Kommentare zu Maronen, Pilzen und Quitten von Hildegard von Bingen im Oktober.
Die historische Figur Hildegard von Bingen hat als Äbtissin eines Benediktinerordens sowohl Schriften der Philosophie, zu Musikkompositionen als auch zur Klosterheilkunde verfasst. Vor beinahe 1000 Jahren hat sie gelebt und doch sind viele ihrer Schriften von großer Aktualität und werden gerade auch in der ganzheitlichen, modernen Medizin genutzt.
Hildegard von Bingen zum Oktober
„Dieser Monat bringt die Reife. Die Ernte ist eingefahren, die Keller sind voll. Die Natur wirft die Blätter, sie bereitet sich auf den kalten Winter vor. Im Lebenskreislauf stellt er auch die Reife des Alters dar, dort wo der Mensch durch Besinnung zur Weisheit gelangen kann.“
Hildegard von Bingen zum Charakter der Oktoberkinder
„Der Mensch, der in diesem Monat geboren wird, braucht sich nicht mehr um die Ernte, um die Fülle des Lebens zu bemühen, er hat deshalb von der Natur eine Kälte mitbekommen, die er nur durch das Suchen und Bemühen von rechter Wärme ausgleichen kann.“
Edelkastanie im Oktober
Maronen reifen im Oktober und sind die Früchte der Edelkastanie, nicht zu verwechseln mit den hübschen, aber giftigen Früchten der Rosskastanie. Hildegard von Bingen hält sie für besonders gut als kräftigendes Nahrungsmittel bei geistig und körperlich geschwächten Menschen. Schon vor rund 1000 Jahren wusste Hildegard von Bingen um deren positive Wirkung und setzte sie bei Kreislaufschwäche, bei rheumatischen Beschwerden und bei Traurigkeit ein. Heute, 1000 Jahre später, hat sich gezeigt, dass Maronen reich an B-, C-Vitaminen und Phosphor sind, was ausgleichend aufs Nervensystem wirkt. Wer heiße Maronen auf den Weihnachtsmärkten gerne mag, kann sich das Vergnügen auch ins Haus holen. Heiße Maronen zum Selbermachen:
- 1,5 kg Maronen
- 2 l Wasser
- 2 EL Salz
Maronen auf der gewölbten Seite kreuzförmig einschneiden. Anschließend 30 Minuten in Salzwasser einweichen und tropfnass aufs Backblech legen. Bei 220°C im Backofen so lange rösten, bis die Schalen aufplatzen. Maronen in ein Küchentuch wickeln und einige Minuten darin ruhen lassen.
Zum Essen Schale ablösen.
Hildegard von Bingen über Pilze
Im Großen und Ganzen hält Hildegard von Bingen nicht besonders viel von Pilzen und kann sie nur in wenigen Fällen gutheißen. „Die Pilze, die über der Erde entstehen, welcher Art sie auch seien, sind wie Schaum und Erdschweiß, und dem Menschen, der sie isst, schaden sie etwas, weil sie Schleim und Schaum in ihm verursachen. Die Pilze, die in feuchter Luft und Erde entstehen, sind weder völlig warm noch kalt, sondern lau, und wenn der Mensch sie isst, wecken sie einen üblen Saft in ihm auf (…) Pilze aber, die auf gewissen Bäumen, stehenden oder liegenden, entstehen, sind einigermaßen gut zur Speise des Menschen wie gewisse Gartenkräutlein und den, der sie isst, schädigen sie weniger, und bisweilen taugen sie sogar zu Heilmitteln.“
Hildegard von Bingen und Quitte
Heute nicht mehr so geläufig, war die Quitte zu Zeiten Hildegards wichtiger Bestandteil der Nahrung. Die Quitte hat ihr zufolge sowohl für gesunde als auch kranke Menschen eine heilsame Wirkung. Besonders bei rheumatischen Erkrankungen setzt Hildegard von Bingen sie ein.