Wenn man seine persönlichen Migräne-Auslöser findet, lässt sich die Anzahl der Anfälle deutlich reduzieren. Was Sie als Betroffener beachten sollten.
Pulsierend, pochend, hämmernd: Wer solch einen Schmerz in einer seiner Kopfhälften verspürt, wird von einer Migräneattacke geplagt. Wenn die Schmerzen erst einmal da sind, hilft nur noch Ruhe im abgedunkelten Schlafzimmer. Bei körperlichen Aktivitäten verschlimmern sich die Beschwerden deutlich. Vielen Betroffenen macht aber nicht nur der starke Schmerz zu schaffen. Symptome wie Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit sind häufige Begleiter eines Migräneanfalls, was ihn nur noch unerträglicher gestaltet. Auch Schwindel kann mit der Migräne zusammenhängen, selbst wenn er nicht gleichzeitig mit dem Anfall auftritt. Vor einer Attacke erleben manche Patienten eine sogenannte Aura, die durch Seh- und Gefühlsstörungen gekennzeichnet ist. Gründe genug, einem solchen Anfall vorzubeugen!
Migräne-Auslöser finden
Die Ursachen für diese vorübergehenden Funktionsstörungen im Gehirn sind bisher nicht vollständig geklärt. Sehr wohl bekannt sind die Triggerfaktoren, die eine akute Migräne auslösen können oder begünstigen:
1. Bestimmte Alkoholsorten, auch die Menge des Alkohols kann entscheidend sein
2. Änderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, zum Beispiel am Wochenende oder im Urlaub
3. Psychische Einflüsse wie Stress, Angst, aber auch Freude
4. Körperliche Erschöpfung
5. Reizüberflutung durch Licht, Lärm oder Gerüche
6. Verschiedene Wettereinflüsse (Föhn, Hitze)
7. Unregelmäßige Mahlzeiten
8. Verschiedene Lebensmittel
9. Hormonelle Einflüsse
Welche dieser Faktoren für den einzelnen Patienten in Frage kommen, muss jeder für sich herausfinden. Einige Dinge lassen sich leider nicht beeinflussen, wie etwa das Wetter oder Lärmbelästigung. Sicher mag man auch nicht in völliger Gleichgültigkeit leben, nur weil heftige Freude einen Migräneanfall auslösen kann. Aber viele andere Trigger lassen sich vermeiden oder zumindest günstig beeinflussen.
Regelmäßigkeit ist Trumpf
Migränepatienten sollten auf keinen Fall im Schichtdienst arbeiten, damit sie ständig den gleichen Tagesablauf beibehalten können. Wichtig sind dabei auch regelmäßige Mahlzeiten. Vor allem das Frühstück spielt eine große Rolle in der Energieversorgung. Das gilt besonders für Kinder, die oft ohne zu essen in die Schule gehen.
Regelmäßigkeit ist auch in der Freizeit angesagt. Am Wochenende sollte der übliche Tagesrhythmus beibehalten werden und zumindest zur gleichen Zeit gefrühstückt werden. Bei der Urlaubsplanung sollte man an eine Gegend denken, die einem erfahrungsgemäß gut bekommt. Von Kurzurlauben ist allerdings abzuraten, denn wenn man aufgrund der Klima-Umstellung bis zu 4 Tage unter Migräne leidet, ist der Erholungswert gleich null.
Weitere Maßnahmen, die einer Migräne vorbeugen können, sind tägliche, moderate Bewegung an frischer Luft sowie regelmäßige Pausen. Wer sich dem dauernden Stress nicht so leicht entziehen kann, dem tun Entspannungsübungen wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Autogenes Training gut. Wer sich lieber in der Bewegung entspannt, findet in Tai Chi, Qi Gong oder Nia eine geeignete Form des Stressabbaus.
Migräne-Tagebuch führen
Für Migränepatienten ist es auch sehr hilfreich, ein Tagebuch zu führen, in dem notiert wird, wann, wie stark und wie lange die Anfälle auftreten. Es gibt Aufschluss darüber, welche Situationen Migräne auslösen und wie sie sich möglicherweise vermeiden lassen. Auch der behandelnde Arzt erhält eine zuverlässige Übersicht über die Art und Häufigkeit der Anfälle. Tagebücher bekommt man beim Arzt oder kostenlos im Internet als Download.
Mit Medikamenten vorbeugen
Wer häufig und heftig unter Migräne leidet, möchte oder muss vielleicht auch mit Medikamenten vorbeugen. Jeder Migräneanfall ist eine enorme Belastung für den Körper, von der sich so mancher erst nach Tagen erholt. Milde und gut verträgliche Formen der Prophylaxe sind der Pestwurz-Extrakt, Magnesium (400 bis 600 mg pro Tag) oder Vitamin B2 (400 mg pro Tag). Diese Medikamente sind ohne Rezept erhältlich und sollten regelmäßig angewendet werden. Sollten sie zusammen mit den oben genannten Maßnahmen keine Besserung bringen, muss unbedingt der Arzt befragt werden. Es stehen noch einige rezeptpflichtige Arzneimittel zur Verfügung, die vorbeugend gegen hartnäckige Migräneanfälle eingesetzt werden können.