Schäden für die Gesundheit reichen von Kopfweh bis zu Krebsrisiko. Wahl- und gedankenloser Einsatz elektrischer und elektronischer Geräte verursacht Elektrosmog. Die gesundheitlichen Risiken sind vielfältig, je nach Sensibilität.
Wer sein neues Wohn-Umfeld plant, sollte bei der Auswahl auf Starkstromleitungen, Hochspannungsleitungen, Kraftwerke, Trafostationen, Umspannungswerke, Bahntrassen und Sendemasten für den Mobilfunk achten. Soviel zu den äußeren Einflüssen. Aber da ist noch etwas: Ein Haus ohne Technik ist wie ein Auto das nicht fährt. Doch mit Beleuchtung, Computer, Fernseher und Haushaltsgeräten kommt mehr Energie ins Wohnumfeld und damit auch die elektromagnetische Strahlung. Sensible Menschen und Kinder reagieren oft empfindlich darauf. „Wissenschaftlich belegbar sind Schlafstörungen in der wichtigen REM-Phase und Herzrhythmusstörungen“, warnt der Eberndorfer Umweltarzt Dieter Schmidt. Darüber hinaus werden Folgen wie Reizbarkeit, Nervosität bis hin zu erhöhtem Krebsrisiko beobachtet, sagen strahlungssensible Menschen, die über Internetforen Erfahrungen austauschen. Achtet man bei der Neuanschaffung technischer Geräte darauf, die Belastung so gering wie möglich zu halten, steht dem gesunden Wohnen nichts im Wege. „Wer stromsparend, lebt kann sich der Belastung weitgehend entziehen“, empfiehlt Schmidt.
Was ist Elektrosmog?
Der Begriff „Elektrosmog“ ist Ende der siebziger Jahre entstanden und bezeichnet die zunehmende „Verunreinigung“ der menschlichen Umgebung mit elektromagnetischer Strahlung. Man unterscheidet Niederfrequenz und Hochfrequenz. Die Strahlen liegen zwischen 30 kHz und 100 kHz. Niederfrequente Felder sind die Folge elektrischer Spannung, die beim Netzanschluss in Leitungen, Installationen und Geräten entstehen – auch wenn kein Strom fließt. Hochfrequenz entsteht bei der kabellosen Verwendung elektromagnetischer Wellen. Ihre Reichweite und Ausbreitung (Radio, Fernsehen, Mobilfunk, Radar, Schnurlostelefon, Babyfon und Mikrowelle) haben sich im letzten Jahrzehnt vervielfacht.
Das größte magnetische Gleichfeld ist das natürliche Erdmagnetfeld. Die Erde wirkt dabei wie ein riesiger Stabmagnet. An dieses natürliche Magnetfeld hat sich der Mensch seit Jahrtausenden gewöhnt und angepasst. Erst eine Veränderung oder Verzerrung dieses Feldes, zum Beispiel durch den Gleichstrom von Straßenbahnen oder durch magnetisierbare Metalle beeinflussen unseren Körper.
Verstärker für Elektrosmog
Federkernmatratzen oder Metallteile in Bettgestell oder Bettrost, Heizkörper oder Stahlträger in der Wand sind in der Lage, den Körper in eine für ihn ungewohnte „Magnetfeldsituation“ zu bringen. Künstliche magnetische Gleichfelder im Bereich des Menschen erzeugen im Körper Ströme, die körpereigene Ströme überlagern und somit zu Störungen führen können. Wer diese Störquellen nicht beseitigen kann, sollte zumindest einen möglichst großen Abstand zu ihnen halten.
Telefonieren ohne Reue
Handys und Schnurlos Telefone sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Stand-by-Modus ist die Strahlenbelastung der Geräte gering. Relevant wird die Belastung erst beim Telefonieren. Obwohl die Stärke des elektromagnetischen Feldes mit der Entfernung vom Gerät rapide abfällt, reicht sie aus, um bei der typischen Telefonhaltung noch einige Zentimeter in den Kopf einzudringen. Hierbei sind vor allem das Ohr, der handynahe Hirnbereich und in geringerem Maß das Auge betroffen. „Am besten telefoniert man vom Festnetz aus“, rät der Umweltarzt Schmidt. Kinder werden beim Handyfonieren besonders belastet, da die Schädeldecke noch dünn ist.
Außenantennen am Auto und Telefonate außerhalb von Gebäuden reduzieren die Strahlenbelastung. Empfehlenswert sind Geräte, die mit der Piezo-Technik entwickelt wurden. Weiters gibt es Handy-Protektor-Taschen, die den Kopfbereich zu 97% beim Telefonieren abschirmen. Freisprecheinrichtungen wie Headsets schützen kaum vor Elektrosmog. Sie können die Belastung zwar reduzieren, verteilen die Strahlung über die Schnur aber am Körper entlang und führen sie durch den Knopfhörer direkt durch die schwächste Stelle des Schädels in den Gehörbereich. Da die einzelnen Fabrikate erheblich unterschiedliche Strahlungswerte aufweisen, sollte man sich vor dem Kauf auch darüber informieren.
Ein Test: Liegt das Handy direkt neben dem Computer und es kommt ein Anruf herein, ist es leicht zu sehen, welche Auswirkung die Frequenzstrahlung auf den Bildschirm hat. Schaltet man auch noch die Lautsprecher dazu, ist das Ergebnis noch prägnanter. Derselben Belastung setzt man seinen Körper ständig aus.