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Mit Holz-Pellets heizen? Gefahr und Vorbeugung von Schimmel 

Holz-Pellets bringen Schimmelpilze bzw. Schimmelpilzsporen ins Haus. Was dagegen getan werden kann.

Holz-Pellets werden aus Sägespänen, die in Sägewerken, die die Stämme auftrennen, und in Großschreinereien und anderen holzverarbeitenden Betrieben anfallen, hergestellt. In diesen Betrieben wird das Holz sehr bald nach dem Einschlag verarbeitet. Zeit zum Trocknen hat das Holz nicht. Damit es sich gut verarbeiten lässt, wird es künstlich getrocknet. Doch zum Heizen ist das Holz noch nicht geeignet. Es verbraucht beim Verbrennen im Ofen viel Energie, da es erst trocknen muss, und setzt Schadstoffe frei.

Holz-Pellets sind naturfeucht

Die Sägespäne aus dem künstlich getrockneten Holz werden zu Pellets gepresst. Erfahrene Holzheizer lagern vor dem Verheizen das Holz mindestens drei Jahre. Das „grüne“, frische Holz muss in dieser Mindestlagerzeit im Freien, jedoch überdacht, reifen. In dieser Zeit härten die Naturharze im Zellgewebe des Holzes aus. Erst dann kann das Holz schadstofffrei verbrennen und es entsteht beim Verbrennen kein Glanzruß in den Öfen, Abgasrohren und den Schornsteinen. Wird das Holz früher verbrannt, entsteht beim Verbrennen Gestank durch teiloxidierte Harze. Das alles trifft auch auf die Holz-Pellets zu.

Da die Sägespäne auch noch „grün“ sind, nehmen sie nach dem Pressen zu Pellets wieder Feuchtigkeit bis zur Sättigung auf. Das wird noch gefördert durch die 1.000-fache Oberfläche der Holz-Pellets gegenüber einem gleich schweren Holzscheit. Begünstigt wird das auch durch ihre raue Oberfläche und so sind sie rasch wieder „naturnass“.

Holz-Pellets bringen Schimmel ins Haus

Bereits im Lager des Herstellers ziehen die Pellets wieder Feuchtigkeit an. Das wird noch begünstigt durch die Lufträume zwischen den Pellets. Damit herrscht für die Entwicklung des Schimmelpilzes ein ideales Klima. Beim Transport und beim Einblasen in den Bunker werden die Schimmelsporen verteilt und damit weiter verbreitet. Holz-Pellets mit Schimmel brennen auch, jedoch aufgrund der Feuchtigkeit geben sie weniger Wärme. Doch ehe die Pellets brennen, schicken sie die Schimmelsporen in die Luft. In den Lagerräumen (Bunker), in denen die Pellets lagern, befinden sich extrem viele Pilsporen in der Luft.

Pellets-Bunker nur mit Atemschutzmaske betreten

Deshalb sollten die Bunker grundsätzlich nur mit Atemschutzmasken betreten werden. Dazu stellt auch das „Holz-Zentralblatt“ – die Informationsquelle der deutschen Holzindustrie in der Ausgabe 39/40 – 2002 in einer Seite die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Pilzsporen dar.

Dabei ist es auch wichtig zu wissen, dass eine einzige Schimmelkultur in der Minute 30 Millionen Pilzsporen bilden kann und dass bereits das Einatmen von 100 Sporen Alternaria alternata oder 3.000 Sporen Cladosporium herbarum allergisches Asthma oder eine Rhinitis auslösen können.

Verringerung der Gefahr

In einem geschlossenen Kreislauf kann die Gefahr durch die Schimmelpilzsporen reduziert werden. Die beste Lösung ist ein abgeschlossener Betonbunker mit einem dichten Füllanschluss. Dazu gehört eine Entlüftung, die in einem geschlossenen Kreislauf zum Luftvolumen des Lieferfahrzeuges verbunden ist. Abluft aus dem Betonbunker darf auf keinen Fall in die freie Luft entweichen.

Kosten einer Holzpellets-Heizung

Noch ist der Brennstoff Holz-Pellets billiger als Gas oder Heizöl. Da die Nachfrage steigt, werden auch die bislang niedrigen Kosten steigen. Es besteht in Deutschland auch die Gefahr, dass die bislang niedrige Mehrwertsteuer von sieben Prozent auf den nicht vergünstigten Mehrwertsteuersatz angehoben wird. Die Kosten für den Einbau einer Holz-Pellets-Heizung sind in etwa mit denen einer Ölheizung zu vergleichen. Es gibt günstigere Heizarten. Wer unbedingt mit Holz heizen möchte sollte einen Holzofen oder einen Kamin wählen und Holzscheite verbrennen. Das hat auch noch den Vorteil, dass bei einem Stromausfall diese Heizungen weiterhin funktionieren.