Nervige Verhaltensweisen des Lebensgefährten tolerieren oder ändern? Spätestens beim Zusammenziehen mit einem neuen Partner kommen dessen unangenehmen Eigenschaften zum Vorschein. So verhalten Sie sich, um die Beziehung nicht zu gefährden.
Es ist ein schleichender Prozess, der sich über Wochen, sogar Monate hinziehen kann, aber eine Beziehung entscheidend beeinflussen kann. Hat man sich neu verliebt, sieht man den Partner durch die sprichwörtliche rosa Brille. Alles an ihm erscheint positiv, nichts kann das Zusammensein trüben. Doch ist die erste intensive Phase des Verliebtseins vorbei, beginnt man plötzlich, ihn ganz anders wahrzunehmen. Auf einmal werden einem die Macken des anderen bewusst, die man vorher gar nicht sehen wollte oder sich schöngeredet hat. Jetzt ist er geizig oder humorlos, sie hat einen Putzfimmel oder kann keine Kritik vertragen. Sachen, die einem gar nicht aufgefallen sind, können plötzlich enorm stören und das Beziehungsglück gefährden.
Hat sich der Alltag erst einmal eingeschlichen, geben sich die Partner auch nicht mehr ständig die Mühe, sich selbst in ein perfektes Licht zu rücken. Es kommen Ticks und Eigenarten zum Vorschein, die man vorher geschickt verbergen konnte. Spätestens beim Zusammenziehen lässt die Sorgfalt nach und man fällt wieder in seine gewohnten Verhaltensweisen. Ein unordentlicher Mensch beispielsweise wird seine Sachen überall herumliegen lassen und nicht anfangen, sie zusammengefaltet in den Schrank zu räumen.
Sprechen Sie aus, was Sie stört
Wenn die Eigenarten des Partners zu nerven beginnen, kommt man um ein klärendes Gespräch nicht herum. Offene und ehrliche Worte, die aber nicht verletzend wirken dürfen, können in solchen Situationen helfen. Alles in sich hineinzufressen, bringt nichts. Der Partner muss erfahren, was Sie stört. Oftmals ist es ihm gar nicht bewusst, dass sein Verhalten seltsam und nervend ist. Somit kann er auch nichts daran ändern.
Natürlich können Sie Ihr Möglichstes tun, gewisse Macken Ihres Lebensgefährten zu tolerieren und darüber hinwegzusehen. Es kommt immer darauf an, wie belastend Sie diese empfinden. Beeinträchtigen sie erheblich Ihre Lebensqualität, müssen Sie sie nicht einfach hinnehmen.
Sehen Sie das Positive an den Macken
Denken Sie vorher jedoch darüber nach, ob diese Ticks wirklich so schlimm sind. Versuchen Sie, in der Verhaltensweise des Partners etwas Positives zu sehen. Über ihren Drang zum Putzen etwa könnten Sie sich freuen, dass die Wohnung immer sehr sauber ist. Macken müssen also nicht grundsätzlich schlecht sein. Wenn Sie sich bemühen, auch etwas Liebenswertes darin zu erkennen, können Sie sie leichter akzeptieren und besser damit umgehen.
Gehen Sie Kompromisse ein
Sollten die Ticks aber überhand nehmen, müssen Kompromisse her, damit das Zusammenleben nicht unerträglich wird. Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen, die für Sie zwei zufrieden stellend sind. Legen Sie zum Beispiel einen Reinigungsplan fest, was, wann, wie oft geputzt werden soll. Wichtig ist, dass beide Seiten an den Kompromissen beteiligt sind.
Nörgeln Sie ruhig einmal
Auch nörgeln kann einer Beziehung gut tun, wenn es dazu dient, sich etwas Luft zu verschaffen und den Partner ab und zu auf negative Eigenschaften hinzuweisen. Vermeiden Sie dabei aber eine Dauerberieselung und ständige Vorwürfe, denn das vermiest die Stimmung und kann dazu führen, dass sich Ihr Partner auf stur stellt .Loben Sie Ihren Lebensgefährten lieber öfter, am besten vier- bis fünfmal mehr als Sie ihn tadeln. So bekommt er nicht das Gefühl, dass Sie ihn in einem rundum negativem Licht sehen.
Nicht alles lässt sich ändern
Kleinere Spleens wie den nicht zugeklappten Toilettendeckel oder den nicht abgeräumten Frühstückstisch lassen sich durch gezielte Hinweise und Bitten abgewöhnen. Gehören die Macken aber fest zur Persönlichkeit, wird es schwierig bis unmöglich, sie abzuschaffen.
Was schätzen Sie an Ihrem Partner?
Grundlegende Eigenschaften, die einen Charakter ausmachen, sollten Sie ohnehin nicht in Frage stellen. Beispielsweise einen stillen Menschen zu einem aufgedrehten Partygänger “umzuformen”, wird nicht von Erfolg gekrönt werden. Versuchen Sie stattdessen, sich ins Gedächtnis zu rufen, weshalb Sie sich in Ihren Partner verliebt haben, welche seiner Eigenschaften Ihnen besonders gefallen haben und was Sie immer noch an ihm schätzen. Das wird Ihnen helfen, dass Ihre Beziehung weiterhin glücklich verläuft.