Ständige Einnahme von starken Abführmitteln führt bei chronischer Stuhlträgheit zu gesundheitlichen Schäden. Wie man mit Flohsamen den Stuhlgang reguliert.
Es wurde längst erkannt, dass ständige Einnahme von stark wirkenden Abführmitteln, auch rein pflanzlicher Natur, bei chronischer Stuhlträgheit zu gesundheitlichen Schäden führt. Daher gewinnen Substanzen wie der Flohsamenwegerich immer mehr an Bedeutung.
Drei bekannte Wegericharten
Hört man das Wort Wegerich, dann fallen den meisten pflanzenkundigen Personen sofort drei der bekanntesten Wegericharten ein, die man häufig auf Wiesen, an Wegrändern und auf Schutthalden finden kann. Auf Wiesen dominiert der Spitzwegerich mit den lanzettförmigen, längsadrigen Blättern und dem kurzen Blütenstand. An Wegrändern und auf Schutthalden begegnet man dem Breitwegerich, der ovale bis rundliche Blätter und einen walzenförmigen Blütenstand hat. Die Position der Mitte bezüglich Blattbreite und der Länge des Blütenstandes nimmt der Mittlere Wegerich ein. Ein gemeinsames Kennzeichen dieser drei Wegericharten ist der blattlose Blühtrieb. Der Spitzwegerich, Plantago lanceolata, ist eine der bekanntesten Heilpflanzen gegen Husten als Folge einer Erkältung.
Der Flohsamenwegerich, Plantago psyllium
Der Flohsamenwegerich sieht anders aus als seine Verwandten der Familie der Wegerichgewächse, Plantaginaceae. Ihm fehlt die Blattrosette und er ist am Stängel mit schmalen Blättchen ausgestattet. Die kugeligen Blütenstände sitzen im verzweigten oberen Teil der Pflanze. Seine Heimat sind die Mittelmeerregionen, Nordwestafrika und Westasien. Der Flohsamenwegerich wird mittlerweile in vielen Ländern in Großkulturen angepflanzt, weil er ein gebräuchliches, schleimhaltiges Abführmittel ist.
Es werden die Samen der Pflanze verwendet
Als Abführmittel werden die Samen der Pflanze verwendet, die sehr viel sauren und neutralen Pflanzenschleim enthalten. Die Flohsamen haben eine dunkelrotbraune Farbe, sind 2 bis 3 mm lang und circa 1 mm breit. Werden sie in Wasser eingeweicht, sind sie sehr schnell von einem farb-, geruch- und geschmacklosen Schleim umgeben, der bei der Einnahme nicht verdaut wird.
Bei der Einnahme viel trinken
Wenn man Flohsamen einnimmt, ist es sehr wichtig, gleichzeitig viel zu trinken. Die Darmbewegungen werden durch die Zunahme des Darminhaltes angeregt, denn die Flohsamen quellen im Darm auf, wodurch das Volumen des Darminhaltes zunimmt. Nach 8 bis 10 oder 12 Stunden kommt es zu einer Stuhlentleerung.
Flohsamen am Abend einnehmen
Werden die Flohsamen am Abend eingenommen, hat man nach einer ruhigen Nacht am darauf folgenden Morgen eine weiche Stuhlentleerung. Es gibt noch eine andere Wegerichart, Plantago ovata, die in Indien und im Iran vorkommt. Bei diesem Wegerich lassen sich vom Samen die Samenschalen ablösen. Da in diesen Samenschalen der meiste Schleim vorhanden ist, ist die Sorte Plantaginis ovatae testa sehr bedeutend.
Gesunde Darmentleerung
Schleimdrogen reizen den Darm nicht, sondern sie schützen die Darmschleimhaut ganz besonders. Daher sind Flohsamen in jeder Hinsicht ein gut einsetzbares Arzneimittel zur Stuhlregulierung. Zweimal täglich 5 bis 10 g sind auch bei Daueranwendung unschädlich und trotzdem wirksam.