Ratschläge und Kommentare der Hildegard von Bingen im August, insbesondere zum Fenchel.
Die historische Figur Hildegard von Bingen hat als Äbtissin eines Benediktinerordens sowohl Schriften der Philosophie, zu Musikkompositionen als auch zur Klosterheilkunde verfasst. Vor beinahe 1000 Jahren hat sie gelebt und doch sind viele ihrer Schriften von großer Aktualität und werden gerade auch in der ganzheitlichen, modernen Medizin genutzt.
Hildegard von Bingen zum August
„Dieser Monat hat eine gewisse Kraft und Lebensfreude, aber auch Gegensätzlichkeiten in sich: auf der einen Seite die sengende Sonne, auf der anderen Seite schreckliche Gewitter.“
Hildegard von Bingen zum Charakter der Augustkinder
„So auch der Mensch, der in diesem Monat geboren wurde. Dieses kraftvolle Geschöpf, das durch die Werke seiner Hände zu großer Ruhe gelangen kann. Er muss jedoch auf seinem leidenschaftlichen Weg und nach schweren Gewittern den Glauben nicht aus den Augen verlieren, damit er durch Nachdenken und Reue seine kämpferische Existenz für gute Werke und Tugenden einsetzen kann.“
Hildegard von Bingen und Fenchel
Abgesehen von Dinkel schätzt Hildegard von Bingen Fenchel sehr, sowohl in Küchenrezepten als auch in Rezepturen der Klosterheilkunde. Hildegard von Bingen sagt über den Fenchel: „Wie immer gegessen, macht er, der Fenchel, den Menschen froh, gibt ihm eine schöne (Gesichts-)Farbe und guten Körpergeruch und eine gute Verdauung.“. Und Fenchel darf nach Hildegard von Bingen auch roh verzehrt werden.
Die Fenchelanwendungen in der Hildegard-Medizin sind vielfältig, doch besonders auch bei Mundgeruch, Heiserkeit und zur Verdauungsförderung einsetzbar.
- Mundgeruch: 1-2 EL Fenchelsamen täglich vor dem Frühstück zerkauen, außerdem täglich Fenchelgerichte und Fencheltee.
- Heiserkeit: Stimmkräuterwein der Hildegard, dafür Königskerze und Fenchel (1:1) in 500 ml Weißwein kochen, durch ein Tuch seihen und dreimal täglich warm davon trinken bis Heiserkeit verschwunden ist.
- Verdauungsförderung: 1-2 Messerspitzen Sivesan-Pulver (Fenchelmischpulver) in ein Likörglas mit warmem Wein geben, umrühren und eine halbe Stunde nach dem Mittagessen trinken. Hilft auch bei Magenschmerzen nach gegrilltem Fleisch oder Fisch.
Kräuter richtig trocknen und ernten
In der Klosterheilkunde und auch in der Küche, die Hildegard beschreibt, spielen Kräuter eine wichtige Rolle, bestenfalls natürlich frische, doch getrocknete sind auch relevant. Hier finden sie eine Beschreibung, um Kräuter richtig zu ernten und zu trocknen:
- Ernte am Vormittag, sobald Pflanzen nicht mehr von Tau bedeckt sind.
- Rückschnitt mit scharfem Messer und nicht zu tief, damit erneuter Austrieb möglich ist.
- Sammeln am besten mit offenem Korb, Kräuter werden so nicht zerdrückt.
- Kräutersträuße aus 8-10 Stängeln kopfüber in warmen, gut gelüfteten, trockenen Raum hängen.
- Trocknungsvorgang ist abgeschlossen, wenn Blätter beim Anfassen rascheln.
- Blätter vom Stängel zupfen, zerkleinern und in dunkles, verschließbares Glas füllen.
- Etikett mit Vermerk über Inhalt und Erntedatum anbringen.
- Aufbewahrung an einem dunklen Ort