Erkennen Sie das Potenzial Ihrer Mitarbeiter, respektieren Sie sie und begegnen Sie ihnen mit offenen Augen für individuelle Bedürfnisse – und Sie gewinnen!
Wenn Vorgesetzte Druck auf ihr Team ausüben, können sie es nicht nachhaltig motivieren. Bleibt also die Frage: Was motiviert engagierte Mitarbeiter eigentlich?
Sicher würden man spontan meinen, es sei das gute und regelmäßige Gehalt. Doch das ist größtenteils ein Trugschluss. Ein regelmäßiges Gehalt wirkt sicher entspannend auf die Dauer. Doch irgendwann ist bei fast jedem Mitarbeiter der Punkt erreicht, an dem ihn keine Summe mehr für seinen steigenden Missmut entschädigen kann. Er kommt zu dem Schluss, sich nicht mehr engagieren zu müssen und „Dienst nach Vorschrift“ machen zu können – denn sein Gehalt wird ihm ja ohnehin ausbezahlt. Das ist spätestens der Zeitpunkt, an dem Unternehmen beginnen zu verlieren: ein Verlust sinkender Produktivität, der sich definitiv in Zahlen ausdrücken lässt. Anstatt diesen Leistungsabfall dem Mitarbeiter anzulasten, wäre hingegen grundlegende Selbstkritik im Unternehmen angebracht.
Respekt ist der Kern von Motivation
Bekanntlich ist ein Mitarbeiter keine Maschine, sondern ein Mensch. Menschen benötigen und verdienen Respekt, Anerkennung und Wertschätzung. Sie unterliegen emotionalen Schwankungen und individuellen Befindlichkeiten, die nicht kalkulierbar zu eleminieren sind. Menschen besitzen keinen Funktionsknopf, der am Morgen einzuschalten und am Abend abzuschalten wäre, um gleichbleibende oder ansteigende Leistungsfähigkeit und -bereitschaft sicherzustellen. Was gern aus naheliegenden Gründen der Bequemlichkeit verdrängt wird, ist die Tatsache, dass Mitarbeiter Individuen sind. Individuen mit eigener einzigartiger Persönlichkeit, mit eigenem kulturellen Hintergrund und individuellen Prägungen, Wertvorstellungen und Erfahrungen.
Mitarbeiter = Menschen = Individuen = individuelle Motivationssensoren
Für Individuen gibt es kein Funktionsprogramm – sei es ein Gehalt oder regelmäßige Mitarbeitergespräche – das sie immer perfekt und Freude strahlend ihren Job erledigen lässt. Individuen haben individuelle Ansprüche und Bedürfnisse, denen es in allen Arbeitssituationslagen zu begegnen gilt – eine unwahrscheinlich große Herausforderung für Vorgesetzte und Personalverantwortliche.
Das heißt nicht, ständig auf ihre einzelnen persönlichen Lebensumstände eingehen zu müssen. Vielmehr bedeutet dies, das Potenzial des Mitarbeiters zu erkennen, einzusetzen, zu fördern und nicht zu unterdrücken. Erkennt Ihr Mitarbeiter, dass Sie seine Fähigkeiten wertschätzen und ihm genügend Freiraum geben, diesen Ausdruck an seinem Arbeitsplatz zu verleihen, wird er es Ihnen mit stetig neu erwachter Motivation danken!
Warum müssen Motivationsanreize geschaffen werden?
So manch ein Vorgesetzter mag an dieser Stelle fragen, warum er sich eigentlich zusätzlich um die stetige Motivation seiner Mitarbeiter bemühen muss. Schließlich sollte dessen verhältnismäßig sicherer Job – besonders in wirtschaftskriselnden Zeiten – das damit verbundene Festgehalt inklusive Sozialleistungen genügend Grund für Motivation sein, seinen Aufgaben am Arbeitsplatz mit erwartungsgemäßer Arbeitsgüte nachzugehen …
In der Tat – dem würde man im ersten Moment zustimmen. Grundsätzlich ist der Mitarbeiter mit Sicherheit motiviert, täglich an seinem Arbeitsplatz zu erscheinen, um dort seinen Aufgaben nachzugehen. Etwas anderes bleibt ihm andererseits ja auch nicht übrig, weil ihm nur durch seine Anwesenheit sein Gehalt ausbezahlt wird!
Fester Arbeitsort – eine Einengung der persönlichen Freiheit
Mit diesem banal erscheinenden Punkt ist der Kern des Problems schnell erreicht: 1. Ein Unternehmensangehöriger übt lediglich seine Pflicht durch sein Erscheinen am Arbeitsplatz aus. Er muss täglich im Unternehmen arbeiten, weil es ihm von einem anderen Ort aus nicht gestattet ist. Diese Pflicht ist bereits ein Zwang, die einen täglichen Druck auf ihn ausübt. Er muss im Unternehmen Präsenz zeigen, obwohl er vielleicht an anderen Tagen effektiver von zuhause arbeiten könnte. Allein diese Einengung der persönlichen Freiheit übt den ersten Dämpfer auf seine naturgemäß vorhandene Motivation aus.
2. Sollte es dem Unternehmen etwa genügen, lediglich Mitarbeiter zu haben, die täglich erscheinen, um ihr Gehalt abzuholen? Wäre es nicht viel effektiver, diese zahlreichen Individuen ebenso individuell und flexibel einzusetzen, dass jeder Einzelne zu Höchstform aus eigener Begeisterung aufläuft? Individuelle Arbeitsbedingungen motivieren aus verschiedenen Gründen …