Otitis. Schon wieder eine Mittelohrentzündung. Wenn das Leiden chronisch wird: Ursachen, Symptome und Therapien. Unbehandelt kann eine akute Mittelohrentzündung in eine chronische Mittelohrentzündung mit einem bleibenden Loch im Trommelfell übergehen.
Da die meisten akuten Mittelohrentzündungen (otitis media acuta) ihren Ausgang von einer Erkältung bzw. dem damit einhergehenden Schnupfen nehmen, ist das richtige Auskurieren der Erkältung die beste Vorbeugung vor einem neuerlichen Infekt: Achten Sie ganz besonders auf eine freie Nasenatmung – ein abschwellender Nasenspray dient auch der Vorbeugung einer neuerlichen Mittelohrentzündung.
Ursachen einer chronischen Mittelohrentzündung
Patienten, die schon öfter eine Mittelohrentzündung hatten, sollten unbedingt einen Hals-Nasen-Ohren-Facharzt aufsuchen, um die zu Grunde liegenden Ursachen zu ermitteln. Es können dies zum Beispiel vergrößerte Rachenmandeln oder eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung sein. Um die Belüftung des Mittelohrs zu ermöglichen, wird der Hals-Nasen-Ohren-Arzt in der Regel ein kleines Röhrchen ins Trommelfell einsetzen.
Homöopathie bei immer wiederkehrender Mittelohrentzündung
Gerade bei einer chronischen Mittelohrentzündung (otis media chronica) hat auch die Homöopathie viel anzubieten: „Die homöopathische Arznei kann eine Verbesserung der Abwehrlage und damit eine Verminderung der Infektanfälligkeit bewirken“, hebt der Salzburger Allgemeinmediziner und Homöopath Dr. Klaus Connert hervor. Es ist in diesem Fall eine individuelle Therapie notwendig.
Chronische Mittelohrentzündung mit Loch im Trommelfell
Unbehandelt kann die akute Mittelohrentzündung in eine chronische Mittelohrentzündung mit einem bleibenden Loch im Trommelfell übergehen. Bei Erwachsenen fällt dies zumeist durch eine Hörminderung auf. Auch kann Wasser, das beim Duschen oder Schwimmen ins Ohr gelangt, Schmerzen auslösen. Es treten jedoch bei einer chronischen Mittelentzündung in der Regel keine heftigen Schmerzen auf.
Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr
Aufmerksam werden und einen Arzt aufsuchen sollte jeder, sobald ihm eine Hörminderung auffällt oder wenn das Ohr immer wieder „läuft“. Eine ständige Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr muss unbedingt vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt behandelt werden. Die mittels eines Trommelfellschnitts (Parazentese) gewonnene Flüssigkeit kann ins Labor geschickt werden. Dort wird untersucht, um welche Krankheitserreger es sich im Einzelnen handelt, um gegebenenfalls eine spezielle Behandlung einzuleiten.
Operative Möglichkeiten bei chronischer Mittelohrentzündung
Es gibt heute auch eine Reihe moderner operativer Möglichkeiten, die bei einer chronischen Mittelohrentzündung gute Therapieerfolge zeigen. Ziel ist es immer, den Entzündungsprozess im Mittelohr zu stoppen, das Loch im Trommelfell zu schließen und eventuell durch Rekonstruktion der Gehörknöchelchen das Hörvermögen zu verbessern.
Risiken von Operationen am Mittelohr
Vor jeder Operation, die bei einer chronischen Mittelohrentzündung Abhilfe schaffen soll, muss der behandelnde Arzt über die möglichen Risiken aufklären. In seltenen Fällen kann es bei Eingriffen im Mittelohr zu Wundheilungsstörungen und so genannten Wildfleischbildungen (Granulationen) am Hautschnitt kommen. Zu den weiteren möglichen Risiken zählen unter anderem: Ohrenlaufen, Entzündungen des Ohrknorpels, ein nicht einheilender Trommelfellersatz sowie Geschmacksstörungen und Ohrensausen.