruppe der Teilnehmer nicht festgelegt. Es handelt sich vielmehr um Menschen mit unterschiedlichen Interessen und sozialen Hintergründen, die mehr oder weniger zufällig aufeinander treffen. Der Mix aus verschiedenen Interessengebieten ist hierbei um so größer, je liberaler das Forum in Bezug auf die Themenwahl ist.
Hierbei ist es Aufgabe eines Moderators, die Beiträge des Forums zu lesen und mit dem Regelwerk, dass der Betreiber aufgestellt hat, abzugleichen. Widerspricht ein Beitrag diesem Regelwerk, so ist er angehalten diesen zu entfernen.
Die Inhaltskontrolle dient vorwiegend der Rechtssicherheit von Betreiber und Usern sowie der Einhaltung eines freundlichen Umgangstons, mit dem sich möglichst viele Menschen identifizieren können. Inhalte werden auf rechtliche Konsequenzen geprüft (Urheberrechtsverletzungen) oder entfernt, sobald ein Dritter entsprechende Rechte anmeldet. Ein Betreiber haftet ab Kenntnis für die entsprechende Rechtsverletzung, daher ist es ebenso Aufgabe der Moderation dafür zu sorgen, dass mögliche Verletzungen frühzeitig erkannt werden.
Moderierte Diskussion und Webforen
Wie man sieht, hat die Moderation von Gruppendiskussionen nicht viel mit der Moderation von Internetplattformen zu tun. Die Ansätze und Aufgaben sind grundverschieden. Einziger Überschneidungspunkt der beiden Moderationsansätze ist das Ausbremsen von Teilnehmern, wenn eine Diskussion all zu heftig geführt wird oder in unsachliche Beleidigungen abdriftet.