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Migräne: Woher kommt sie und wie kann man sie behandeln?

Kopfschmerzen können die Konzentration sehr beeinträchtigen. Viel schlimmer jedoch sind die Auswirkungen von Migräne. Sie können einen Menschen einen ganzen Tag lahm legen.

Nicht umsonst zählt die WHO Migräne weltweit zu den 20 häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit. Viele Menschen leiden unter den Symptomen, verlieren zum Teil sogar ihre Lebensfreude. Doch das muss nicht sein, denn gegen Migräne gibt es Medikamente. Wichtig ist jedoch im Vorfeld zu klären, ob man wirklich an Migräne leidet, denn Kopfschmerzen haben viele Menschen, aber nur jeder Zehnte leidet wirklich an Migräne. Betroffen sind dabei zum Großteil Frauen.

Die Symptome einer Migräne

Migräne ist eine Krankheit, die sich von Kopfschmerzen stark unterscheidet. So treten Migräneattacken zum Beispiel nicht willkürlich auf, sondern folgen einem bestimmten Schema. Ihre Beschwerden können den Betroffenen oft stundenlang außer Gefecht setzen. Eine Migräneattacke beginnt häufig mit plötzlich einsetzenden, starken, oft einseitigen Kopfschmerzen, die sich pochend anfühlen. Kurz darauf kommen meist starke Übelkeit bis hin zum Erbrechen und Lichtempfindlichkeit dazu. Betroffenen bleibt nichts anderes übrig, als das Schlafzimmer zu verdunkeln und sich ins Bett zu legen. Eine Attacke kann mehrere Stunden, aber in Extremfällen auch mehrere Tage dauern. Diejenigen, die schon länger unter Migräne leiden, erkennen oft schon sehr schnell, dass eine Attacke im Anmarsch ist. Direkt vor den Kopfschmerzen treten häufig bestimmte Symptome auf, wie zum Beispiel

  • Schwindel,
  • Summen im Ohr,
  • Kribbeln auf der Haut
  • Doppeltsehen oder „schwarze Fremdkörper“ im Auge,
  • Sprachstörungen,
  • Muskelschwäche,
  • kalte Hände,
  • Erschöpfung,
  • Hunger,
  • Stimmungsschwankungen.

Die Ursache der Migräne

Woher kommt die Krankheit? Bis heute ist das noch nicht genau erforscht, die Wissenschaftler tappen bei vielen Details noch im Dunkeln. Doch es soll sich um eine Störung des Nervensystems handeln, die sich auf die Blutgefäße im Kopf auswirkt. Fließt das Blut durch gereizte Gefäße entsteht ein pochender Schmerz. Das Fachjournal „Emergency Medicine“ fasst die Problematik wie folgt zusammen: „Migränepatienten haben ein ausgesprochen sensibles Nervensystem geerbt, das im Alltag schnell aus dem Gleichgewicht kommen kann – sei es durch Schlafmangel, intensive Gerüche, Ortswechsel, unregelmäßiges Essen, Stress und Hormonschwankungen.“

Die Auslöser erkennen mit einem Schmerztagebuch

Was genau die Migräneattacken auslöst, ist schwer festzustellen. Eine Art Schmerztagebuch kann helfen, Klarheit zu schaffen. Allerdings muss dieses Tagebuch über einen längeren Zeitraum geführt werden. das kann Monate, aber auch schnell Jahre dauern, bis sich ein genaues Muster zeigt. Dabei ist es wichtig, die Schmerzen genau zu notieren, ebenso wie die vorausgegangene Situation. Alles ist hierbei von Bedeutung, denn meistens kommen mehrere Faktoren zusammen. Hitze, Kälte, Lärm, Wetterschwankungen, aber auch Gewürze oder bestimmte Nahrungsmittel können zu einer Migräneattacke führen. Selbst wer die Faktoren nicht genau eingrenzen kann, kann mit Hilfe eines Tagebuchs zumindest die Anfälle reduzieren. Wichtig ist dabei vor allem, die häufigsten auslösenden Faktoren zu vermeiden:

  • zu wenig Schlaf
  • zu viel Koffeinkonsum
  • Hunger
  • Stress

Medikamente gegen Migräne

Das beste Mittel gegen Migräne ist Schlaf. Einige rezeptfreie Analgetika lindern die Symptome zumindest soweit, dass der Betroffene schlafen kann. Seit 1993 können vom Arzt auch so genannte Triptane verschrieben werden. Sie sollen die Symptome schnell und zuverlässig bekämpfen. Leider haben Triptane auch Nachteile: Sie sind zum einen sehr teuer und helfen auch nicht jedem. Jeder muss also selbst entscheiden, ob er eine Behandlung mit Triptanen ausprobieren will. Die Liste der Medikamente, die helfen, ist noch viel länger. Als Betroffener spricht man am besten mit dem Hausarzt über das Thema. Der kann helfen, auch in Verbindung mit dem Schmerztagebuch, die Auslöser zu erkennen und für den Patienten die richtige Behandlung zu finden.