Das Hobby Pferdesammeln boomt weltweit. Firmen, die Kunststoff-Pferde produzieren, erfreuen sich an immensen Umsätze. Die Modell-Sammler treffen sich auf Tauschbörsen, in Modellpferde-Clubs und bei Live-Shows.
Firmen wie Breyer in den USA oder die Peter-Stone-Company stellen seit vielen Jahren Kunststoff-Pferde her. Jedes Jahr werden neue Modelle auf den Markt gebracht. Die Branche floriert, weil das Sammeln von Modellpferden ein boomendes Hobby – vor allem unter Erwachsenen – geworden ist.
Das Pferd aus Kunststoff – ein Glücksfall
Die alteingesessene Firma Breyer in den USA brachte bereits 1950 ihr erstes Modellpferd auf den Markt. Ursprünglich wurde das Pferd als Skulptur für eine Standuhr produziert. Der Auftraggeber war begeistert von der Authentizität des Plastikpferdes und zeigte den Neuerwerb voller Stolz herum. Die Firma Breyer wurde daraufhin mit Anfragen nach dem Modellpferd überflutet, nahm es deshalb fest in die Produktion auf und änderte wenig später die komplette Firmenstrategie auf die Herstellung von Modellpferden ab. Seitdem hat die Firma, die inzwischen zu Reeves International gehört, kräftig expandiert. Im Angebot sind derzeit etwa 300 verschiedene Modellpferde und das dazu passende Zubehör. Kunstharz, Porzellan, Spritzguss – alle Varianten sind bei den Plastiken zu finden.
Eine eigene Modell-Pferde-Welt
Die Leidenschaft für ihr Hobby lässt die Modellpferdesammler einen eigenen Wirtschaftszweig erschaffen. Nicht nur dass begehrte Modelle bereits kurz nach ihrem Erscheinen ausverkauft sind. Oder noch vor dem Erstverkaufstag alle Exemplare fest vorbestellt sind. Das „Ins-Regal-Stellen“ allein reicht nicht aus. Modellpferde benötigen einen passenden Hintergrund, eine Umgebung. Entweder eine selbstgebastelte Landschaft oder ein Diorama, mit dem sich das Pferd optimal präsentieren lässt. Der Austausch mit Gleichgesinnten spielt für den Sammler ebenfalls eine große Rolle. Tauschbörsen, Internet-Treffs, Modellpferde-Clubs mit Stammtischen und Veranstaltungen wie das jährliche Sammler-Treffen der Firma Breyer, sind gut besucht.
Auf Liveshows wird das schönste Modellpferd ermittelt
Auch Zeitschriften für den Modellpferdefreund gibt es. Internationale Magazine wie „JustAboutHorses“ „Horsing around“ und „Equilith“. Auf dem deutschen Markt zum Beispiel das Magazin „MOPF“ das Rasseporträts und Basteltipps beinhaltet und „Modellpferde von A bis Z“, in dem neue Modelle vorgestellt werden. Noch einen Schritt weiter gehen die Sammler, die ihre Modellpferde auf sogenannten „Liveshows“ in verschiedenen Klassen aus- und vorstellen. Wie auf Zuchtschauen echter Pferde werden die Kunststofftiere nach Rassekriterien und Schönheit bewertet. Und wie bei echten Pferden, werden Rosetten vergeben.